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0406 - Nachricht aus der Zukunft

Titel: 0406 - Nachricht aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wurde, hat der Brand seinen Zweck erfüllt. Natürlich könnte es sich auch um tausend nachgebaute Ampullen handeln, die schon vorher ausgetauscht wurden, aber das halte ich für unwahrscheinlich. Der Dieb und Brandstifter mußte damit gerechnet haben, daß wenigstens eine Ampulle den Brand überstand und untersucht werden konnte. Dann wäre alles herausgekommen."
    „Wie auch immer, wir müssen alle Leute gesondert überprüfen, die vor dem Brand an die Ampullen herankonnten. Wenn wir die haben, lassen wir den Komputer herausfinden, wer später beim Versand eine solche Möglichkeit des Austauschens hat.
    Taucht ein Name zweimal auf, sind wir ein Stück weiter. Dann fangen wir mal an, würde ich sagen."
    „Wenn ihr nichts dagegen habt, teleportiere ich inzwischen in die Kantine. Ich habe Hunger und Durst. Soll ich euch etwas mitbringen?"
    „Ja, aber komm bald wieder."
    Gucky grinste und verschwand.
    Fellmer und Ken machten sich an die Arbeit.
    Es gab nur einen Namen, der zweimal auftauchte.
    Der Kalim Afanchs, des Versandleiters.
     
    6.
     
    Und dann war da noch etwas. Ken Albrich fand es, als er sich von Lloyd noch einmal Kalim Afanchs Lebenslauf vorspielen ließ.
    Der Versandleiter war erst sechs Wochen vor dem Fall Laurin bei Fosser-Radiochemie eingestellt worden. Vorher hatte er eine Urlaubsreise nach Punta Porta unternommen, einem Planeten im Eyfing-System, das zum Carsualschen Bund gehörte.
    Das war nicht weiter verdächtig, denn viele Angestellte der Fosserwerke waren auf Welten des Bundes gewesen. Es gab keinen Grund, Afanch deshalb zu verdächtigen.
    Auch seine äußerliche Erscheinung gab keinen Anlaß, ihn für einen gefährlichen Agenten zu halten.
    Er galt als ruhiger und stiller Junggeselle, unauffällig in seiner Kleidung und in seinem Benehmen. Mit seinen spärlichen, blonden Haaren und seinen linkischen Bewegungen erweckte er eher Mitleid. Er war nett, höflich und stets hilfsbereit. Bei seinen Nachbarn und Freunden war er beliebt und stets willkommen.
    Als die Bildtafel des Speichers seinen Bruder erwähnte, wurde Ken Albrich plötzlich hellwach.
    „Ach, er hat einen Bruder?" erkundigte er sich.
    Der Mutant deutete auf den Bildschirm.
    „Sie werden gleich sehen, daß er einen hatte. Er ist tot, vor wenigen Jahren gefallen. Diente in der Raumflotte."
    Ken nickte und schwieg.
    Die Berechnungen des Komputers ergaben einen krankhaften Komplex bei Akim Afanch, der im frühen Tod der Eltern wurzelt. Seine ganze Liebe galt von da an seinem jüngeren Bruder, für den er Vater und Mutter wurde. Er zog Mochel Afanch auf, unterrichtete ihn und brachte ihm alles bei, was normalerweise ein gutes Elternhaus seinen Kindern beibrachte. Wenn er krank wurde, pflegte er ihn mit einer Hingabe, deren eine Mutter kaum fähig gewesen wäre. Auch dann, als Akim ein Mädchen kennen und lieben lernte, hörte die brüderliche Zuneigung nicht auf. Akim verzichtete auf ein eigenes Leben und löste die Verlobung wieder auf.
    Sein Bruder wurde zur Lebensaufgabe.
    Einige Jahre später beendete Mochel seine Ausbildung und wurde ein hervorragender Triebwerksingenieur. Kein Wunder, daß sich seine Interessen wandelten und er mit dem Gedanken zu liebäugeln begann, die Erde zu verlassen, um fremde Welten kennenzulernen. Akim wehrte sich gegen die Ausbruchsversuche seines Bruders, und als dieser im Verlauf einiger Kleinkriege zur Flotte eingezogen wurde, kämpfte er verbissen um die Freistellung Mochels.
    Es wäre ihm gelungen, wenn Mochel sich nicht selbst freiwillig gemeldet hätte.
    Das war Akims größte Enttäuschung, und als sein Bruder ihn noch auslachte und einen Feigling nannte, brach er fast zusammen. Er wandte sich an die Raumfahrtbehörde, begegnete aber nur mitleidigem Lächeln und Unverständnis. Jeder war Herr seines eigenen Schicksals, und wenn der volljährige Mochel Afanch in der Flotte dienen wollte, konnte ihn niemand davon abhalten, auch nicht sein eigener Bruder. Wenige Monate später fiel Mochel Afanch in einer Raumschlacht.
    Akim bewarb sich später um einen Posten in den Fosserwerken und erhielt ihn auf Grund seiner ausgezeichneten Zeugnisse.
    Das war alles.
    Ken sagte sachlich: „Das genügt."
     
    *
     
    Akim Afanch hatte Rafel Gordar auf Punta Porta getroffen und in ihm einen scheinbar verständnisvollen Ertruser gefunden, der sich seine Sorgen anhörte und versuchte, ihn zu trösten.
    Allmählich war er dann mit dem eigentlichen Zweck seines Anliegens herausgerückt und hatte Akim gebeten, für ihn

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