0403 - Nachts, als die Mörder kamen
Taxi-Rackett tatsächlich. Ferrens Lloyd war eine Gefahr. Deshalb musste er verschwinden. Das bedeutet, dass die Rackett-Gangster nicht Vorhaben, ihren Job aufzugeben. Ich vermute, dass wir die Leiche von Lloyd - vorausgesetzt, er war der Tote -nicht finden werden. Man wird erklären, der Taxifahrer Ferrens Lloyd habe nach dem Unfall die Nerven verloren und sei geflohen. Die City Police wird nach ihm suchen. Wenn er keine Angehörigen hat, wird sie nichts herausbekommen.«
»Well, Jerry, rück schon mit deinem Plan raus, du hast doch wieder etwas auf Lager!«, grinste Phil.
Mr. High lächelte. »Ja, man sieht es ihm direkt an, dass er etwas ausgebrütet hat.«
»Ja. Das habe ich. Anders kommen wir nie hinter die Geschichte. Entweder, es waren wirklich nur Gerüchte, und der Fall heute Nacht hat nichts mit allem zu tun, dann werde ich das bald erfahren, und dann kann ich zurückkommen. Und sonst - es ist meiner Meinung nach unsere einzige Möglichkeit, überhaupt einmal festzustellen, ob es hier wirklich ein Rackett gibt und ob ein Mord stattgefunden hat. Was haben wir denn in der Hand? Ein paar Gerüchte und die Vermutung, dass heute ein Mann ermordet wurde.«
»Was hast du vor?«, wollte Phil wissen.
»Ganz einfach. Ich muss mir ein paar alte Klamotten zulegen, dann werde ich bei der Albright nachfragen, ob sie nicht einen neuen Taxifahrer gebrauchen können.«
»Was verspricht sich der große Sherlock Holmes davon?«, fragte Phil, aber sein Gesicht blieb ernst.
»Dieser Fahrer hat bei der Albright gearbeitet, ich habe davon in der Zeitung gelesen. Klar, dass ich annehme, dass der Job frei wird. Inwieweit die Garage in die Sache verwickelt ist, weiß ich nicht. Jedenfalls sitze ich dann mitten in der infrage kommenden Gegend.«
»Hör mal, du bist verrückt! Dieser Mann hat auf dich geschossen, weil du ihm nachgesetzt bist. Ihr wart am Schluss so nah beieinander, dass er dich mit Sicherheit erkannt hat!«
»Du vergisst meine Maskerade. Für uns ist das nur ein Spaß, aber jemand, der mich in dem Aufzug bei einem Schneegestöber kurz sieht, wird mich so im Gedächtnis behalten, als alternden Dandy, hm?«
»Der Mann wusste, dass du von der Polizei warst. Er hat vermutlich auch unser Gebrüll gehört. Wenn ich mich nicht täusche, haben wir dich mit Namen gerufen. Und heute ist das Polizeifest, er kann sich ja drei und drei zusammenrechnen!«
»Und dann ist da noch die Frau«, wandte Lister ein, »die in dem Auto. Ich weiß es zwar nicht mit Bestimmtheit, aber vermutlich hatte sie von ihrem Standpunkt aus eine bessere Sicht als wir. Das sind schon zwei Menschen, die Sie gesehen haben, Jerry.«
»Trotzdem, ich werde mich noch etwas herrichten. Kein Mensch kann sich auf Anhieb vorstellen, wie ein Mensch mit anderem Haar und ohne Bart aussieht. Und dann werde ich ja auch Papiere haben. Es muss nur alles gut vorbereitet werden.«
»Fest steht, dass die Sache gefährlich ist. Wenn diese Frau oder der Kerl Sie erkennen, dann…« Lister sprach den 10 .
Satz nicht zu Ende, aber sein Gesichtsausdruck zeigte, was er meinte.
»Ich komme mit, kann mich ja auch bewerben«, sagte Phil entschlossen.
»So siehst du aus«, winkte ich ab, »dich hat die Frau bestimmt so gesehen, wie du bist, und der andere hat dich vielleicht auch gesehen. Ich muss das allein machen. Ich werde mit euch in Verbindung bleiben.« Ich sah Mr. High an.
Er war sehr nachdenklich geworden.
»Sie wissen hoffentlich, auf was Sie sich da einlassen, Jerry?«, fragte er mich nach einer Weile.
»Sicher. Wenn ein Rackett existiert, dann werde ich mich schon rechtzeitig melden. Schließlich bleibe ich ja mitten in New York.«
»Sie haben recht«, sagte Mr. High, »machen wir uns an die Ausarbeitung der Einzelheiten.«
»Das ist ein Fall für das FBI«, sagte Captain Lister. »Ich werde gehen.«
»Es wäre nett, wenn Sie uns helfen würden«, sagte der Chef. »Die City Police muss nach dem Taxifahrer Lloyd fahnden, um die Leute nicht misstrauisch zu machen. Sie können dann ständig mit uns in Verbindung bleiben. Jerry wäre nach zwei Seiten hin abgesichert.«
»Großartig.«
»Schön«, ich steckte mir eine Zigarette an und lehnte mich zurück. »Ich brauche also alte, aber nicht zu schäbige Kleider, Koffer, Papiere, die auch eine Überprüfung aushalten, Arbeitsausweis, Taxifahrer-Lizenz, eventuell eine kleinere Vorstrafe, aber nichts Ernstes, und alles, was man über Ferrens Lloyd herauskramen kann!«
»Und ein neues Gesicht«, brummte
Weitere Kostenlose Bücher