0406 - Nachricht aus der Zukunft
vorbereitet?"
Afanch: „Selbstverständlich, Sir. Tausend Kisten mit insgesamt fünfzigtausend Ampullen. Sie können sich darauf verlassen, daß alles in Ordnung geht."
Fosser: „Weiß ich, Afanch. Was haben Sie heute gemacht? Richtig gefaulenzt?"
Afanch: „Gut erholt, danke. Also bis morgen, Sir."
Fosser: „Gute Nacht, Afanch."
Jennifer hatte mitgehört und verabschiedete sich von Afanch.
„Es ist spät und ich möchte Sie nicht länger aufhalten. Es war ein schöner Abend, für den ich Ihnen danken möchte. Das nächstemal sind Sie mein Gast." Sie sah Afanch tief in die Augen. „Ich hoffe, wir werden noch bessere Freunde, Akim."
Afanchs Schüchternheit war immer mehr geschwunden. Er stand auf und brachte Jennifer zur Schleuse, wo sie ihren Taucheranzug anlegte.
„Ich bin sehr glücklich, daß ich Sie kennenlernen durfte. Sehen wir uns morgen abend?"
„Ich erwarte Sie", sagte Jennifer und betrat die eigentliche Flutkammer. „Und ich freue mich darauf."
Afanch schloß die Luke, dann ließ er das Wasser eindringen. Vom Wohnzimmer aus überzeugte er sich davon, daß Jennifer zu ihrem Haus schwamm und in der eigenen Schleuse verschwand.
Zum erstenmal achtete er nun nicht darauf, was er dachte. Er wurde unvorsichtig, denn er fühlte sich unbeobachtet. Hinzu kam, daß seine Unruhe gewichen war, die ihn in der vergangenen Woche befallen hatte. Vielleicht hing das auch mit der Abreise der merkwürdigen Untersuchungskommission zusammen, der er nie getraut hatte.
„Also morgen schon", murmelte und dachte er zugleich, so daß Fellmer und Gucky ihn gut empfangen konnten. „Dann wird es Zeit, daß ich etwas unternehme." Und darauf hatten sie nur gewartet.
*
Afanch legte seine Tauchausrüstung an und schwamm hinaus in die absolute Finsternis der flachen See. Er schien den Weg genau zu kennen, denn nur ganz selten schaltete er das Licht an, um sich zu orientieren. Das wiederum gab der vorsichtig folgenden Jennifer Gelegenheit, ihr Opfer nicht aus den Augen zu verlieren.
Sie kannte ebenfalls die Richtung; Afanch schwamm zu den Riffen hinaus, mitten in der Nacht, und sicherlich nicht zu seinem Vergnügen.
Das Meer war zwischen der Küste und den Riffen nicht tiefer als zwanzig bis dreißig Meter. Erst hinter den Riffen fiel es steil ab.
Jennifer wußte nicht, ob Afanch bewaffnet war.
Sie selbst hatte vorsichtshalber ihre kleine Unterwasserpistole mitgenommen, mit der sie im Notfall gut umzugehen verstand.
Afanch tauchte über das Riff hinweg und ließ sich dann in die Tiefe sinken. Nach hundert Metern hielt er an und näherte sich der steilen Unterwasserwand.
Nur einmal blitzte sein Licht kurz auf und gab Jennifer Gelegenheit, sich zu orientieren. Auch sie ließ sich schnell absinken, aber als sie die Stelle erreichte, an der sie das Licht gesehen hatte, war Afanch spurlos verschwunden. Sie wartete eine halbe Stunde, dann begann sie, die Felswand zu untersuchen.
Sie fand nichts.
Nach einer weiteren Stunde schwamm sie zur Küste zurück. Die drei Männer und Gucky erwarten sie bereits in Taucheranzügen. Fellmer und der Mausbiber waren durch ihre Gedanken unterrichtet worden.
„Er kann nur im Riff selbst untergetaucht sein", sagte Jennifer wütend über ihr Versagen. „Vielleicht ein Hohlraum, sein eigentliches Versteck. Werden wir es finden?"
„Wir werden es finden", sagte Ken bestimmt. „Sie bleiben hier. Falls wir in einer Stunde keine Nachricht geben, alarmieren Sie das Hauptquartier in Sydney. Alles klar?"
Die Beschreibung Jennifers war so gut gewesen, daß sie das Riff und den Abhang sofort fanden. In hundert Meter Tiefe fing Gucky die Gedankenimpulse Afanchs ganz schwach auf. Sie wurden durch Felsen oder eine mechanische Sperre stark abgeschirmt. Aber sie hatten wenigstens Afanchs Versteck gefunden.
Über ihre Mikrosender, die nur wenige Meter Reichweite besaßen, verständigten sie sich.
„Dringen wir ein?" fragte Ras Tschubai. „Ich könnte Ken mitnehmen, Gucky Fellmer."
Ken entschied: „Wir warten, bis Afanch die Höhle verläßt und in sein Haus zurück schwimmt. Dort erwarten wir ihn. Ich wette, er bringt uns die Beweise mit. Den Rest finden wir später in der Höhle."
Sie warteten eine halbe Stunde, aber nichts geschah.
Erst fünfzig Minuten später sahen sie plötzlich ein Licht. Afanch war hinter dem Riff unvorsichtig, denn er wußte, daß man ihn von der Küste aus nicht sehen konnte. Er trug einen wasserdichten Beutel im Gürtel, tauchte hoch und löschte das
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