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0406 - Nachricht aus der Zukunft

Titel: 0406 - Nachricht aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kürzere machen können? Wir verzichten auf Reisen, bleiben zu Hause und tauchen.
    Das nenne ich richtige Erholung." Er sah Fellmer forschend an. „Sonst noch Fragen?"
    Fellmer erhob sich.
    „Nein, keine mehr. Entschuldigen Sie meine Aufrichtigkeit, aber ich habe eine Aufgabe. Sie haben mir sehr geholfen, sie zu lösen."
    Peynchester gab den Händedruck zurück.
    Seine Hand war kalt und feucht.
    „Nichts zu danken, Sir. Vielleicht können Sie mich doch noch brauchen ..."
    Fellmer glaubte das zwar nicht, aber er nickte freundlich und ging.
    Er ließ sich zurück ins Hotel bringen, um in Ruhe nachdenken zu können. Irgend etwas, das Peynchester gesagt hatte, paßte nicht in sein Schema.
     
    *
     
    Dr. Harry Fenchel amüsierte sich köstlich über seine weiblichen Mitarbeiterinnen, während er mit Ken Albrich über ernste Themen plauderte. Gucky war ins Büro spaziert und erhitzte sich an den verwunderten und anerkennenden Ausrufen der Sekretärinnen. Breitbeinig stand er da und fragte schließlich: „Tag, die Damen. Wohl noch nie einen Ilt gesehen, was?"
    „Nur in Bilderbüchern", wisperte eine junge Schreibkraft verlegen. „Als Kind."
    „Kann noch nicht lange her sein", meinte Gucky.
    „So, in Bilderbüchern? Sie haben mich wohl mit einem Teddy verwechselt."
    „Sie also sind der berühmte Gucky?"
    vergewisserte sich eine andere Dame respektvoll. „Genauso habe ich Sie mir vorgestellt."
    „Freut mich, Ihren Erwartungen zu entsprechen", versicherte Gucky leutselig und durchforschte das Gedankengut aller anwesenden Angestellten. Nichts Verdächtiges. „Ich bin ja auch viel hübscher als zum Beispiel ein Ertruser."
    Das Wort rief keinerlei Reaktion hervor, weder akustisch noch mental.
    Nebenan sagte Dr. Fenchel: „Sie verzeihen mir bitte meine Frage, Mr. Albrich, aber schließlich ist es etwas ungewöhnlich, daß drei Fremde sich ungehindert im Werk bewegen und mit jedem sprechen können. Ich will nicht neugierig sein, aber Sie müssen wissen, daß ich mit Direktor Fosser befreundet bin. Ich fragte ihn gestern nach dem Zweck Ihres Hierseins. Er konnte mir keine befriedigende Antwort geben."
    Ken betrachtete die Bilder an der Wand.
    „Wir suchen Mitarbeiter, das ist alles. Außerdem überzeugen wir uns vom Stand Ihrer augenblicklichen Forschungen. Es ist durchaus möglich, daß Fosser eines Tages ein zweites Werk eröffnet. Beantwortet das Ihre Frage, Dr. Fenchel?"
    Fenchel nickte überrascht.
    „Davon hat Fosser mir aber nichts erzählt!"
    „Kann er auch nicht", sagte Ken und lächelte. „Er weiß es ja selbst noch nicht. Sie brauchen sich nicht zu wundern, und vor allen Dingen sollten Sie sich nicht den Kopf zerbrechen. Wir benötigen mehr Forschungszentren in radiobiologischer Hinsicht, und wo sollte ein Wissenschaftler intensiver und erfolgreicher arbeiten können als dort, wo seine Gedanken auch verwirklicht werden? Ist das nicht auch Ihre eigene Erfahrung?"
    Dr. Fenchel nickte und konnte nicht bemerken, daß Gucky, obwohl er sich mit den Sekretärinnen unterhielt, alle seine Gedanken sorgfältig überprüfte und aussortierte.
     
    *
     
    An diesem Abend konnte Dr. Peynchester sich nicht so richtig auf zu Hause freuen. Zwar mußte er sich mit den Erklärungen Fellmer Lloyds zufriedengeben, aber Peynchester kamen sie wie Ausreden vor. Außerdem empfand er es als geradezu peinlich, daß man sein Abschirmnetz gegen telepathische Spionage entdeckt hatte. Er besaß es schon einige Jahre und trug es nur selten. Aber diesmal schien es ihm angebracht zu sein.
    Jeder wußte, daß der Mausbiber Gucky Telepath war.
    Morgen war ein freier Tag, und Peynchester hatte beschlossen, ihn zu nutzen. Es hatte wenig Sinn, sich und seine Familie einem gefährlichen Risiko auszusetzen. Später würde er schon eine Erklärung für sein Verhalten finden, daran zweifelte er nicht.
    Und wenn man sich damit nicht zufriedengab, würde er schon einen anderen Ausweg wählen. Die Mittel dazu standen ihm zur Verfügung.
    Er machte einen Umweg und parkte seinen Gleiter in der Nähe des Postamtes. Dort gab er ein Telegramm auf und wartete auf Antwort. Er atmete erleichtert auf, als sie eintraf. Sein Verbindungsmann billigte seinen Vorschlag und versprach für später Hilfe.
    Beruhigt flog Peynchester dann nach Hause.
    Seine Frau Mabel war alles andere als begeistert.
    „So plötzlich, und dann zum Mars? Was sollst du denn dort?"
    „Untersuchungen, Mabel. Fosser selbst schickt mich, aber es soll niemand wissen. Also auch du nicht.

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