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0406 - Nachricht aus der Zukunft

Titel: 0406 - Nachricht aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unbehindert konnte er die Kontrollen passieren, denn seine Papiere waren in Ordnung. Für einen solchen Fall hatte er vorgesorgt. Mit dem Zubringerdienst ließ er sich in ein Hotel bringen, und von dort aus nahm er Verbindung zu einem Kontaktmann auf, dessen Adresse er auswendig wußte. Den Mann selbst hatte er noch nie gesehen und er wußte auch nicht, wer er war.
    „Weiß jemand, daß Sie hierher geflohen sind?"
    fragte der Unbekannte, als die Verbindung hergestellt war. Der Bildschirm des Visophons blieb ausgeschaltet. „Waren Sie vorsichtig?"
    „Es weiß niemand, nur meine Frau."
    „Sind Sie verrückt? Wie soll ich Sie schützen, wenn Sie den Mund nicht halten können?"
    „Ich kann mich auf Mabel verlassen. Außerdem nahm ich an, bald zur Erde zurückkehren zu können, unter anderem Namen natürlich."
    „Ja, und dann gehen Sie Ihre Frau besuchen und wundern sich, wenn man Sie beim Betreten Ihrer Wohnung festnimmt. Sie unterschätzen Ihren Gegner. Das kann ein tödlicher Irrtum sein, mein Lieber. Nein, Sie bleiben jetzt in Ihrem Hotel und rühren sich nicht von der Stelle. Sie werden von uns hören, aber ich kann Ihnen nicht versprechen, daß das schon heute geschieht. Lassen Sie sich so wenig wie möglich sehen. Unter welchem Namen haben Sie sich eingetragen?"
    „Unter meinem natürlich."
    „Ihnen ist kaum noch zu helfen", wunderte sich der Unbekannte über soviel Leichtsinn. „Sie müssen völlig durchgedreht sein. Bis später also ..."
    Ehe Peynchester etwas sagen konnte, wurde die Verbindung unterbrochen. Es war ohnehin ein Risiko, so offen über Visiphon zu sprechen, aber auf der anderen Seite gab es keine Kontrolle für die privaten Funkleitungen. Die Richtstrahlverbindungen liefen alle unter einer anderen Frequenz, die zudem noch ständig gewechselt wurde. Ein unerlaubtes Abhören war so gut wie unmöglich.
    Peynchesters Zweifel daran, daß er richtig gehandelt hatte, wurden wieder größer. Vielleicht hätte er sich auf sein Glück verlassen und zu Hause bleiben sollen. Wer wollte ihm schon etwas nachweisen? In seiner Eile beim Aufbruch hatte er allerdings den Gedankenschutzschirm vergessen.
    Hoffentlich schickten sie keinen Telepathen zum Mars, dann würden sie ihn vielleicht doch noch aufspüren.
    Er nahm das Abendessen im Hotel ein und zog sich dann wieder auf sein Zimmer zurück.
    Gelangweilt sah er sich eine Stunde das Videoprogramm an, hoffte auf einen Hinweis in den Nachrichten und schaltete das Gerät schließlich ab.
    Er schlief schlecht in dieser Nacht.
    Am anderen Tag ließ er sich das Frühstück aufs Zimmer bringen und fragte den Robotdiener, ob sich inzwischen jemand nach ihm erkundigt hätte. Wenige Minuten später erhielt er einen abschlägigen Bescheid.
    Die Zeit verging für Peynchester nur langsam, aber mittags wagte er sich doch aus seinem Zimmer und ging in den Speisesaal. Er setzte sich an einen Ecktisch, von dem aus er zwar alles beobachten konnte, selbst aber kaum gesehen wurde. Keiner der Gäste schien verdächtig.
    Zwei Tage geschah nichts, und er begann nervös zu werden. Er konnte auf keinen Fall ewig hier in dem Hotel herumsitzen und warten. Soviel Geld besaß er auch nicht, und von seiner Bank in Sydney würde er kaum noch welches erhalten.
    Er saß in einer ganz verdammten Klemme, und immer wieder fragte er sich, wie er auf den verrückten Gedanken gekommen war, das Angebot des Geheimdienstes des Carsualschen Bundes anzunehmen. Er sollte das Herstellungsverfahren von Ertru-Cosmobin liefern, dafür waren ihm goldene Berge versprochen worden.
    Am dritten Tag sprach ihn jemand an.
    Er saß wieder an seinem Tisch und war fertig mit dem Abendessen. Ein Mann in Zivil kam in den Saal, blickte sich suchend um und näherte sich ihm dann.
    Höflich erkundigte er sich, ob der Platz neben Peynchester noch frei sei.
    Unwillig mußte Peynchester das zugeben. Aber dann kam ihm der Gedanke, daß es sich um seinen unbekannten Verbindungsmann handeln könne. Er wurde etwas höflicher und begann sogar ein belangloses Gespräch. Sie unterhielten sich über das Wetter und seine Kontrolle, die immer wieder Gegenstand heftiger Diskussionen wurde, weil es unmöglich schien, alle Wünsche zu berücksichtigen.
    Immerhin gab es auf dem Mars nun flache Meere und zahlreiche Flüsse, eine Folge der erdgleichen Atmosphäre und der systematischen Wetterkontrolle.
    Dann, als Peynchester sich nach einer Stunde verabschiedete und erhob, um auf sein Zimmer zu gehen, hob sein Gegenüber den

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