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0404 - Die Bande der Toten

0404 - Die Bande der Toten

Titel: 0404 - Die Bande der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
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arbeitet immer noch weiter. Die Ärzte scheinen ziemlich ratlos zu sein. Wenn man sie bewegt, kann das Herz jeden Augenblick aufhören zu schlagen. Und zieht man das Messer heraus, besteht dieselbe Gefahr!«
    »Und was soll nun geschehen?«
    Der Detective zuckte die Achseln.
    »Ich glaube, die Ärzte überlegen, ob man sie hier drin operieren kann. Das Medical Center ist bereits verständigt und schickt einen Operationswagen.«
    »Sind das da alles Ärzte?«, fragte ich leise und deutete mit dem Kopf zu der Gruppe von Männern, die am Fenster stand und sich immer noch leise unterhielt.
    »Ja. Fragen Sie mich nicht, woher die alle gekommen sind. Ursprünglich war nur ein Doc da, der von der nächsten Rettungsstation. Und der hat dann alle anderen zusammentelefoniert.«
    »Kommen Sie mit raus in den Flur«, bat ich den Detective.
    Crawley nickte und folgte uns. Er schloss leise die Tür hinter sich. Dem gesunden, runden Gesicht nach konnte er nicht viel älter als vierzig sein, aber die grauen Haare und der Ausdruck seiner Augen ließen ihn älter erscheinen.
    »Wissen Sie, wie es passiert ist?«, fragte Phil.
    Crawley zuckte die Achseln. »Nicht genau. Es muss irgendwann zwischen eins und drei gewesen sein. Da hält sie normalerweise die Leihbücherei geschlossen, weil sie ja schließlich auch mal was essen muss.«
    »Haben Sie schon in ihrer Kasse nachgesehen?«, fragte ich.
    »Ja. Es sind mehr als vierzig Dollar drin. Ein Raubüberfall kann es meiner Meinung nach kaum gewesen sein.«
    »Es sei denn, der Täter verlor die Nerven und floh, ohne seine Absicht in die Tat umzusetzen.«
    »Das könnte natürlich sein«, meinte Crawley. »Aber mir gefällt die Sache nicht. Die Frau lebt seit undenkbaren Zeiten hier. Normalerweise ist sie zwischen eins und drei oben in ihrer Wohnung. Woher konnte der Täter überhaupt wissen, dass sie heute in ihrer Mittagspause nicht in der Wohnung sein würde? Er muss an die Tür geklopft haben und von ihr eingelassen worden sein.«
    »Hat sie eine Kartei von den Leuten, an die sie Bücher verleiht?«, fragte Phil.
    »Sicher. Die ist von uns schon sichergestellt und zum Revier gebracht worden. Wir werden jeden einzelnen Namen überprüfen.«
    »Wer sagt denn überhaupt, dass sie nicht in ihrer Wohnung war?«, fragte ich. »Der Täter könnte sie doch auch oben aufgesucht haben und zusammen mit ihr heruntergekommen sein?«
    »Eine Nachbarin hat gesehen, wie der Mann hier an die Tür der Leihbücherei klopfte. Sie wollte den Mann schon darauf aufmerksam machen, dass Mrs. Caldwell um die Zeit gewöhnlich eine Etage höher in ihrer Wohnung ist, da wurde die Tür von innen aufgeschlossen. Leider hat sich die Nachbarin deshalb nicht mehr um den Mann gekümmert.«
    »Konnte sie wenigstens eine brauchbare Beschreibung liefern?«
    »Kaum. Sie hat den Mann nur von hinten gesehen. Mittelgroß bis groß, Haarfarbe unbekannt, Haltung normal, ■ überhaupt nichts Auffälliges.«
    »Aber sie muss doch wenigstens die Zeit genau bestimmen können, wann sie den Mann an der Tür gesehen hat?«
    »Nicht einmal das kann sie. Sie hat um zwölf etwas gegessen und sich danach zu einem Nickerchen hingelegt. Als sie wach wurde, hat sie nicht auf die Uhr geblickt. Sie hat nicht die leiseste Ahnung, ob es fünf Minuten nach eins oder fünf Minuten vor drei war, als sie aufwachte, weil sie im Flur das Klopfen hörte. Sie sah nach, und in diesem Augenblick schloss Mrs. Caldwell bereits die Leihbücherei von innen auf, womit für die Nachbarin der Fall erledigt war. Danach legte sie sich wieder hin und schlief abermals ein, bis wir kamen, weil uns ein Kunde der Leihbücherei angerufen hatte. Er wollte entliehene Bücher zurückbringen und neue holen und fand dabei die Frau mit dem Messer in der Brust.«
    Ich griff nach den Zigaretten. Crawley bediente sich dankend, genau wie Phil. Wir rauchten ein paar Minuten schweigend, während ich mir das Gesagte noch einmal durch den Kopf gehen ließ.
    Es konnte trotz allem ein Raubüberfall gewesen sein. Der Täter stach die Frau nieder, mit dem Vorsatz, die Kasse auszurauben. Dann kann ihn etwas nervös gemacht haben - ein Geräusch im Haus oder sonst etwas - und er flüchtete, bevor er den Kasseninhalt an sich genommen hatte. So etwas kommt immer wieder vor. Aber ich glaubte nicht an diese Möglichkeit. Ich glaubte an etwas anderes.
    »Kennen Sie diesen Mann?«, fragte ich den Detective vom nächsten Revier und zeigte ihm das Foto von Dempsy Muggon, das wir heute Morgen per

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