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0404 - Die Bande der Toten

0404 - Die Bande der Toten

Titel: 0404 - Die Bande der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Stadtpolizei gebeten, die in ihrem Revierbereich liegenden Kneipen abzusuchen und festzustellen, ob in einer davon Eileen Hopkins oder Eileen Muggon arbeitete. Außerdem hatten wir die Wählerlisten und sämtliche Adressbücher der fünf New Yorker Stadtbezirke durchgesehen. Von Eileen Hopkins fanden wir nicht die geringste Spur.
    Am Mittwochfrüh gingen die ersten Meldungen von den Revieren ein. Nichts, nichts, nichts. Dann kam eine Meldung, der wir nachgehen mussten, wobei sich lediglich herausstellte, dass eine zufällige Namensgleichheit vorlag. Wir trafen eine Eileen Hopkins in einem Imbissrestaurant an, die erst neunzehn Jahre alt war und folglich nicht die von uns gesuchte Eileen Hopkins sein konnte. So ging es den Tag über weiter bis in die frühen Nachmittagsstunden.
    Und dann klingelte wieder einmal das Telefon. Ich angelte mir den Hörer in der Annahme, dass sich wieder eines der Reviere mit einer Fehlanzeige mel den würde.
    »Cotton.«
    »Hier ist Ed«, raunte eine leise Stimme. »Wart ihr gestern bei Mrs. Caldwell?«
    Ed?, dachte ich. Mrs. Caldwell? Dann fiel mir der Hausmeister der Lemon Bar und die Inhaberin der Leihbücherei ein, die früher einmal an Eileen Hopkins ein möbliertes Zimmer vermietet hatte. Ihr Name war Caldwell gewesen.
    »Ja, stimmt«, sagte ich. »Wir haben mit Mrs. Caldwell gesprochen. Warum?«
    »Irgendwas ist mit der Frau passiert. Es stehen eine Menge Polizeiautos vor dem Hause, und ich hörte, dass es wegen Mrs. Caldwell sei. Das wollte ich euch sagen. Wenn es euch nicht interessiert, soll’s mir auch recht sein.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen, bevor ich zu einer Erwiderung kam. Ich legte nachdenklich den Hörer zurück. Phil sah mich fragend an.
    »Vor dem Haus, in dem die Hopkins früher gewohnt hat, steht eine Anzahl Polizeifahrzeuge«, erklärte ich meinem Freund. »Und der Hausmeister der Bar hat gehört, dass es um die Inhaberin der Leihbücherei geht.«
    Phil stand schon auf.
    »Wir sollten uns vergewissern, was los ist«, meinte er.
    Ich nickte schweigend. Wir fuhren in unsere Mäntel, setzten die Hüte auf und hinterließen bei der Zentrale eine Nachricht, dass wir in etwa anderthalb Stunden wieder im Büro sein würden. Danach setzten wir uns in meinen Jaguar und durchquerten den Central Park, um uns auf seiner westlichen Seite hinauf nach Norden zu wenden.
    Als wir vor dem protzigen Block, in dem unten die Leihbücherei lag, ankamen, standen vier Wagen der Stadtpolizei und ein weißer Krankenwagen am Straßenrand. Ein paar Cops lungerten herum und hielten neugierige Passanten dazu an, nicht den Verkehr lahmzulegen. Wir stapften die Stufen zur Haustür hinauf. Da wir gestern früh schon hier gewesen waren, kannten wir die Örtlichkeit.
    Mrs. Caldwell war eine Frau in den fünfziger Jahren mit rundlicher Figur und dichtem, braunem Haar, das schon stark von grauen Fäden durchsetzt war. Sie lebte von der Leihbücherei, die sie im Erdgeschoss betrieb, und von den möbliert vermieteten Zimmern ihrer Wohnung in der ersten Etage.
    Im Hausflur trat uns ein Cop entgegen, als er sah, dass wir auf die Tür zur Leihbücherei zusteuerten.
    »Tut mir leid, Gentlemen«, sagte er knapp und energisch, »da können Sie jetzt nicht rein.«
    Phil holte sein Etui heraus und klappte es auf. Der blaugoldene Stern des FBI tat sofort seine Wirkung. Der Cop grüßte straff und entschuldigte sich.
    »Keine Ursache«, meinte Phil und drückte die Türklinke nieder.
    Als wir leise ins Zimmer traten, bot sich uns ein überraschender Anblick. Nahe beim Fenster standen fünf Männer in ziviler Kleidung und ein sechster in der weißen Uniform einer Rettungsstation. Sie hatten die Köpfe zusammengesteckt und sprachen leise miteinander. Ein paar Schritte von ihnen entfernt, schräg vor einem der großen Wandregale, lag Mrs. Caldwell auf dem Fußboden.
    Sie lag auf dem Rücken, und aus ihrer Brust ragte der Griff eines Messers. Sie hatte die Augen geschlossen, schien aber sehr schwäch zu atmen. Ein anderer Arzt in einem weißen Kittel kniete neben ihr.
    Hinter ihm standen zwei uniformierte Sergeants und ein weiterer Mann in Zivil, der wahrscheinlich ein Detective war.
    Wir gingen unwillkürlich auf Zehenspitzen. Der Zivilist neben der Frau kam uns entgegen. Phil hielt ihm den FBI-Stern hin und nannte unsere Namen.
    »Ich bin Detective Crawley«, sagte der Mann, der ein steinernes Gesicht hatte. »Scheußliche Geschichte. Das Messer steckt mit der Spitze in einer Herzkammer, aber das Herz

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