0406 - Nachricht aus der Zukunft
Bringe mich nicht in Verlegenheit, und rede mit niemandem darüber. Auch nicht mit Fosser, falls du ihn sehen solltest. Er wird sich dumm stellen.
Falle nicht darauf herein. Hast du verstanden?"
„Reichlich geheimnisvoll, was?"
„Mehr als das, meine Liebe. Packe nur das Nötigste ein."
Während seine Frau den Koffer packte, verabschiedete sich Peynchester von seinen beiden Jungen. Er versprach, bald wiederzukommen. Dann aß er noch mit seiner Familie zu Abend und ließ sich dann von Mabel zum nächsten Transportzentrum bringen. Von dort aus gelangte er mit einem Lufttaxi zum Raumhafen im Landinneren.
Eine Verbindung zum Mars bestand noch in der gleichen Nacht, und er hatte Glück, einen Platz buchen zu können. In der Zwischenzeit mußte er eine ärztliche Untersuchung über sich ergehen lassen und einige Fragen der Raumbehörde beantworten. Zum Glück konnte er die Männer davon überzeugen, daß Fosser um diese Tageszeit alles andere als erfreut wäre, würde man ihn stören.
Peynchester fühlte, wie ihm ein Stein vom Herzen fiel, als das Raumschiff endlich startete und ihn von der Erde wegbrachte.
4.
Fellmer Lloyd nutzte den arbeitsfreien Tag in den Fosserwerken, sich im Betrieb umzusehen. Auch Ken Albrich durchstöberte mit Fossers Erlaubnis einige Abteilungen und suchte nach Spuren. Es ärgerte ihn, daß er nichts fand.
Gucky begleitete den Mutanten.
„Ich weiß nicht, warum du gerade diesen Peynchester verdächtigst, Fellmer. Laß doch dem Mann seinen Spleen. Er hat eben Komplexe und will nicht, daß ein Telepath davon erfährt. Dabei verrät er sich doch gerade durch das Abschirmnetz."
„Es kann aber auch andere Gründe haben", knurrte Fellmer und öffnete die Tür zur Personalabteilung.
„Wollen uns doch mal seine Akten etwas genauer ansehen. Dabei kannst du mir helfen."
Sie arbeiteten sich durch Peynchesters Lebenslauf und konnten nichts Verdächtiges feststellen. Normale Ausbildung, zwei Expeditionen zu verschiedenen Sonnensystemen, einige Reisen zu den Nachbarplaneten, dann lernte er seine Frau kennen, heiratete und wurde bei Fosser-Radiochemie angestellt. Dort arbeitete er sich schnell voran, entwickelte einige gute Präparate und bekam zwei Kinder. Das Familienleben wurde als harmonisch und normal bezeichnet. Keine Besonderheiten, keine auffälligen Geldausgaben, keine Schulden, wenig Hobbys.
Es gab kaum jemand, der weniger verdächtig erschien als Dr. Jordan Peynchester. Und das störte Fellmer.
„Ich werde das Gefühl nicht los, daß hier etwas nicht stimmt", murmelte Fellmer und legte die Akten zurück. „Wir sollten uns wirklich um ihn kümmern.
Vielleicht besuchen wir ihn zu Hause, das wäre doch eine Idee."
„Da wird er aber kaum erfreut sein", gab Gucky zu bedenken und stelzte steifbeinig vor dem Komputer hin und her. „Und wenn dein Verdacht berechtigt sein sollte, ist er außerdem noch gewarnt. Besser wäre es, ihn heimlich zu beobachten."
„Wir verlieren zuviel Zeit, Gucky. Wir können nicht wochenlang jeden einzelnen beobachten. Da haben wir es in zehn Jahren noch nicht geschafft. Ich bin dafür, daß wir einfach hingehen und ihn besuchen. Wir behaupten, in ihm den geeigneten Mann gefunden zu haben."
„Das wird er bestimmt auf Anhieb glauben. Hm, ich weiß nicht so recht."
„Vielleicht trägt er dann gerade seinen Schutzschirm nicht, und wir erfahren etwas. Er weiß ja nicht, daß ich auch Telepath bin."
„Mit anderen Worten", schimpfte Gucky, „du willst allein gehen."
„Erraten", gab Lloyd zu. „Aber du bleibst in der Nähe und versuchst, in Verbindung mit mir zu bleiben. Ich rufe dich, wenn etwas sein sollte."
„Na gut, von mir aus. Gehen wir sofort?"
„Ich habe die Adresse aufgeschrieben. Ist doch ein schöner, sonniger Tag, richtig für einen Ausflug zum Meer geschaffen. Vielleicht lädt mich Peynchester zum Tauchen ein, ist doch sein Lieblingssport."
Sie nahmen einen gemieteten Gleiter und ließen sich aus der Stadt bringen. Gucky stieg ein paar Kilometer vor der Siedlung aus und setzte sich auf einen Stein am Strand. Er sah den Badelustigen zu, die sich kaum um ihn kümmerten.
Viel Spaß, dachte er noch und empfing ein Danke schön von Fellmer. Die telepathische Verbindung klappte vorzüglich.
Das Taxi flog weiter und setzte Fellmer ab. Er entlohnte den Piloten und fand schließlich Peynchesters Lifteingang und die Klingel. Wenig später stand er einer jungen und hübschen Frau gegenüber, die ihn etwas erstaunt begrüßte.
„Mein
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