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0404 - Die Bande der Toten

0404 - Die Bande der Toten

Titel: 0404 - Die Bande der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
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Erfahrung in solchen Dingen, um genau zu wissen, dass gerade das jetzt getan werden musste. Wenn es Dempsy war, durften wir die Chance, ihn jetzt zu stellen, keinesfalls aus der Hand geben. Zum Nachlaufen genügte vorläufig einer.
    Ich hetzte mit weiten Sprüngen hinter dem Kerl her. Dabei rief ich ihm nach, wie es unsere Vorschrift ist: »Halt! Stehen bleiben! Polizei! Bleiben Sie stehen!«
    Er reagierte überhaupt nicht. Seine genagelten Schuhe krachten laut auf den Platten, mit denen die Einfahrt ausgelegt war. Als er die Hausecke erreicht hatte, hielt er sich mit der rechten Hand fest und warf sich herum. Er ließ die Hausecke los, seine Hand fuhr in die Manteltasche - und ich machte einen gewaltigen Satz nach links hinüber. Sein erster Schuss dröhnte in der schmalen Einfahrt wie Kanonendonner.
    Das Geschoss riss Funken aus der Platte, die es traf, es wurde abgelenkt und surrte als Querschläger herüber auf meine Seite. Mit lautem Krach traf es eine überquellende Mülltonne. Ich lag 46 bereits dahinter und zog unwillkürlich den Kopf ein.
    Ich hatte meine Pistole in der Hand und lugte vorsichtig zwischen der Mülltonne und der Hauswand hindurch. Sofort sprang ich auf die Bein? und stürmte weiter. Von dem Burschen war nichts mehr zu sehen.
    Vor mir öffnete sich ein breiter Hof. Links gab es eine Reihe von sechs Garagen. Der Mann im hellen Staubmantel hing an dem vorragenden Wellblechdach und machte gerade einen Klimmzug.
    Ich zielte und drückte ab. Eine Handbreit neben seiner Linken stoben Kalk und Mörtel von der Garagenwand.
    »Lassen Sie los!«, schrie ich. »Hände hoch!«
    Erließ sich wirklich herabfallen, aber er federte sofort aus den Knien hoch und lief an den Garagen entlang nach rechts hinüber.
    Ich jagte ihm nach. Der Abstand zwischen uns betrug jetzt ungefähr fünfzehn Meter. Nach rechts wurde der Hof unübersichtlicher. Ein Anderthalbtonner von Ford stand herum, statt des linken Hinterrades hielten ihn zwei Wagenheber. Zwischen dem Lastwagen und der hinteren Hausfront waren Kisten gestapelt. Die rote Aufschrift verriet, dass Bierbüchsen in ihnen waren.
    »Bleiben Sie stehen!«, rief ich noch einmal. »Oder ich schieße!«
    Er lief einfach weiter.
    Wenn ich nur gewusst hätte, ob es Dempsy Muggon war. Aber konnte ich es verantworten, auf irgendeinen kleinen Gauner zu schießen, nur weil ihn plötzlich Panik gepackt hatte und er Hals über Kopf davonlief?
    Der Kerl im Staubmantel verschwand hinter dem Kühler des Anderthalbtonners. Ich veränderte meine Richtung. Hinter dem Kühler blitzte es auf. Die Kugel zischte irgendwo rechts an mir vorbei, ich spürte ihren heißen Luftzug an meinem Ohr.
    Nach zwei weiteren Sprüngen hatte auch ich den Lastwagen erreicht. Ich duckte mich eng neben das linke Vorderrad, rang keuchend nach Atem und lauschte mit vorgestrecktem Kopf. Dann riskierte ich einen Blick an dem Rad vorbei.
    Mein Kopf war nicht tief genug, als dass ich unter dem Wagen hätte hindurchblicken können. Ich gönnte mir noch drei tiefe Atemzüge, dann beugte ich mich weit nach unten. Von seinen Beinen war nichts zu sehen.
    Ich schlich an der linken Seite des Lastwagens entlang nach hinten. Bevor ich um die Ecke bog, sondierte ich unter dem Wagen hindurch noch einmal die Lage. Aber von dem Burschen war auf einmal nichts mehr zu sehen.
    Unschlüssig blieb ich stehen und sah mich um, die Pistole schussbereit in der Hand.
    Rechts von mir quietschte etwas leise.
    Ich wirbelte herum. Auf dem rechten Absatz. Gleichzeitig duckte ich mich.
    Er saß im Führerhaus und hatte vorsichtig herauskriechen wollen, weil der Zündschlüssel nicht steckte. Als ich um meine Achse wirbelte, riss er die Pistole hoch. Ich schoss aus der Drehung heraus, warf mich weit nach links hinüber zu den Kistenstapeln hin und überschlug mich, als ich auf den Boden fiel. Nach tausendfach geübter Judo-Methode verlängerte ich meinen Sturz zu einer Rolle, die mich sofort auf die Beine brachte. Ich pirschte schnell, aber vorsichtig, um den Kistenstapel herum.
    Als ich den Stapel noch nicht ganz umrundet hatte, polterte etwas aus der Richtung, wo das Führerhaus des Lastwagens sein musste. Wegen der Höhe des Kistenstapels konnte ich es nicht sehen.
    Ich ließ mich nicht herausfordern. Mit gebotener Vorsicht schlich ich weiter und blickte ganz tief am Boden um die Ecke., Er war aus dem Führerhaus herausgefallen. Er lag auf der rechten Seite. Sein Arm war ausgestreckt und hielt noch die Pistole, aber seine Finger hatten

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