0406 - Nachricht aus der Zukunft
ihr ein und ausgehen - natürlich so, daß Afanch es nicht merkt.
Offiziell werden wir sogar aus den Fosserwerken verschwinden. Fosser wird bekanntgeben, daß unsere Mission beendet ist. Sollte also Afanch unser Mann sein, wird er sich wieder sicher fühlen. Dabei sitzen wir ganz in seiner Nähe und passen auf. Na,.was sagt ihr zu meinem Plan?"
„Einverstanden, Ken. Wir haben keinen besseren.
Wann zieht diese Witwe ein?"
„Morgen, Fellmer. Wir besorgen uns eine Taucherausrüstung und werden uns die Gegend um Afanchs Haus mal ansehen. Ich wette, er trifft seinen Kontaktmann bei den Riffen, nicht im Werk oder sonstwo." Er stand auf und gähnte. „Und nun gehe ich schlafen, wenn ihr nichts dagegen habt. Morgen suche ich Fosser im Büro auf und verabschiede mich von ihm. Ihr bleibt hier. Offiziell reisen wir morgen ab."
Als er gegangen war, seufzte Gucky: „Ein vitaler Mensch. Er wird Afanch und mir glatt die Witwe vor der Nase wegschnappen, wenn sie wirklich so hübsch ist."
„Tröste dich", sagte Fellmer Lloyd und schloß die Augen. „Sie hat ja in Wirklichkeit kein Geld."
Drei ereignislose Tage verstrichen. Die „reiche Witwe" bezog das Haus neben Afanch, die „Untersuchungskommission" verabschiedete sich vom Direktor der Fosserwerke, ein paar Leute der Belegschaft mit schlechtem Gewissen atmeten auf, Ken, Fellmer und Gucky reisten mit unbekanntem Ziel ab.
Nach einigen Umwegen kehrten sie nachts zurück und verschwanden ungesehen in Mrs. Coralls Haus.
In ihrem Gästezimmer richteten sie sich wohnlich ein. Am nächsten Tag würde ihre Arbeit beginnen.
Inzwischen hatte Mrs. Jennifer bei ihren Nachbarn einen Höflichkeitsbesuch gemacht und berichtete erfreut, daß sie sofort die Aufmerksamkeit Kalim Afanchs erregt habe. Allerdings vermochte sie nicht mit Sicherheit zu sagen, ob seine Schüchternheit gespielt oder echt war.
„Er macht in der Tat einen ungelenken Eindruck", berichtete sie ihren Gästen und Kollegen. „Nur wenn man aufs Tauchen zu sprechen kommt, wird er lebendig. Das brachte mich auf den Gedanken, ihn um einen Gefallen zu bitten. Er wird mir morgen seinen Unterwassergarten und unsere nähere Umgebung zeigen. Nachmittags, denn er hat sich morgen einen freien Tag genommen. Purer Zufall, wie er sagt."
„Interessant", murmelte Ken voller Zweifel. „Und was hat er sonst noch gesagt?"
„Nicht viel. Ich hatte keine Gelegenheit, mir sein Haus gründlich anzusehen, aber ich gehe jede Wette darauf ein, daß Alarmvorrichtungen vorhanden sind, die jedes unbefugte Eindringen sofort melden. In dieser Hinsicht rate ich zur Vorsicht."
Sie war wirklich eine schöne Frau, diese Mrs. Jennifer. Ken stellte es ganz sachlich bei sich fest und beschloß, bei Gelegenheit mal einige Tage Urlaub in Sydney zu machen. Wenn es sich einrichten ließ.
„Wenn er morgen zu Hause ist, können wir nichts unternehmen. Sie werden mit ihm tauchen, wir bleiben hier und beobachten Sie beide. Später sehen wir weiter."
Am nächsten Tag änderten sie ihren ursprünglichen Plan, als Afanch mit Mrs. Jennifer wesentlich weiter tauchte, als sie angenommen hatten. Sie schwammen zu den Riffen hinaus.
Ken sagte zu seinen Freunden: „Wir sparen einen vollen Tag, wenn wir jetzt sein Haus durchsuchen. Vielleicht sollte nur Gucky gehen. Er kann durch Teleportation eindringen und die Alarmanlagen rechtzeitig orten und eventuell telekinetisch außer Betrieb setzen. Wenn alles sauber ist, soll er uns nachholen, oder wenigstens mich.
Fellmer bleibt hier auf Beobachtungsposten und kann uns warnen, wenn Afanch und Jennifer zurückkehren."
„Ein guter Plan", stimmte Gucky begeistert zu.
„Ich bin schon unterwegs."
„Sei vorsichtig!" konnte Ken nur noch warnen, dann war der Mausbiber schon verschwunden.
Es war für Gucky kein Problem, in Afanchs Haus zu springen. Es lag kaum hundert Meter entfernt, und er hatte es anpeilen können. Die Räumlichkeiten waren ähnlich wie im Nachbarhaus, und er entschloß sich, völlig auf Nummer Sicher zu gehen. So materialisierte er im Vorraum, in dem der Lifttunnel endete. Hier blieb er stehen und begann mit einer telekinetischen Tastuntersuchung der elektronischen Schließvorrichtung. Wenige Minuten später fand er, was er suchte.
Er setzte die Alarmanlage außer Betrieb und sprang erst dann ins Haus. Rechtzeitig entdeckte er den Bedienungsroboter, der gerade damit beschäftigt war, die Zimmer zu reinigen. Er ging ihm aus dem Weg, während er alle Räume durchsuchte. Was er fand, gehörte
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