Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0403 - Nachts, als die Mörder kamen

0403 - Nachts, als die Mörder kamen

Titel: 0403 - Nachts, als die Mörder kamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Phil, immer noch nicht überzeugt.
    »Das alte tut’s schon noch. Ich werde morgen die Haare kurz schneiden lassen, Bürstenfrisur. Macht zehn Jahre jünger.« Ich grinste.
    »Pass nur auf, dass du nicht wie ein Säugling aussiehst!«, knurrte Phil und runzelte die Stirn. Plötzlich fuhr er auf: »Und wie willst du das Pflaster erklären? Da hast du den Haken, die Schramme bleibt dir mindestens noch zwei Wochen, offensichtlich eine Schusswunde. Und der Mann hat gesehen, dass er dich getroffen hat. Er wird etwas merken!«
    »Das ist richtig, die Wunde ist eine Erkennungsmöglichkeit.« Mr. High musterte mich kritisch.
    »Vielleicht kann man sie wegschminken«, wandte ich ein.
    »Du musst doch richtig arbeiten, da kannst du nicht alle paar Minuten zum Kosmetiksalon laufen!« Jetzt lachte Phil; ich hatte den Verdacht, er war ganz froh, dass ich auf diese Weise von meinem Vorhaben absehen musste. Dann fiel mir etwas ein.
    »Wenn ich die Wunde nicht wegmachen kann, werde ich sie eben verstecken!«
    »Wie denn?«, fragte Phil und zog eine Augenbraue hoch.
    »Unter lauter anderen Wunden. Du darfst mich eigenhändig zusammenschlagen!«
    »Nichts lieber als das! Aber wie!«
    »Es gibt sicher chemische Mittel, mit denen man die Haut einfärben kann. Ein paar blaue Flecken, ein paar Narben, und schon ist die echte verschwunden!«
    »Mensch, das ist eine Idee!«, rief Lister aus. Mr. High nickte anerkennend.
    »Trotzdem«, sagte er dann lächelnd, »es ist jetzt schon kurz vor 3 Uhr morgens, ich glaube, wir verlegen den Rest der Besprechung auf später. Ich werde mich um alles kümmern, ihr geht schlafen!«
    »Aber…«, versuchte ich zu protestieren, doch der Chef winkte ab. Wir verabschiedeten uns.
    ***
    Zuerst brachte ich Captain Lister nach Hause, dann Phil, und dann fuhr ich allein durch das dunkle Manhattan.
    Ich fuhr am Hudson entlang und stellte fest, dass ich ziemlich müde war. Hinter mir tauchten zwei Scheinwerfer auf. Ich sah die Lichter im Rückspiegel, achtete jedoch nicht weiter darauf. Dann kam ich vor dem Haus an, in dem ich wohne. Ich parkte den Jaguar.
    Der Wagen hinter mir begann langsamer zu werden. Er hatte ganz offensichtlich nicht die Absicht, mich zu überholen.
    Ich war mit einem Schlag hellwach.
    Der Wagen fuhr langsam an meinem Jaguar vorbei und parkte kurz davor.
    Ich konnte nicht erkennen, um was für einen Wagen es sich handelte. Der Regen peitschte noch immer mit unverminderter Kraft. Nur wenn der Sturm nachließ, merkte man, dass sich der Regen langsam in Schnee verwandelte. Ich schaltete noch einmal den ersten Gang ein und fuhr langsam an dem anderen Auto vorbei.
    Ich war noch keine zehn Yards weit gekommen, als die beiden Scheinwerfer wieder in meinem Rückspiegel auftauchten.
    Ich überlegte mir den nächsten Schachzug. Noch wusste ich nicht, was der Wagen hinter mir vorhatte.
    Plötzlich schoss er vor. Als er auf gleicher Höhe mit meinem Wagen war, sah ich, dass das rechte Fenster einen Spalt heruntergekurbelt war. Ich sah noch den runden, glänzenden Lauf einer Waffe, dann duckte ich mich hinter das Steuer. Ich trat mit aller Kraft auf das Gaspedal.
    Der Jaguar schoss davon wie eine Revolverkugel.
    Hinter mir knallte ein Schuss.
    ***
    Der Wagen holte wieder auf. Ich ging scharf in eine Rechtskurve. Mein Jaguar schleuderte etwas, aber ich fing ihn wieder und zog ab.
    Der andere Wagen blieb etwas zurück, holte aber in der geraden Strecke wieder auf. Ich war mit dem Tempo erheblich runtergegangen.
    Als der Wagen wieder näher kam, bremste ich scharf. Ich duckte mich wieder.
    Ich hörte einen zweiten Schuss knallen und das Quietschen des bremsenden Wagens. Ich richtete mich schnell auf, drückte das Gaspedal und riss das Steuer herum. Der Jaguar legte sich mit pfeifenden Reifen in die Kurve und zischte weg.
    Ich war sehen um die Ecke, ehe der andere Wagen gewendet hatte. Ich gab Gas, fuhr direkt in meine Garagenabfahrt und drückte auf den elektrischen Toröffner. Hinter mir hörte ich schon wieder das Brummen des anderen Wagens.
    Langsam rollte das Stahltor hoch.
    Das Geräusch des anderen Wagens kam näher. Es wurde leiser. Der Wagen hatte gebremst, der Fahrer schien nach mir zu suchen. Ich wartete nicht mehr, bis das Tor ganz oben war, sondern zischte durch die Einfahrt. Aber das Tor schloss sich natürlich nicht sofort. Erst surrte es langsam nach oben, dann wartete es die üblichen 150 Sekunden, dann begann es wieder herunterzurumpeln. In dem Moment tauchten die hellen Scheinwerfer

Weitere Kostenlose Bücher