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0404 - Karten des Unheils

0404 - Karten des Unheils

Titel: 0404 - Karten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Blatt und damit auch das Skelett.
    In zahlreichen Fetzen flog die Karte davon, die in der Luft sofort in Flammen aufgingen und wie kleine Kometen davontaumelten.
    Bevor sie den Boden erreichten, waren sie schon zu grauer Asche verbrannt.
    Jeder hatte es gesehen. Lady Sarah, Suko, ich und auch Ludmilla Prokowa.
    Sie besonders intensiv, denn dass ausgerechnet die Karte aus dem Spiel zerstört worden war, an die sie so geglaubt hatte, konnte sie einfach nicht fassen.
    »Man kann ihn nicht überwinden!« brüllte sie, schüttelte sich und tat etwas, mit dem keiner von uns gerechnet hatte. Auch ich nicht, und vielleicht hätte ich noch eingreifen können, weil ich nahe bei ihr lag, aber sie war einfach zu schnell.
    Wuchtig stieß sie den Dolch nach unten. Er wischte auf ihren Körper zu und jagte dicht unter dem Halsansatz in die Brust der Frau.
    Sie kippte, als ich mich gerade aufrappelte. Weit aufgerissen waren ihre Augen. Offen war ihr Mund, aus dem, wie auch aus der Wunde, Blut schoss. Die Kartenlegerin fiel schwer auf die Seite. Ihre Finger krümmten sich, als suchten sie Halt.
    Weiß war die Haut. Leichenblass mit einem bläulichen Schimmer darauf.
    Ich schüttelte mich, als ich endlich stand. Suko und Sarah Goldwyn blickten mir entgegen. Auch ihre Gesichter waren blass. Die Horror-Oma fing sich als Erste. Sie wusste auch mehr als wir, hob einen Stuhl auf, ließ sich darauf nieder und schüttelte den Kopf, als könnte sie noch immer nicht begreifen, was hier vorgefallen war.
    Auch ich war mehr als überrascht, unsere alte Freundin Sarah Goldwyn bei dieser Frau zu finden. Hinzu kam, dass die beiden sich als Feinde gegenüberstanden. Aber es war nicht die richtige Zeit, die entsprechenden Fragen zu stellen. Das würden wir später noch können.
    Als ich mich auf der Kante des umgestürzten Schreibtisches niederließ, sah mich Lady Sarah an. »John, mein Junge,« flüsterte sie und lächelte unter Tränen. »Verdammt, da bringst du eine alte Frau noch zum Heulen.« Sie holte zitternd ein Tuch hervor und schneuzte sich.
    Suko ging zu ihr und nahm sie in den Arm. »Okay, Sarah, wir haben es geschafft. Du bist außer Lebensgefahr!«
    Sie steckte das Taschentuch wieder weg. »Ich hatte es geahnt, dass ihr kommen würdet. Ich habe es sogar gehofft. Die Karten waren plötzlich ein Spiegel.«
    »Sie auch?« fragte ich.
    »Natürlich. Durch sie konnte ich alles sehen. Ich erkannte das Kreuz, den Dolch, auch Rasputin, denn es waren seine Karten. Sie gehörten ihm. Sie haben die Verbindung hergestellt. Es sind die magischen Karten des Tarock, und Rasputin hat mit ihnen gespielt, denn sie haben den Kontakt zu Baal hergestellt.«
    »Und wie kommst du hierher?« fragte Suko.
    »In einer Zeitschrift las ich einen Artikel von Ludmilla Prokowa. In diesem Bericht wurde der Begriff Baal erwähnt. Da bin ich stutzig geworden. Ich wusste ja von euch, dass Baal noch existiert oder zumindest Diener von ihm. Ich stattete der Frau einen Besuch ab, und dann passierte es eben.« Sie berichtete, was ihr widerfahren war – und dass sie von einer großen Gegenmagie gehört hatte, die irgendwo in der Nähe lauern sollte. »War es dein Kreuz, John?«
    »Wahrscheinlich« erwiderte ich.
    »Dann kann es stärker sein als der Dolch,« erklärte sie voller Hoffnung.
    »Möglicherweise.«
    »Aber der Tod,« sprach Lady Sarah weiter, »der Tod hat es trotz allem geschafft. Als diese Karte aufgedeckt wurde, stand für Ludmilla fest, dass eine von uns sterben musste. Hätte der Joker nicht das Grauen abgeschwächt, hätte keine von uns beiden überlebt. Deshalb hatte ich Glück, Ludmilla aber Pech.« Lady Sarah hob die Schultern. »Sie tut mir Leid. Ludmilla war keine schlechte Person, sie hat nur nie an das Richtige geglaubt, sondern dem Götzen gedient, und das kann auf die Dauer schlimme Folgen haben – wie bei ihr.«
    »Haben die Karten tatsächlich Rasputin gehört?« erkundigte ich mich.
    »Ludmilla war davon überzeugt, und ich glaubte ihr. Rasputin hat gelebt, er wurde ermordet. Er war ein abtrünniger Mönch, der dem Laster und der Magie frönte. Was, so frage ich dich, sollte mich davon abhalten, ihr nicht zu glauben? Und da ich sein Gesicht sah, kann ich sagen, dass Rasputin so schrecklich aussah, wie man ihn gemalt hat. Das habe ich euch sagen wollen.«
    Ich nickte ihr zu. »Danke. Sarah, dass du durchgehalten hast. Ich finde es toll.«
    Sie winkte ab. »Was bedeutet das schon? Ich bin eine alte Frau, ich bin irgendwie nicht mehr so dabei, und

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