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0406 - Finale in der Knochengrube

0406 - Finale in der Knochengrube

Titel: 0406 - Finale in der Knochengrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Moor, als würde es sich über die neuen Opfer besonders freuen. Mit dem Kopf zuerst versank Karpow in dem gierigen Sumpf.
    Der Vogel folgte.
    Er kämpfte noch dagegen an, weil er es einfach nicht glauben wollte, dass die Natur stärker war.
    Der Leichenvogel beschleunigte durch seine Reaktion den Vorgang nur noch. Blasen entstanden, blubberten, zerplatzten; ein trichterförmiger Strudel entstand. Das Moor würde seine beiden Opfer nicht wieder hergeben.
    Die Stelle schloss sich. Wasser und Schlamm trafen zusammen. Sie bildeten eine Decke, über die kalt der Nebel strich. Nichts mehr wies auf den Schrecken hin, den Sarah Goldwyn in den letzten Minuten so hautnah erlebt hatte.
    Es war vorbei.
    Nicht für sie.
    John Sinclair, Lara und die anderen hatte sie vergessen. Die Horror-Oma war keine Maschine. Der Schock ließ sie zittern. Sie hatte plötzlich das Gefühl, von einer Kältewelle eingefangen zu werden. Es war eine innere Kälte, keine, die von außen kam. Sie schoss hoch bis in ihren Kopf, beeinträchtigte das Denken und sorgte dafür, dass Lady Sarah anfing zu Weinen.
    Sie musste den Tränen einfach freien Lauf lassen. Da gab es kein Zurück mehr, die Natur war stärker als der Mensch und das Monster gewesen. Natürlich machte sie sich Vorwürfe. Aus dem Nebel schien sich das weinende Gesicht der Frau Karpow zu schälen und sie anklagend anzustarren.
    »Ich konnte nichts dafür!«, hauchte die alte Frau. »Ich habe alles versucht, bitte.« Ihr Kopf sank nach vorn, und sie spürte das Würgen in ihrer Kehle.
    Äußerlich fiel sie zusammen, blieb wie ein Häufchen Elend im Boot hocken und dachte daran, dass ihr alles egal war.
    Das war es mir nicht!
    ***
    Ich hatte gespürt, dass sich vor uns etwas Entscheidendes anbahnte, und war deshalb schneller gelaufen. Das vom Opferdolch ausgehende Licht reichte aus, um das erkennen zu können, was ich sehen wollte. Den Blutaltar des Götzen Baal, das Mädchen darauf, die tanzenden Gebeine und ihn selbst.
    Es war Baal!
    So hatte ich ihn gesehen, als ich als Barbar Torkan gegen ihn gefightet hatte. Er zeigte sich, wenn es darauf ankam, stets in seiner wahren Urgestalt, und in diesen Momenten kam es ihm darauf an.
    »Ich bin hier, Baal!«
    Mit diesen Worten hatte ich mich gemeldet und hoffte darauf, dass er sich noch an mich erinnerte.
    Das war in der Tat der Fall.
    Seine Gestalt drehte sich mir zu und mit ihr auch die Spitze des grünen Opferdolchs, die jetzt auf mich zeigte. Ich konzentrierte mich und dachte darüber nach, ob ich so etwas wie Furcht spürte. Das war seltsamerweise nicht der Fall. Obwohl Baal ein so mächtiger Götze war, hatte ich keine Angst vor ihm.
    Geschützt fühlte ich mich durch mein Kreuz, die Beretta und den Bumerang. Zudem wusste ich einen ebenfalls bewaffneten Suko als Rückendeckung hinter mir. Baal hätte schon zu sehr starken Tricks greifen müssen, um mich zu erwischen.
    Bei unserer ersten Begegnung hatte er seine Leichenvögel eingesetzt.
    Diese waren von mir, Torkan, mit dem Schwert vernichtet worden.
    Baal hatte noch immer sein widerliches Gesicht. Es schaute aus dem dunklen Schatten seines Körpers hervor, und es hatte Ähnlichkeit mit dem Kopf eines Vogels.
    Ein widerlicher Anblick, ebenso widerlich wie das Fluidum, das dieser Götze ausstrahlte.
    Nicht so wie bei Luzifer, dem obersten aller Dämonen, irgendwie anders, dennoch gefährlich und als menschenverachtend zu bezeichnen. Man konnte frösteln, aber ich hatte eine Begegnung mit ihm überstanden und würde vor dieser zweiten nicht zurückschrecken.
    Denn ich besaß mein Kreuz.
    Als Baal mich damals mit einer ungewöhnlichen Waffe, einem Zepter, hatte töten wollen, war es dem Kreuz gelungen, seine weißmagischen Kräfte zu befreien. Der andere war zurückgewichen, er hatte das Kreuz nicht bekommen, sich aber dafür den Dolch genommen, der sich unter seinen Fittichen verfärbt hatte.
    Er war schwarz geworden.
    Auf ihn war es Baal letztendlich angekommen. Aus welchem Grund er den Dolch hatte haben wollen, konnte ich nicht sagen, das war sein Geheimnis, aber er besaß ihn, denn auf dem Dolch befanden sich, wenn auch viel schwächer, die gleichen Zeichen wie auf meinem Kreuz.
    Das Kreuz hätte Baal vernichtet, der Dolch nicht. Also musste er eine ebenfalls besondere Waffe sein, die mit dem Götzen Baal in einem ursprünglichen Zusammenhang stand.
    Bisher hatte ich nichts davon herausgefunden. Mir kam es darauf an, mir die Stichwaffe zurückzuholen.
    Suko und Wladimir ahnten oder wussten

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