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0403 - Das Auge des Jägers

0403 - Das Auge des Jägers

Titel: 0403 - Das Auge des Jägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Maschinenkonstruktionen in menschlicher Gestalt freie Bahn.
    Sie flog förmlich zur Wand.
    Unmittelbar vor ihr öffnete sich im gleichen Moment der Durchgang. Ein Roboter, der über drei hinaus zählen konnte, wollte das angrenzende Zimmer durchsuchen.
    Nicole prallte gegen ihn.
    Der Robot bekam seinen Betäuber nicht schnell genug hoch. Außerdem war Nicole schon auf Hautkontakt. Ehe die Maschine ihre überlegenen Körperkräfte einsetzte, denen kein Mensch etwas entgegenzusetzen hatte, stieß Nicole mit Merlins Zauberwaffe zu.
    Die Klinge traf.
    Funken sprühten auf. Durchtrennte Kontakte schmorten. Der Robot verharrte mitten in seiner Bewegung.
    Nicole machte nicht den Fehler, ihn zu entwaffnen. Mit seinem Betäuber konnte sie gegen die anderen Maschinenmenschen ohnehin nichts ausrichten.
    Statt dessen duckte sie sich, griff zu und hebelte den halb geköpften Roboter hoch.
    Der war nicht schwerer als ein normaler Mensch. Vielleicht sogar noch leichter. Mühelos konnte Nicole ihn mit einem Judogriff durch die Luft wirbeln. Mit gespreizten Beinen traf der Roboter einen seiner beiden Artgenossen und brachte ihn zu Fall.
    Der andere hockte gerade neben Gryf, hatte mit der Faust ausgeholt und wollte sie auf den Hals des Druiden niedersausen lassen. Bei der unglaublichen Körperkraft, die die Robots besaßen, konnte das nur bedeuten, daß Gryf nicht überleben würde.
    Nicole schleuderte die Sichel.
    Sie hatte nicht gewußt, wie gut sie damit treffen konnte. Es war nur eine Reflexhandlung gewesen, unüberlegt. Sie schleuderte die Waffe, um einen Mord zu verhindern.
    Die Sichel flog nicht wie eine Sichel, sondern wie ein Messer. Zielgenau traf sie die heruntersausende Hand des Roboters!
    Der schnellte sich hoch und entdeckte Nicole.
    Jetzt wurde es für sie brenzlig. In der anderen Hand hielt jener Robot nämlich seinen Betäuber, und der andere, der zu Boden gestürzt war, hatte sich davon auch nur für einen kurzen Moment beeindrucken lassen. Er kam schon wieder auf die Beine, schleuderte seinen defekten Kollegen einfach beiseite.
    Nicole hatte diese Erfolge nur erzielen können, weil sie das Überraschungsmoment auf ihrer Seite hatte. Das war jetzt vorbei. Und sie hatte die Sichel von sich geschleudert, die so leicht in der Lage war, Roboterkörper zu durchdringen.
    Aber sie sah jetzt etwas anderes unmittelbar vor sich.
    Den Dhyarra-Kristall!
    Ihn zu fassen und eine gedankliche Abwehrvorstellung aufzubauen, war eins. Die summenden Lähmstrahlen aus zwei Betäubern zersprühten an einer dünnen Schicht, die Nicole einhüllte.
    Sie sprang wieder hoch, griff den Einhändigen an. Sie schmetterte ihm den Dhyarra-Kristall vor die Stirn. Der Roboterschädel flog krachend auseinander.
    Nicole schenkte ihm keine Beachtung mehr. Diese Robots glichen den Menschen dadurch, daß sie ihr Gehirn im Kopf trugen, statt an einer geschützten Stelle. Wichtiger war der andere Robot. Ein Mensch hätte jetzt versucht, die Flucht zu ergreifen und Verstärkung zu holen. Diese Konstruktion nicht. Der Robot versuchte abermals seinen Betäuber einzusetzen, obgleich sein Programmgehirn ihm hätte sagen müssen, daß das bei Nicole schon einmal nicht geklappt hatte.
    Sie wich dem Strahlenbündel aus.
    Dann erwischte sie ihn auf dieselbe Weise wie seinen Kollegen. Auch sein Kopf flog auseinander.
    Nicole atmete tief durch.
    Außer diesen dreien befanden sich keine weiteren Gegner mehr im Organhaus. Im Moment hatte sie Pause. Aber jederzeit konnte Verstärkung eintreffen. Falls diese Burschen über eine Art Funk mit ihrer Entsendezentrale in Verbindung standen, war diese Verstärkung bereits jetzt unterwegs.
    Nicole blockierte das Organhaus. Es würde jetzt niemanden mehr hereinlassen, sondern erst Nicole informieren, die dann entscheiden musste, ob das Haus sich öffnete oder nicht. Vorher hatten sie auf diese Vorsichtsmaßname verzichtet.
    Es hätte eine radikalere Methode gegeben, sich abzuschotten. Mit dem Betäuber ließ die Substanz des Hauses sich lähmen und war dann für eine bestimmte Zeitspanne, die von der Dosierung des Betäuberstrahls abhing, nicht mehr in der Lage, Befehlen zu gehorchen. Aber Nicole verzichtete auf diese Methode. Sie arbeitete mit dem Haus lieber zusammen, als es wie ein Ding zu benutzen. Nicht nur auf der Erde waren Pflanzen sensible Lebewesen…
    Aber eine Überraschung wie diesen Überfall, würde es vorerst nicht mehr geben, und die Roboter würden darauf verzichten, das Haus gewaltsam zu öffnen. Das würde

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