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0404 - Karten des Unheils

0404 - Karten des Unheils

Titel: 0404 - Karten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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musste, dass Samaran seine neu erworbenen Kräfte voll einsetzte, denn aus seinem aufgerissenen Mund fauchte eine lange Flammenspur.
    Zum Glück hatte ich ihn erwischt, und das Feuer wischte wie ein dünnes Tuch über den Boden, wobei es zuckte und fauchte, aber den Reporter nicht erwischte, der sich vor den Flammen scharf konturiert abzeichnete und mit einem Sprung zur Seite zunächst mal in Sicherheit brachte.
    Samaran war gefallen. Er schrie wütend auf. Sein Körper glühte, als würde er von innen brennen. Dieser Mann hatte Belisanas Erbe voll und ganz übernommen.
    Aber ich hatte mein Kreuz, das diesem Feuer widerstand. Das wusste auch Samaran. Er wollte sich auf keinen langen Kampf mehr einlassen, warf sich herum, bewegte seinen Arm, und da sah ich plötzlich meine Chance, ihn zu packen.
    Das rechte Gelenk befand sich in Griffweite, während sich die Flammen zurückzogen und zuckend in seinem Mund verschwanden. Darauf hatte er sich wohl konzentriert, so gelang es mir mit einer harten Hebelbewegung, sein Gelenk herumzudrehen.
    Und das reichte.
    Plötzlich rutschte ihm der Opferdolch aus der Hand.
    Es war ein Reflex von mir, dass ich sofort Zugriff. Ich nahm den Dolch an mich und kümmerte mich nicht mehr um Samaran. Der aber handelte. Er rammte mir das Knie in den Unterleib.
    Mir wurde es plötzlich übel. Ich verdrehte die Augen, schnappte nach Luft und sah noch, wie Samaran aufsprang. Er wirkte wie ein Gummimännchen, drehte sich einmal um die Achse, blickte sich um und rannte plötzlich weg, wie von Furien gehetzt. Nichts hielt ihn mehr auf. Er schrie dabei und hatte sich als Ziel den mittleren Gang ausgesucht.
    Auch Bill erschien wieder aus dem Dunkel. Er hatte mich am Boden liegen sehen, wollte mich unterstützen, indem er die Verfolgung Samarans aufnahm und die goldene Pistole anhob. »Ich tu es, John!« schrie er. »Ich muss es.«
    Da hatte Akim Samaran den Gang erreicht und tauchte hinein.
    Ein blitzschnell davonwirbelnder Schatten, der nicht mehr zu fassen war, auch nicht von Bills Waffe, die nicht unbegrenzt weit schießen konnte. Akim Samaran entkam.
    Und er schickte einen letzten Gruß.
    Ich hatte mich wieder etwas erholt. Vor mir lag der Eingang, in dem es plötzlich gefährlich aufglühte. Im nächsten Augenblick war der Tunnel von einem gewaltigen Feuer erfüllt, und das Feuer zuckte über die Wände, die Decke sowie den Boden. Ein heißer, mörderischer Flammengruß jagte bis an die Öffnung und auch noch daraus hervor. Bill war zum Glück rechtzeitig genug zur Seite gesprungen. Er drehte sich dabei wie ein Tänzer, ich sah noch sein vom Widerschein des Feuers erfasstes Gesicht mit dem starren Ausdruck darin, dann zogen sich auch schon die Feuerzungen aus dem Tunneleingang zurück.
    »Wir sehen uns wieder!« Samarans Stimme dröhnte aus dem Dunkel des Ganges. Ein finsteres Versprechen, das ich ihm ohne weiteres abnahm. Und ich hatte vor, ihn zu verfolgen, bis mich Bill Conolly anstieß.
    »John, gib Acht!«
    Ich sprang zur Seite.
    Leider war es sehr dunkel, so konnte ich das Gebilde nur undeutlich erkennen, aber ich wusste genau, um wen oder was es sich dabei handelte. Es war die auf zwei Beinen gehende Killerblase, die sich uns näherte.
    Fast gegen alles resistent, nur nicht gegen mein Kreuz. Bill Conolly huschte sicherheitshalber zur Seite. Er holte die Lampe, kam zurück und leuchtete die Blase an.
    Dabei blieb er in sicherer Entfernung stehen. Bill konnte durch seine goldene Pistole diese Mordinstrumente zwar produzieren, sie aber nicht mehr vernichten. Das glich schon der Geschichte des Zauberlehrlings, der die Geister, die er gerufen hatte, nicht mehr loswurde.
    Ich war in diesem Fall der Meister.
    Aber ich nahm nicht mein Kreuz. Diesmal wollte ich etwas anderes probieren, während Bill sich schon an Samarans Verfolgung machen wollte und ich abwehrte.
    »Lass es sein, das hat keinen Sinn mehr!« Inzwischen hatte ich die silberne Banane gezogen. Das Ziel brauchte ich nicht lange zu suchen. Es malte sich als großes Oval vor meinen Augen ab, und ich schleuderte die Waffe einfach darauf zu.
    Ja, der Bumerang packte es. Er riss die so resistente äußere Haut in Fetzen, die nach allen Seiten wegflogen, irgendwo zu Boden klatschten und sich auflösten, wobei sie einen weißlichen Rauch absonderten, der wie dünne zittrige Finger gegen die Decke der Verbrennungskammer stieg.
    Wir sahen keinen Schleim und keine Haut mehr. Dafür etwas anderes. Knochenstücke eines Menschen, ein paar Fetzen,

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