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0403 - Das Auge des Jägers

0403 - Das Auge des Jägers

Titel: 0403 - Das Auge des Jägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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befand, als Zamorra ihn mit der Nase darauf stieß!
    Das war schon erschreckend.
    Unwillkürlich ging Ivetac etwas schneller.
    Auf den Straßen zwischen den bunten und vielgestaltigen Organhäusern war nur mäßiger Betrieb. Kaum jemand warf dem weißgewandeten Priester einen Blick zu. Kinder spielten in den Straßen, Druiden und Druidinnen bewegten sich geschäftig oder müßiggängerisch hin und her… das übliche Bild, das sich in nichts von früheren Eindrücken unterschied. Und doch war etwas anders geworden. Jetzt, da Ivetac erkannt hatte, welches gefährliche, existenzbedrohende Geschehen hier ablief, erkannte er, daß sich sein Volk in einer Phase fortschreitender Degeneration befand. Und das passte nicht zu den Silbermond-Druiden. Es war ihnen aufgezwungen worden. Eine schleichende Beeinflussung.
    Plötzlich fühlte Ivetac, daß er nicht mehr allein auf dem Weg zu Zamorras Organhaus war. Abrupt blieb er stehen und wandte sich um. Zwei Druiden in den weißen Wächter-Overalls standen unmittelbar hinter ihm.
    Blitzschnell versuchte er nach ihren Gedanken zu tasten. Das galt nicht als fein, aber wer’s nicht wollte, konnte sich abblocken.
    Die beiden Wächter blockten aber nicht ab, weil es nichts abzublocken gab.
    In Ivetac schrillte eine Alarmglocke. Roboter! Die hatten sich in der letzten Zeit zurückgezogen und waren nicht auffindbar gewesen, und niemand konnte sagen, wie viele es inzwischen von ihnen gab. Zwei aber waren jetzt hier, und das konnte nur bedeuten…
    Ivetac konzentrierte sich, machte eine Bewegung und verschwand im zeitlosen Sprung.
    Aber er war nicht schnell genug gewesen.
    Beide Roboter mussten mit ihren Programmgehirnen innerhalb von Sekundenbruchteilen erfaßt haben, daß er vor ihnen fliehen wollte, warfen sich auf ihn und bekamen Körperkontakt. Das war an sich auf der Straße nicht einmal auffällig. Daß Druiden sich mittels ihrer Para-Kräfte bewegten, war ebenso normal wie Spaziergänge, und auch, daß einer andere dabei mitnahm.
    Für Ivetac dagegen war es fatal.
    Dadurch, daß sich »seine« zu versetzende Masse unversehens auf das Dreifache erhöhte, erreichte er sein angepeiltes Fluchtziel nicht. Er kam in einem ihm unbekannten Raum an, hatte die beiden Roboter wie Kletten an sich hängen und im nächsten Moment setzte einer von ihnen seinen Betäuber ein, ehe Ivetac sie mit einem Para-Schlag abschütteln und abermals verschwinden konnte.
    Haltlos brach der Druide zusammen.
    Phase eins des neuen Meegh-Plans war erfolgreich ausgeführt.
    ***
    Lonerc Thorr hatte sich im Palast-Tempel in seinem Meditationsraum eingeschlossen. Der Raum war blockiert; ohne Einwilligung Thorrs konnte niemand ihn betreten. Der Druide wollte nachdenken. Es gab viel zu tun, wenn der Silbermond, überhaupt das gesamte System der Wunderwelten, von den dämonischen Mächten gesäubert werden sollte, die sich heimlich eingeschlichen hatten.
    Aber es mussten so viele Dinge gleichzeitig getan werden…
    Thorr wollte versuchen, eine Reihenfolge der Wichtigkeit aufzustellen. Dabei gab es sehr viel abzuwägen. Thorr bevorzugte eine andere Art der Entscheidungsfindung als Ivetac. Thorr verzichtete auf langwierige Diskussionen, sondern dachte allein reiflich nach und kam dann zu einem Entschluß, den er als unumstößlich anzusehen pflegte. Deshalb hatte es innerhalb der Priestergruppe schon häufig Meinungsverschiedenheiten zwischen Ivetac, Thorr und anderen gegeben.
    Nicht zuletzt, als Ivetac als erster sich aus der Beeinflussung befreite und Thorr ihn festsetzen ließ… aber das hatte andere Gründe.
    Doch Thorr konnte auch an diesem Tag nicht ungestört seinen Gedanken nachgehen.
    Der Palast-Tempel unterschied sich nur durch seine immense Größe von den Organhäusern. Alles andere ähnelte sich. So unterrichtete die Organhaus-Substanz seines Meditationsraums Thorr auch darüber, daß zwei Wächter Einlaß begehrten, weil sie dringend mit Thorr zu reden hätten.
    Bloß war der nicht interessiert, und so erteilte er dem Organmaterial die Anweisung, den beiden Wächtern weiterhin den Zutritt zu verweigern.
    Damit gaben die sich nicht zufrieden.
    Thorr wurde abermals gestört und darüber informiert, daß es um die Entführung des Priesters Ivetac gehe!
    Das schreckte Lonerc Thorr nun doch auf. Er sprang aus seiner Sitzhaltung auf und eilte zur Wand, um den Öffne-Befehl zu erteilen.
    Als sich die Tür bildete, wurde ihm klar, daß er einen Fehler begangen hatte. Er war geblufft worden.
    Da draußen standen

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