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0406 - Mörder-Medium

0406 - Mörder-Medium

Titel: 0406 - Mörder-Medium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wurde endgültig von der Decke gerissen, und das Kabel folgte hinterdrein, freie Kabelenden tasteten nach Zamorra und Gryf, Funken sprühten…
    Und dann war alles vorbei.
    Schlagartig kehrte wieder Ruhe ein. Der brennende Teppich fiel von Zamorra ab. Die Flammen tanzten und griffen nach Möbeln und Tapete. Der Tisch stand wieder auf seinen Beinen wie die Stühle, mit Ausnahme des zertrümmerten, und von draußen trieben Sturmböen auch keine Schneeschauer mehr herein. Nur die Kälte kam durch das zerstörte Fenster…
    Zamorra konzentrierte sich auf sein Amulett. Noch während das grüne Leuchten um ihn herum erlosch, bemühte er sich, die Flammen zu löschen.
    Gryf erhob sich taumelnd aus einer Zimmerecke, in die er geschleudert worden war. Ex hastete aus dem Wohnzimmer und kehrte Augenblicke später mit einem Feuerlöscher wieder zurück, den er hinter einem Vorhang in einer Korridornische gefunden hatte. Der Löschstrahl fauchte auf die Flammen und deckte sie ab, entriß ihnen den Sauerstoff. Die Flammen wurden kleiner und verloschen dann.
    Zamorra atmete auf.
    »Himmel, das war knapp«, murmelte er. Er sah Gryf erstaunt an. »Sag mal, woher hast du den Feuerlöscher? Wo hast du den gefunden?«
    Gryf erklärte es ihm. »Ich hab' ihn durch Zufall gesehen«, sagte er. »Dieses Mordgespenst hätte uns umbringen können. Ich frage mich, warum es das nicht getan hat. Es hat sich einfach zurückgezogen.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Hast du erkennen können, wer für diesen Spuk verantwortlich war?«
    »No, Sir. Aber die Teleporter-Theorie scheidet nun doch aus. Vielleicht war's Pyro-Psionik. Weißt du, so eine Art geistiger Flammenwerfer. Aber nein, eher Psychokinese. Bewegung von Gegenständen durch Geisteskraft. Das könnte es gewesen sein.«
    »Spuren?« fragte Zamorra.
    »Keine, denen ich nachgehen kann.«
    Zamorra schüttelte sich. »Ich habe so das dumpfe Gefühl, daß irgend etwas es heute darauf abgesehen hat, daß ich erfriere. Wir sollten etwas gegen diese Kälte tun.«
    »Wir schieben einen Schrank vor das kaputte Fenster und dichten die verbleibenden Spalten mit Decken ab«, schlug Gryf vor. »Besorg mal den Stoff.«
    Zamorra sah sich in den anderen Zimmern um und fand ein paar Decken und Tücher. Als er ins Wohnzimmer zurückkehrte, hatte Gryf bereits einen Schrank mit Hilfe seiner magischen Fähigkeiten vor das Fenster geschoben.
    Die Zimmerheizung versuchte gegen die Auskühlung, die stattgefunden hatte, anzukämpfen. Gryf drehte sie auf Höchstleistung, damit es schneller ging.
    »Genosse Boris wird sich freuen, wenn er zurückkommt und den Schaden sieht«, bemerkte er launig.
    »Wie geht es ihm überhaupt?« erkundigte sich Zamorra. »Was ist jetzt mit diesem anderen Telepathen?«
    »Weiß ich nicht. Ich bin aus der Sache herausgerissen worden. Ich werde mal wieder nach ihm tasten. Hoffentlich ist es nicht schon zu spät - egal, worum es dabei ging. Es muß ein Verhör gewesen sein. Weiß der Teufel, was das zu bedeuten hat. Und was tust du?«
    »Du erwartest von mir, daß ich die Spur unseres Poltergeistes zu finden versuche, nicht wahr?« sagte Zamorra.
    Gryf nickte.
    »Nichts anderes habe ich vor. Mal sehen, ob ein Zeitrückblick es mir möglich macht, diese Kreatur ausfindig zu machen. Vielleicht handelt es sich bei dem Telepathen um dieselbe Figur…«
    Er ließ sich mitten im Zimmer in der Nähe des Löschschaumes im Schneidersitz nieder und begann, das Amulett für sein Vorhaben vorzubereiten.
    ***
    Es war Kaithor nicht schwergefallen, herauszufinden, wo sich der Druide jetzt befand, und er war zum Angriff übergegangen. Diesmal konnte der Feind nicht entkommen; die Überraschung war perfekt.
    Aber dann geschah etwas anderes.
    Ein Berührungsschock. Ein starker Schmerz! Er durchraste Kaithor, machte ihn sekundenlang unfähig, irgend etwas wahrzunehmen.
    Das Ektoplasma war berührt worden.
    Der Schmerz zwang den Höllengeist, seine Aktion abzubrechen und in seinen derzeitigen Wirtskörper zurückzufliehen.
    Wieder ein Fehlschlag!
    Abermals erfaßte ihn Zorn. Zweimal hatte es nun schon nicht geklappt, dabei war er gerade beim zweiten Mal seiner Sache absolut sicher gewesen.
    Das Ärgerliche war, daß der Druide sich darauf einstellen und vorsichtig sein würde. Zweimal auf dieselbe Weise war er nicht zu fassen.
    Kaithor, der Zornige, mußte sich wieder etwas Neues einfallen lassen.
    ***
    Saranow schwieg. Er hatte alles gesagt, was er sagen konnte. Er war bei seiner Erzählung geblieben.

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