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0403 - Nachts, als die Mörder kamen

0403 - Nachts, als die Mörder kamen

Titel: 0403 - Nachts, als die Mörder kamen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Akte durch, sie war dünn und unergiebig. Lloyd war vor etwa sechs Jahren betrunken gefahren. Dabei war ein Mann verletzt worden. Lloyd war Taxifahrer.
    Die ganze Sache hatte sich in Illinois zugetragen, in einem Vorort von Chicago. Dort hatte sich Lloyd seitdem nicht mehr sehen lassen. Hier in New York war er seit März vergangenen Jahres gemeldet. Es war nichts Nachteiliges über ihn bekannt. Er arbeitete als Taxifahrer bei der Albright-Garage.
    »So«, sagte Phil zufrieden, »und jetzt lest mal diesen Artikel!«
    Wir beugten uns über den Zeitungsausschnitt: »Rücksichtsloser Autogangster rammt Kleinwagen und flieht. Laut Zeugenaussagen handelte es sich bei dem Unfall einwandfrei um rücksichtsloses Verhalten eines Taxifahrers, der die Kurve bei der Lennox Avenue - Central Park schnitt und dadurch einen englischen Kleinwagen bedrängte. Es kam zu einem Zusammenstoß, der Kleinwagen musste ausscheren, der Fahrer wurde leicht verletzt. Das Taxi fuhr, ohne seine Geschwindigkeit zu verringern, weiter. Übereinstimmende Zeugenaussagen lassen die Vermutung zu, dass es sich um einen Blue-Point -Wagen handelt. Die Polizei hat sich mit der Albright- Garage in Verbindung gesetzt, um die Fahrtenbücher zu kontrollieren. Bis zum Redaktionsschluss lag noch kein Ergebnis vor.«
    »Das sieht ja lustig aus. Leider nicht mein Revier, aber wir können bei den zuständigen Kollegen anrufen«, sagte Lister. Ich reichte ihm das Telefon. Er wählte, sprach kurz mit einem Sergeant und wandte sich wieder an uns.
    »Die Kollegen dort haben nicht viel herausbekommen. Den Fahrtenbüchern nach kann es sich zwar um diesen Ferrens Lloyd gehandelt haben, aber es ist nicht bewiesen. Und dieser Mann ist seit zwei Tagen verschwunden. Der Chef von Albright will noch ein paar Leute befragen, die im Moment in Urlaub sind, jedenfalls war es Lloyds Wagen.«
    »Mit dem Wagen fahren auch andere Fahrer?«, fragte Phil.
    »Anscheinend, die ganze Sache ist noch nicht völlig geklärt.«
    »Ich finde, das sieht schon reichlich klar aus«, sagte ich. »Die Frage lautet: Wo steckt dieser Lloyd?«
    »Der Mann, den du gesehen hast, Jerry, war er groß oder klein?«, fragte jetzt Phil. Ich hatte darüber schon nachgedacht. Jetzt sagte ich langsam: »Groß und kräftig, würde ich sagen, aber es kann auch sein, dass ich mich irre, denn der Mann, den er trug, wirkte klein. Und es war ein ziemlicher Wirbelsturm da draußen.«
    »Wenn wir voraussetzen…«, begann Phil. Die Tür wurde in diesem Augenblick geöffnet und Mr. High kam herein.
    Wir berichteten ihm, was inzwischen vorgefallen war. Dann schwiegen wir eine Zeit lang.
    Endlich sagte der Chef: »Wenn ich nichts übersehen habe, dann wissen wir Folgendes: Ein Mann, den wir inzwischen als Ferrens Lloyd identifiziert haben, kam zum Pentham-Haus, um einem Polizeibeamten etwas über eine Taxi-Gang zu erzählen. Ein Wagen mit einer Frau unterbrach ihn dabei und nahm ihn mit. Er folgte freiwillig. Kurz darauf wurde in der Gegend, die wir bereits als mutmaßlichen Sitz eines Taxi-Racketts im Auge hatten, ein Mann ermordet, Jerry kommt dazu, und der Mörder muss fliehen. Er benützt dabei sein Opfer als Schild und springt in ein Auto, das offensichtlich ein Komplize fährt. Jerry wird durch Schüsse an einer weiteren Verfolgung gehindert.«
    »Aber wo ist der Zusammenhang?«, fragte Lister.
    Mr. High nickte ernst: »Vielleicht besteht kein Zusammenhang. Aber stellen wir eine Theorie auf. Es gibt nur eine Möglichkeit, bei der alle Facts nahtlos zusammenpassen! Wenn Lloyd Mitglied des Racketts war und sich durch diesen Unfall mit Fahrerflucht plötzlich ins Licht der Öffentlichkeit gesetzt hat, dann liegt dem Boss der Gang vielleicht nicht mehr viel an ihm. Er versucht,- Lloyd auszubooten, vielleicht hat er ihm Geld gegeben. Lloyd aber will nicht verschwinden. Er wird damit zu einer Gefahr für die Gang. Man beschließt, ihn zu beseitigen.«
    »Sie meinen also, dieser Mann, den Jerry gesehen hat, gehört zu der Gang?«, fragte Phil.
    »Ja, das könnte sein, vielleicht war er sogar der Boss; aber solange wir Lloyds Leiche nicht haben, können wir überhaupt nichts unternehmen. Wir werden den Suchtrupp zurückrufen und die Gegend unauffällig überwachen lassen.«
    »Wir können noch etwas tun«, sagte ich. Mr. High hatte genauso gefolgert, wie ich es angenommen hatte, und mein Plan stand fest. Aber noch brauchte ich die Zustimmung des Chefs.
    »Nun?«
    »Wenn unsere Vermutungen richtig sind, dann gibt es dieses

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