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0403 - Das Auge des Jägers

0403 - Das Auge des Jägers

Titel: 0403 - Das Auge des Jägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Wie eine Spielzeuglokomotive auf ihren Schienen. Das tat kein normaler Vogel. Die Tiere dort oben waren nicht normal. Sie waren feindliche Beobachter!
    Während er und Morgana sich hier liebten, hatte der Feind sie entdeckt und hielt sie unter Beobachtung. Und jetzt kamen die Meeghs und griffen an.
    »Tu etwas?« stieß er hervor. »Sie werden uns vernichten! Wir sitzen hier fest!«
    Das war der Moment, in dem die tiefschwarzen Strahlenfinger der Bordwaffen aus dem Sternenschiff der Meeghs hervorzuckten. Direkt auf Merlin und Morgana zu…
    Strahlen, die alles vernichten würden, deren Feuerkraft Berge zerschmelzen konnte. Und die beiden Opfer konnten ihrem Schilfgefängnis nicht entfliehen…
    ***
    Weit von dieser Stelle entfernt, in einer der Druiden-Städte auf dem Silbermond, zeichnete sich ebenfalls Ärger ab.
    Dabei begann es noch relativ harmlos.
    Zamorra hörte das Geräusch aus dem Wohnraum des Organhauses nur mit halbem Ohr. Er fühlte eine tiefe Zufriedenheit in sich, die wohl daraus resultierte, daß Nicole und er seit längerer Zeit endlich einmal eine ruhige Nacht für sich allein gehabt hatten. Sie hatten sich diese Zeit einfach genommen. Sie brauchten eine Erholungsphase. Woher Gryf und Teri ihre Energie nahmen, war Zamorra rätselhaft – immerhin pflegte zumindest Gryf bei erhöhtem Stress aggressiver zu werden. Doch Zamorra wollte das für sich vermeiden.
    Man musste ja schließlich nicht alles selbst machen, und auch nicht sofort, so sehr die Probleme auch auf den Nägeln brannten. Er zog Nicole wieder an sich und küsste sie. So ganz hellwach war sie auch noch nicht, aber auch sie spürte dieselbe Zufriedenheit wie Zamorra. Sie wussten beide nicht, wie lange sie hier in der gemütlichen Schlafkammer des Organhauses zugebracht hatten, deren Einrichtung und Form sie mit der Kraft ihrer gedanklichen Vorstellung aus der pflanzlichen Substanz des Hauses Gestalt verliehen hatten. Eigentlich war es auch nicht wichtig, danach zu fragen. Das Zimmer war von einem schwachen Dämmerschein erhellt, den das Haus erzeugte und auf Wunsch verstärken oder abschwächen konnte, und die Frischluft wurde durch Pflanzenzellen hereingebracht wie durch eine Klimaanlage. Diese Organhäuser, fand nicht nur Zamorra, waren schon etwas Fantastisches. Sie waren keine Beton-Fremdkörper, sondern ein harmonisch gewachsener Bestandteil der Umwelt.
    Der Lichtschein reichte gerade aus, Nicoles genießerisches Lächeln zu erkennen, als er ihr Haar und ihre Wangen streichelte. Aber da war dieses Geräusch von nebenan. Jemand befand sich noch außer ihnen im Organhaus.
    Die Tür öffnete sich.
    Blendend helles Tageslicht strömte herein, und in diesem Licht befand sich der Umriß einer Gestalt.
    Schlagartig waren sie beide hellwach. Wie eine Katze, die die Krallen streckt, war Nicole aus dem Bett. Sie war näher zur Tür und griff sofort an. Zamorra brauchte eine Sekunde länger; er griff nach der Ablage neben dem breiten bequemen Bett und umschloß mit der Hand seinen Dhyarra-Kristall.
    »Langsam! Ich bin’s doch nur«, vernahmen sie eine helle Stimme.
    Nicole verharrte mitten in der Angriffsbewegung. Jetzt, da sich Zamorras Augen an die hereinflutende Helligkeit gewöhnten, erkannte er die Druidin Teri Rheken. Sie trug nur ihr hüftlanges goldenes Haar und ihr Stirnband. Auf dem Silbermond war das nicht ungewöhnlich. Die hiesige Mode war ungewöhnlich vielfältig, farbenfroh und auch freizügig. Wem es gefiel, hüllte sich in knöchellange Wintermäntel oder ging unbekleidet, und niemand störte sich daran. Teri, von Natur aus mit einer starken Abneigung gegen Kleidung gesegnet, genoß diese Freizügigkeit und zeigte sich bis auf ihr goldenes Stirnband mit dem Silbermond-Symbol völlig nackt. Sie besaß einen schönen Körper und genoß die bewundernden Blicke, die man ihr nachsandte.
    »Ich hoffe, ich störe euch nicht«, sagte sie.
    »Und ob du störst!« fauchte Nicole. Zamorra legte den Dhyarra-Kristall wieder zurück. Er glitt jetzt ebenfalls aus dem Bett. Man konnte nie vorsichtig genug sein. Zu viele Druiden, vornehmlich aus der Priesterschaft, standen immer noch unter dem zerstörerischen Einfluß des geflohenen MÄCHTIGEN, und es gab immer noch die Roboter, die wie Druiden aussahen und sich so bewegten, aber ebenfalls eher feindlich handelten. Zamorra und seine Crew hatten schon erheblichen Ärger mit ihnen gehabt. Und man konnte ein Organhaus zwar dazu bringen, daß es Feinde nicht einließ, aber wer per zeitlosem

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