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0406 - Liebesbriefe in Sing-Sing

0406 - Liebesbriefe in Sing-Sing

Titel: 0406 - Liebesbriefe in Sing-Sing Kostenlos Bücher Online Lesen
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muss eine reichlich zwielichtige Person sein. Verbrecher-Rechtsanwalt, fester Klientenstamm. Clay Blodgett, Pete Fisher, Pit Preston und Jeff Vancygaard sind auf allen größeren Rennen der Staaten zu finden. Von Doktor Furth ist nichts bekannt.«
    »Das wäre ja eine Möglichkeit, wenn alle diese Burschen irgendwie zusammengehören und ganz offiziell ständig in den Staaten herumkommen, und dann noch etwas mit Kokain zu tun haben…« Ich brach ab und sah Phil fragend an.
    Er hob die Schultern: »Kann sein, kann auch nicht sein. Übrigens du erinnerst dich an den sonderbaren Handschuh, den du aus dem Hudson gefischt hast. Im Labor haben sie rausbekommen, dass er selbst gestrickt ist. Eine spezielle imprägnierte Kräuselwolle, die man vor allem für Winterhandschuhe benützt. Der Handschuh war nur ganz wenig getragen. Die Kollegen haben festgestellt, dass die Wolle erst vor Kurzem gekauft sein muss, weil sich in der Imprägnierung ein Wirkstoff befindet, der sich mit der Zeit verflüchtigt. Er war aber noch gut erhalten. Aber es gibt im Sommer kaum Geschäfte, die solche Wolle verkaufen. Wir haben eine Liste von der Fabrik bekommen, und drei Kollegen klappern jetzt die Geschäfte ab.«
    Ich wollte gerade antworten, als wir den Flugsicherungs-Ingenieur rufen hörten.
    Wir liefen über die Straße zu dem Flugzeug hinüber. Der Ingenieur hockte unter dem Heck und schraubte an dem Ruder herum.
    »Haben Sie etwas Besonderes gefunden?«, fragte ich.
    Er knurrte etwas zwischen den Zähnen, und dann zog er einen kleinen Stahlbolzen heraus. Er klappte das Ruder um. Es wurde ein ziemlich großer leerer Raum frei, in den der Ingenieur sofort mit der rechten Hand hineinfasste.
    »Halt!«, brüllte ich, aber es war schon zu spät.
    Er zog die Hand schuldbewusst zurück und sagte: »Fingerabdrücke, wie?«
    Ich nickte. Aber dann sah ich seine Hand.
    »Was ist das?«, fragte ich und sah mir die feinen weißen Spuren genauer an, die ich entdeckt hatte.
    »Sieht aus wie Zucker«, meinte der Ingenieur.
    Ich nickte: »Tja, so eine Art Zucker. Heroin. Das Versteck war gut getarnt.«
    »Hervorragend. Ich wäre nie darauf gekommen, wenn ich die Maschine nicht so genau untersucht hätte. Zuerst entdeckte ich einen feinen Riss und dachte, es wäre etwas gebrochen, aber dann fand ich den Bolzen.«
    »Ist das Versteck leer?«
    »Vollkommen!«
    »Wenn Sportmaschinen über New York fliegen, müssen sie sich dann melden?«
    »Ja, sobald sie ihre Bezirksgrenzen überfliegen. Sie werden dann in unser Radarsystem eingeschaltet, damit es keine Kollisionen gibt.«
    »Jedes Flugzeug muss also genau angeben, wann es wohin fliegt.«
    »Ja, sicher, wir haben über alle Flüge Unterlagen. Es kommt natürlich auch vor, dass wir blinde Vögel auf dem Schirm haben. Wenn wir sie nicht stellen können, geben wir sie an die Militärsicherung weiter, aber es kommt selten vor. Meistens handelt es sich um Versehen oder um einen Defekt der Sendeanlage.«
    »Jetzt sagen Sie bloß noch, dass Sie auch über diesen Vogel hier Unterlagen haben?«, fragte ich.
    Der Ingenieur holte stolz eine Mappe aus dem Auto.
    Wir sahen die Unterlagen oberflächlich durch. Ich hatte genug gesehen. Jeff Vancygaard war mindestens viermal im Jahr nach Haiti geflogen.
    Als ich »Haiti« las, wussten wir Bescheid.
    In Haiti saß ein Heroinverteilerring. Das Rauschgiftdezernat hatte ihn vor einem Monat entdeckt und eingekreist. Sie wollten aber nichts unternehmen, bevor sie nicht den restlichen Weg des Rauschgiftes kannten. Sie hatten es von China über Kuba bis nach Haiti verfolgt, aber dann die Spur verloren. Es stand aber fest, dass das Gift irgendwie nach New York kam.
    Die Sportmaschine eines bekannten Rennfahrers war allerdings ein gutes Versteck gewesen.
    Aber trotzdem gefiel mir an der Geschichte noch einiges nicht. Wenn Pete Fishers Tod ein Bandenmord war, was hatte dann der alte Chuttenbrook damit zu tun? Zufall?
    Ich bedankte mich bei den Leuten. Sie versprachen, sich um das Flugzeug zu kümmern und uns über alles zu unterrichten.
    »Wann geht die Jagd los?«, fragte Phil und wies mit dem Kopf in die Richtung auf die dunkle Ebene, die zwischen uns und der Grassy Sprain Reservation lag.
    »Sofort!«, sagte ich. »Was hast du alles mitgebracht?«
    »Hotdogs, ist das nicht genug?« Er lachte und ging zu dem Wagen, mit dem er gekommen war. Ich folgte ihm.
    Er holte ein kleines tragbares Funkgerät, zwei starke Stablampen und einen Kasten 38er Munition heraus.
    Während ich meine

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