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0406 - Liebesbriefe in Sing-Sing

0406 - Liebesbriefe in Sing-Sing

Titel: 0406 - Liebesbriefe in Sing-Sing Kostenlos Bücher Online Lesen
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denken musst!«, freute ich mich und begann, das erste Würstchen zu verschlingen.
    »Nicht nur!«, sagte Phil und reichte mir noch eine flache Whiskyflasche. Ich nahm einen Schluck und murmelte mit vollem Mund: »Ich hoffe nur, dass nicht wieder ein Schlafmittel drin ist.«
    Als ich gegessen hatte, nahm ich noch einen ordentlichen Schluck aus der Flasche und fühlte mich wieder einigermaßen menschlich. Ich bedankte mich bei dem Personal vom Flugplatz.
    Während sie sich daranmachten, den Vogel von der Straße zu schaffen und zu untersuchen, erzählte ich Phil genau, was vorgefallen war.
    »Donnerwetter!«, war alles, was er sagte, als ich fertig war.
    Ich steckte mir eine Zigarette an und sog den Rauch tief ein.
    Phil und ich gingen auf die Seite und beobachteten die heranfahrenden Autos. Die Straße war wieder frei. Dabei erzählte er mir, was er inzwischen erlebt hatte.
    Er hatte sich wie verabredet bei den Boxen auf die Lauer gelegt und gewartet. Einmal hatte er ein Geräusch vom Turm her gehört, aber er wollte seinen Platz nicht aufgeben.
    Wie recht er hatte, merkte er kurz darauf, als er plötzlich hinter sich etwas vernahm. Er drehte sich vorsichtig um und sah den Umriss eines Mannes, der an einer der Boxen lehnte und über die Piste schaute. Auf der anderen Seite tauchte gerade Parker auf, der leise pfeifend, eine glühende Zigarette im Mund, zur Halle schleuderte. Als er verschwunden war, wollte der Mann auch hinüber.
    Da legte Phil ihm die Hand auf die Schulter. Der Mann fuhr herum, und Phil erkannte, dass es Pit Preston war.
    Preston zog sofort einen Revolver, aber Phil gelang es, ihm die Waffe aus der Hand zu schlagen.
    Preston kämpfte eine Zeit lang verbissen gegen Phil, dann gab er ganz plötzlich auf und sagte: »Ach, hat ja keinen Zweck. Ihr Polypen vermasselt einem doch immer die Tour!«
    Und Phil hatte folgende Story aus ihm herausbekommen:
    Jeff Vancygaard hatte am Abend nach dem Rennen bei Preston angerufen, hatte Andeutungen gemacht, dass er den Film hätte und bereit wäre, ihn gegen einen guten Preis zu verkaufen. Er hätte ihn angeblich auf dem Pistengelände versteckt, und Preston sollte zwischen zehn und halb elf abends hinkommen. Offensichtlich hielt Vancygaard Preston für den Mörder. Er hatte den Film nicht gestohlen, um jemanden zu decken, sondern um den Mörder zu erpressen.
    Preston behauptete nun, dass er keine Ahnung habe, wie Vancygaard ausgerechnet auf ihn gekommen sei, aber er wollte sich die ganze Geschichte einmal ansehen.
    Phil hatte ihm die Story nicht abgekauft und ihn deshalb als Zeugen mitgenommen. Plötzlich hatten sie auf der anderen Seite einen Jaguar anspringen hören. Aber als sie ankamen, war nichts mehr zu sehen. Und mein roter Jaguar stand noch immer an der alten Stelle.
    Phil hatte noch eine Zeit lang gewartet, und als dann Parkers Ablösung gekommen war, hatte er Preston mit in den Streifenwagen gepackt und war ins Büro gefahren. Preston war bei seiner Aussage geblieben. Er saß noch immer in der Untersuchungszelle.
    »Du wirst lachen, ich glaube ihm«, sagte ich nachdenklich, als Phil fertig war.
    »Du glaubst, dass Preston nur mal so ankam, auf einen Telefonanruf hin?«
    »Natürlich nicht. Aber dass er nicht der Mörder ist, glaube ich ihm. Die Frage ist nur, warum Vancygaard so sicher war. Er hatte den Film ja noch gar nicht entwickelt. Ich vermute sogar, dass er den echten Film mitgebracht hat. Aber woher war er so sicher, Preston müsste sein Mann sein? Hatte Preston Geld bei sich?«
    »Einen Blankoscheck.«
    »Dachte ich mir. Er hatte vor, den Film zu kaufen, ihn zu entwickeln, um dann den eigentlichen Mörder seinerseits zu erpressen.«
    »Well, das wäre kompliziert, aber möglich.«
    »Hast du sonst noch etwas erfahren?«
    »Ja, alles mögliche. Zunächst hat die Stadtpolizei uns offiziell um Amtshilfe gebeten. Pete Fishers Arme waren übersät mit Einstichnarben: Morphiumspritzen. Außerdem war er schon zweimal wegen Rauschgiftdelikten vorbestraft. Dann haben wir herausgefunden, dass Chuttenbrook heute sechzig Jahre alt geworden wäre. Er hatte eine Lebensversicherung über 40 000 Dollar abgeschlossen, die ihm an seinem sechzigsten Geburtstag zufallen sollte.«
    »Und wer sollte das Geld im Falle seines vorzeitigen Todes bekommen?«
    »Seine Erben. Er war nie verheiratet, aber es gibt Spuren in seiner Vergangenheit, die auf ein uneheliches Kind hinweisen. Genaues weiß ich noch nicht.«
    »Was ist mit den anderen Beteiligten?«
    »Morton Luster

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