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0403 - Das Auge des Jägers

0403 - Das Auge des Jägers

Titel: 0403 - Das Auge des Jägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und dann ausliefern. Da ist es mir doch lieber, wenigstens etwas versucht zu haben, als mich nur hetzen zu lassen, mit dem Erfolg, daß sie uns irgendwann doch erwischen. Wir sind zu zweit, und die anderen sind die Bevölkerung dieser ganzen Welt.«
    »Trotzdem…«
    Teri starrte den kastenförmigen Rahmen an, in dessen Tiefe es düster glomm. Der Materie-Transmitter war vorzüglich getarnt. Nur wer genau wusste, wo er sich befand, konnte ihn auch sehen. Jeder andere mochte vielleicht direkt daneben stehen, ohne ihn zu entdecken. Nicht einmal Ivetac selbst hatte gewußt, daß es in seinem Privatraum eine solche Verbindung zu den Meeghs und ihren Dienern gab! Erst als Zamorra ihn darauf aufmerksam machte, hatte er den Transmitter erkannt.
    »Ich… ich kann es nicht. Ich habe Angst. Ich weiß, daß der Transport mich umbringt«, murmelte Teri.
    Auch Gryf spürte immer mehr Unbehagen, je näher er dem unheimlichen Gerät kam, das in der Lage war, Lebewesen und tote Gegenstände übergangslos von einem Ort zum anderen zu versetzen – vorausgesetzt, dort befand sich ein gleichartiger Apparat.
    Diese Art der Beförderung hätte ihnen eigentlich vertraut sein müssen – beim zeitlosen Sprung geschah nichts anderes – aber dennoch…
    Diese schwarze, wallende Glut in der Tiefe einer anderen Dimension… sie erschreckte und erregte Abscheu.
    »Wir machen’s ohne das vertrackte Ding«, sagte Gryf. Er faßte Teris Hand, konzentrierte sich auf ein beliebiges Ziel auf einer der Wunderwelten und glitt mit ihr in den zeitlosen Sprung.
    ***
    Das schwarze Sternenschiff hatte sein Ziel erreicht. Im Innern eines Vulkanberges befand sich der zweite Stützpunkt der Meeghs auf dieser Wunderwelt. Unter dem Befehl des MÄCHTIGEN hatten die Meeghs die glühende Lava erkalten lassen und Kavernen geschaffen, in denen sie vor Entdeckung sicher waren. Äußerlich war der Vulkan nach wie vor halb aktiv; ständig drangen Rauchfäden aus dem Zentralkegel oder Nebenschächten empor. Daß sie nicht vulkanischen Ursprungs waren, konnte niemand auf Anhieb erkennen.
    Hier befand sich eine Basis, von der nicht einmal andere Meeghs etwas wussten. Oorrgh, der Kommandant, der den Angriff befohlen hatte, weil er um die Sicherheit seines Stützpunktes besorgt war, war ahnungslos gewesen. Ansonsten hätte er ihn vielleicht eher geopfert und damit den Befehlen seines Herrn gehorcht. So aber hatte ihn die Befehlsverweigerung seine Existenz gekostet. Der zweite MÄCHTIGE, in Gestalt der über hundert Meter hoch aufragenden Nadel, hatte die Exekution übernommen. Der Meegh hatte ein sehr langes Sterben erdulden müssen, zur Abschreckung für seine Artgenossen…
    Die Zeitlose wurde von Kraftfeldern erfaßt und aus dem Spider bugsiert. Sorgfältig achtete der Kommandant des Raumschiffes darauf, daß die Abschirmungen undurchdringlich blieben. Schließlich war niemandem damit gedient, wenn die Zeitlose beim Anblick des ungeschützten Dämonenraumschiffs oder von Teilen davon den Verstand verlor.
    Noch wurde sie benötigt… noch war es zu gefährlich…
    Der zweite MÄCHTIGE schwebte heran. Die riesige Nadel begutachtete die Gefangene. »Es ist erstaunlich, daß es unter deinem Kommando wirklich gelungen ist, sie hierher zu bringen«, spottete die Nadel, für die Meeghs unhörbar.
    »Niemand hat dich aufgefordert, einen Kommentar zu äußern«, versetzte die Kugel aggressiv. »Verlasse dieses System und meinen Bereich und berichte der Gesamtheit, daß der Plan erfüllt wird. Verschwinde endlich. Niemand hat dich gerufen.«
    »Die Gesamtheit hat mich geschickt, und ich werde verharren, bis ich absolut sicher sein kann, daß kein Versagen mehr möglich ist. Notfalls übernehme ich den Befehl.«
    »Übernimm dich nur nicht«, zischte die Kugel. »Du bist hier unerwünscht.«
    Die Nadel ließ sich davon nicht beirren, sondern folgte dem Transport. Die Zeitlose glitt hilflos ihrem Schicksal entgegen.
    ***
    Neben Merlin bewegte sich das Einhorn.
    Überrascht wandte der Mann ohne Gedächtnis sich um. Er hatte das Fabeltier für tot gehalten, aber es lebte! Es begann sich aufzurichten, mühsam zunächst, dann immer kräftiger. Es schüttelte sich, dann kam es endlich auf alle vier Beine zu stehen. Noch schwankte es leicht, aber von Herzschlag zu Herzschlag stand es sicherer. Es begann zu tänzeln.
    »Ich kann’s nicht glauben«, murmelte Merlin.
    Die Wunderwelt hatte ihn zwar schon mit allerlei seltsamen Dingen verblüfft, aber daß Tote sich wieder erhoben und

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