Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0404 - Tod im Schlangensumpf

0404 - Tod im Schlangensumpf

Titel: 0404 - Tod im Schlangensumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Terrasse vor dem Swimmingpool und genossen nach der Liebe das köstliche Abendessen, das Chang gezaubert hatte. Der Chinese strahlte, weil er Lob über Lob kassierte. Nur daß Monica hüllenlos am Tisch saß, hatte er in eine dezent formulierte, mißbilligende Rüge gekleidet. Die blonde Telepathin lächelte und wies auf Tendyke. »Beschweren Sie sich bei Ihrem Boß darüber, Mister Chang«, verwies sie ihn weiter. »Der hat sich vorhin darüber beklagt, daß wir Kleidung trügen.«
    Worauf auch Tendyke einen dezent formulierten Tadel hinnehmen mußte. Chang war nicht unbedingt ein Mann, der vor seinem Brötchengeber in tiefster kritikloser Ehrfurcht versank.
    »Chang wird sich daran gewöhnen«, stellte Tendyke fest. Er betrachtete Monicas Bauch. »Du wirst bald ebenfalls neue Sachen benötigen, wie? Man sollte meinen, du bekämst das Kind und nicht deine Schwester.«
    Sie zuckte mit den Schultern. Noch ehe sie antworten konnte, tauchte Scarth mit dem drahtlosen Telefon auf und hielt es Tendyke entgegen. »Ein Ferngespräch aus Europa, Sir«, sagte er.
    Tendyke runzelte die Stirn. »Da ist doch längst Mitternacht durch…« Er nahm den Apparat entgegen und meldete sich.
    »Endlich«, hörte er Ted Ewigks Stimme. »Ich dachte schon, ich würde dich überhaupt nicht mehr erreichen. Bis unsere römische Post mich zum Satelliten durchgeschaltet hatte, hat’s fast eine Stunde gedauert.«
    »Na gut, jetzt hast du mich am Apparat. Ich bin gerade erst aus Peru zurückgekehrt. Was hast du auf dem Herzen, Erhabener?«
    Ted Ewigk hüstelte verdrossen. »Der war ich mal, du Indiana-Jones-Verschnitt. Ich werde deine Hilfe brauchen. Wir müssen Caermardhin erobern.«
    »Ich habe mich soeben verhört«, stellte Tendyke fest. »Sprich noch mal im Klartext. Was müssen wir?«
    Ted Ewigk wiederholte und fügte eine hastig hervorgebrachte Erklärung hinzu. Tendyke hörte stumm zu. Er sah die beiden Mädchen an, die die Nachspeise mit sichtlichem Genuß verzehrten, ihn hin und wieder neugierig anschauten, weil es eigentlich nur wenige Leute gab, die es fertigbrachten, sich spät nachts ans Telefon zu hängen, um hier anzurufen, und diese Leute gehörten alle zum Bekanntenkreis und somit zur Dämonenjäger-Crew…
    Aber was Ted Ewigk erzählte, konnten sie nicht hören, weil Tendyke die Hörmuschel dicht ans Ohr hielt.
    »Sid Amos ist möglicherweise tot, Professor Saranow mit Sicherheit gefangen. Wang Lee Chan und Su Ling sind per Flugzeug auf dem Weg zu dir nach Florida. Bei euch dürften sie erst mal am sichersten sein. Kannst du herkommen, damit wir das Rattennest gemeinsam ausräuchern?«
    »Du bist verrückt, Reporter«, sagte Tendyke. »Wie ich schon sagte, ich bin gerade erst vor ein paar Stunden von einer längeren Aktion zurückgekommen. Ich bin doch nicht der einzige, der dir unter die Arme greifen kann.«
    »Du bist der einzige. Zamorra, Nicole, die beiden Druiden und der wiedererweckte Merlin sind spurlos verschwunden, möglicherweise tot.«
    Tendyke preßte die Lippen zusammen. Er hoffte, daß seine Reaktion ihn nicht verriet. Es war besser, wenn die Zwillinge nichts davon erfuhren – vorerst. Für Uschi könnte es einen Schock bedeuten, der dem Kind schadete. Und das wollte Tendyke vermeiden. Daß die beiden ihn telepathisch sondieren konnten, brauchte er nicht zu befürchten – das taten sie nicht, selbst bei größter Neugier. Es gehörte zu ihrem Ehrenkodex, nicht unaufgefordert in der Gedankenwelt anderer Menschen herumzuschnüffeln. Es sei denn, höchste Gefahr drohte. Und das war hier nicht gegeben.
    »Wie ist das passiert?« fragte Tendyke mit erzwungener Ruhe.
    »Ich erzähl’s dir, wenn du hier bist«, sagte Ted Ewigk. »Du kommst?«
    »Worauf du dich verlassen kannst. Das darf doch alles nicht wahr sein«, sagte der Abenteurer. »Wo treffen wir uns?«
    »In London, Heatrow. Ich fliege mit der nächsten Maschine.«
    »Bei mir wird es etwas dauern«, gab Tendyke zurück. »Wahrscheinlich werde ich erst morgen im Laufe des Tages starten. Ein wenig möchte ich nämlich noch zur Ruhe kommen. Das heißt, richtig zur Ruhe kommen werde ich wohl kaum…« Er blinzelte den Zwillingen verschwörerisch zu. Monica blinzelte zurück und formte Kußlippen. Uschi lächelte feinsinnig.
    »Wann trifft Wang ein?«
    »Kann ich nicht sagen, weil ich nicht weiß, mit welcher Linie er fliegt und wann. Aber so schnell wie möglich.«
    »Und du glaubst im Ernst, die beiden wären im Flugzeug sicher?«
    »Ich denke schon«,

Weitere Kostenlose Bücher