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0404 - Karten des Unheils

0404 - Karten des Unheils

Titel: 0404 - Karten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wenn sie sich verteidigte, dann mit ihren bloßen Händen.
    Gleichzeitig sah sie ein, dass es wohl unmöglich für sie war, gegen ein menschliches Hasspaket zu bestehen.
    Noch einmal fiel ihr Blick auf den Boden.
    Da sah sie ihren Stock.
    Der umgekippte Schreibtisch hatte ihn eingeklemmt, aber der Griff wies auf sie.
    Und Lady Sarah bückte sich. Sie war nicht mehr flink wie eine Zwanzigjährige, aber sie fand zielsicher den Stockgriff, zerrte und zog an ihm, sodass sie ihn schon beim ersten Versuch unter dem umgekippten Schreibtisch hervorreißen konnte.
    Schlagbereit hielt sie ihn in der rechten Hand und nahm, als die andere wieder einen Schritt vorging, die linke als Unterstützung hinzu. So ausgerüstet, fühlte sie sich etwas sicherer.
    Ludmilla besaß den Dolch, die Horror-Oma nur ihren Stock. Und die Russin lächelte kalt und schüttelte dabei den Kopf. »Mit dieser Krücke willst du mich aufhalten, Alte? Mit dieser Krücke?« Sie lachte wieder.
    In dieses Lachen hinein folgte der erste Angriff.
    Sarah Goldwyn hatte sehr genau aufgepasst. Als der Dolch vorzuckte und dabei einen grünen Schweif hinter sich herzog, sprang sie zur Seite und schlug mit dem Stock zu.
    Er war ziemlich schwer, Lady Sarah hatte sich jedoch an ihn gewöhnt und konnte damit umgehen.
    Sie traf die Klinge. Der Arm der Russin fuhr nach unten. Sie schien große Mühe zu haben, den Dolch überhaupt zu halten, und ließ ein böses Knurren hören.
    Für Lady Sarah ging es ums Überleben. Deshalb griff sie ein, hob den Stock und schlug zu.
    Ludmilla konterte und zielte auf den Stock. Das grüne Opfermesser jagte dem Holz entgegen. Mit seiner geschärften Seite traf es das harte Holz und hackte hinein, als bestünde der Stock aus Pappe.
    Dazu lachte sie.
    Und sie hatte allen Grund, denn Lady Sarah wurde bewiesen, dass Baals Opferdolch stärker war als ein Messer.
    Der Dolch zerschnitt das Holz nicht, er zerschmolz es zu einer dickflüssigen Masse, die träge und in langen Tropfen zu Boden klatschte.
    »Ich bin stärker. Rasputin gibt mir die Kraft!« jauchzte die Russin.
    Lady Sarah konnte dem nichts entgegenhalten. Sie musste ihren Stock loslassen und sah zu, wie ihr treuer Begleiter allmählich verging. Er löste sich auf. Die Masse bedeckte den Fußboden, sie wurde schwarz und stank.
    Ludmilla Prokowa aber freute sich. »Glaubst du immer noch an deine Chance?« fragte sie. »Glaubst du tatsächlich daran? Jetzt, wo du waffenlos bist?«
    Sie war plötzlich schnell, und Lady Sarah musste zurückweichen.
    Dabei wurde sie von Ludmilla von der Wendeltreppe weggedrängt, sodass ihr dieser Fluchtweg versperrt war.
    Die Horror-Oma erreichte die Wand und lehnte sich dagegen.
    Vor ihr stand Ludmilla.
    Sie war zu allem entschlossen. Ihre Pupillen bewegten sich, und die Blicke tasteten den Körper der Horror-Oma ab, als suchten sie eine bestimmte Stelle, wo sie zustechen konnte.
    »Verflucht sollst du sein!« rief Sarah Goldwyn. »Verflucht im Namen des Lichts und für alle Zeiten. Ich hasse dich! Du sollst das Grauen erleben, du sollst nie mehr eine ruhige Minute in deinem dem Bösen geweihten Leben haben.«
    »Was glaubst du, was mich das interessiert?« höhnte die Russin.
    »Ich spüre genau, dass das andere, was ich so lange herbeigesehnt habe, mir Kraft gibt. Endlich, kann ich sagen. Endlich habe ich es geschafft. Und die Karten haben nicht gelogen. Der Tod ist für dich bestimmt, nicht für den, der an Rasputin und seine große Magie glaubt. Deshalb stirb, Verdammte!«
    ***
    Der Kerl hing in meinem Griff, während Suko auf die aufgebockte Maschine zuging und den Motor abstellte. Die anderen beiden Typen trauten sich nicht näher. Das Auge des einen schwoll allmählich an, wo ihn Sukos trockener Hieb erwischt hatte.
    Diese drei Kerle auf dem Hinterhof hatten uns fertig machen wollen, als wir ihnen eine Frage stellten. Jetzt merkten sie, dass sie an die falsche Adresse geraten waren.
    »Also, Junge, ich will nur von dir wissen, wo wir diese Ludmilla finden können!«
    »Wollt ihr sie killen?« ächzte er.
    »Nein, mit ihr reden!«
    »In diesem Gebiet herrscht Mickey Lane. Er ist der Boss. Ihn könnt ihr fragen, wenn ihr aus einem fremden Revier gekommen seid. Wer hat euch überhaupt geschickt?«
    Er wurde wieder frecher. Vielleicht deshalb, weil er gesehen hatte, dass sich im Hintergrund des Hofes einige Typen zusammenfanden, die zu den Hausbewohnern zählten und sich uns gegenüber nicht freundlich verhalten würden.
    »Der Staat hat uns

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