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0406 - Nachricht aus der Zukunft

Titel: 0406 - Nachricht aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mann ist verreist. Sind Sie ein Kollege von ihm? Ich kenne Sie nicht ..."
    „Ich heiße Fellmer Lloyd und gehöre zu einer Kommission, die geeignete Mitarbeiter für ein wissenschaftliches Unternehmen sucht. Wir glauben, daß die Aufgabe Ihren Mann reizen würde. Kann ich erfahren, wohin er gereist ist?"
    „Das weiß ich leider nicht. Er ist schon seit gestern fort."
    Fellmer las in ihren Gedanken die Wahrheit, hütete sich aber, sein Wissen zu verraten.
    Zum Mars also, und im Auftrag Fossers? Das war kaum möglich, denn Fosser hätte das ihm oder Albrich bestimmt mitgeteilt. Das Ganze sah nach plötzlicher Flucht aus.
    „Und wann kommt er wieder?"
    „Tut mir leid, auch das kann ich Ihnen nicht sagen.
    Ich weiß überhaupt nicht, warum mein Mann verreiste. Er hat es mir nicht gesagt."
    Wieder eine Lüge, wenn auch nur eine halbe.
    Fellmer verzichtete darauf, weiter mit in die Wohnung zu kommen. Er bat Mrs. Peynchester nur noch, ihrem Gatten bei seiner Rückkehr mitzuteilen, daß er ihn zu sprechen wünsche. Dann verabschiedete er sich und kehrte zur Oberfläche zurück. Wenig später materialisierte Gucky bei ihm.
    „Was sagst du dazu?"
    „Was soll ich dazu sagen, Fellmer? Du hast eine gute Nase gehabt und ich bin froh, auf dich gehört zu haben. Nun wissen wir, daß er abgehauen ist."
    „Das ist keineswegs sicher. Wir werden Fosser fragen müssen, ob er etwas von der Reise weiß.
    Morgen ist normaler Arbeitstag. Wenn also Peynchester keinen Urlaub beanspruchte, müßte er morgen wieder zurück sein. Ziemlich unwahrscheinlich. Für einen Tag fliegt man nicht zum Mars."
    „Was will er dort überhaupt? Glaubt er, dort in Sicherheit zu sein?"
    „Reden wir mit Ken. Der ist im Hotel. Diesmal verzichte ich aber auf ein Taxi. Bringe uns hin, Gucky. Hier sieht es keiner."
    Sie teleportierten in ihr Zimmer und riefen Ken an, der auf seinem Bett lag und, wie er sagte, kombinierte. Allerdings war bis jetzt nicht viel dabei herausgekommen.
    „Wo habt ihr denn gesteckt?" wunderte er sich.
    „Ihr wart nicht auf euren Zimmern."
    „Wir haben Besuche gemacht", erklärte Fellmer und berichtete dann von ihren Erlebnissen. „Ich gehe jede Wette ein, daß Peynchester unser Mann ist.
    Warum sollte er sonst zum Mars fliegen, und das ohne jede Ankündigung? Vielleicht versuchst du einmal, Fosser jetzt zu erreichen. Dann wissen wir es genau."
    Fosser meldete sich.
    „Ach, Sie sind es? Was wollen Sie denn heute? Ich bin auch froh, mal meine Ruhe zu haben."
    „Nur eine Frage, Mr. Fosser. Haben Sie Peynchester beurlaubt, damit er in Ihrem Auftrag zum Mars flog?"
    Fossers Gesicht auf dem Bildschirm des Visophons drückte Ungläubigkeit aus.
    „Peynchester zum Mars? Wie kommen Sie denn darauf? Und von einem Urlaub weiß ich auch nichts, im Gegenteil. Ich wollte morgen mit Peynchester eine neue Versuchsreihe durchgehen. Ich muß schon sagen, Sie entwickeln eine geradezu beängstigende Aktivität."
    „Haben Sie eine Erklärung dafür, daß Peynchester einfach verschwindet, ohne sich abzumelden?"
    „Nein, habe ich nicht. Wir müssen uns morgen darüber unterhalten. Inzwischen frage ich mal seine Frau."
    „Lieber nicht, Mr. Fosser."
    „Und warum nicht? Ich kenne die Peynchesters persönlich und ..."
    „Trotzdem rate ich ab. Ich erkläre Ihnen morgen alles. Entschuldigen Sie bitte die Störung, Mr. Fosser."
    Der Bildschirm erlosch. Ken Albrich sah Fellmer und Gucky an.
    „Na, damit dürfte dann ja wohl alles klar sein.
    Fellmer, wir brauchen jetzt unseren Sender. Wir müssen Galbraith Deighton um Unterstützung bitten, denn ich habe keine Lust, jetzt zum Mars zu fliegen."
     
    *
     
    Peynchester hatte zwar auch keine Lust dazu, aber ihm blieb keine andere Wahl. Er wußte, in welcher Gefahr er sich befand, denn er hatte alles andere als ein reines Gewissen. Seit Jahren schon war er für den ertrusischen Geheimdienst tätig, wenn es im Augenblick auch unmöglich zu sein schien, eine Nachricht aus dem Sonnensystem hinauszubringen.
    Er war nun davon überzeugt, daß der Mausbiber und die beiden angeblichen Wissenschaftler im Auftrag des terranischen Abwehrdienstes nach Sydney gekommen waren. Und sie hatten auf Anhieb eine heiße Spur gefunden - ihn.
    Er kannte diese Leute. Sie würden nicht locker lassen. Er würde auch nicht auf dem Mars bleiben können, wenigstens nicht lange und auf keinen Fall als Dr. Peynchester. Er würde sich eine neue Persönlichkeit zulegen müssen.
    Die Landung erfolgte glatt wenige Stunden nach dem Start.

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