0406 - Nachricht aus der Zukunft
Ihrem Komputer möglich, uns nur die Besonderheiten vorzuführen."
„Also nur das, was nicht ins normale Werksprogramm paßt?"
„Genau. Zum Beispiel einen Einbruch, einen Diebstahl, irgendein Unglück ... na, Sie wissen schon, was ich meine."
„Ja, einen Brand vielleicht, oder die Entlassung eines Angestellten"
„Richtig. Das sind Dinge, die mich interessieren."
Mr. Glob machte sich an die Arbeit. Er bereitete eine Programmierungskarte vor und schob sie in den Komputer. Dann ließ er ihn anlaufen. Die Stunden vergingen.
*
„ ... Akim Torow. Arzt. Na, mal sehen, was mit dem los ist."
Gucky war inzwischen aufgestanden und watschelte hin und her, beobachtete jedoch immer den Bildschirm. Ihm entging nichts.
„Auch einige Reisen, aber nicht viel.
Hauptsächlich auf der Erde geblieben, der Gute. Mit seiner Frau, einer gewissen Tatja. Fähiger Mann mit gutem Gehalt. Warum sollte er zum Verräter werden."
„Liegt nicht immer am Geld", sagte Lloyd.
„Können auch ideelle Gründe vorliegen.
Familienzwist oder so."
„Hm", knurrte Gucky ungläubig.
Fellmer ließ eine Stelle, die ihm aufgefallen war, wiederholen.
„Seltsam, er kennt Peynchester gut, und zwar von früher. Und diesen Dr. Grindel auch. Dann einen gewissen Fenchel und den Versandleiter Afanch. Sie haben gemeinsam getaucht."
„Was soll das?"
„Harmlose Zusammenhänge vielleicht, aber wir sollten ihnen nachgehen."
„Von mir aus." Gucky schien wirklich die Lust zu verlieren „Was wird Ken inzwischen herausgefunden haben?"
„Sieh mal nach, aber komm bald zurück. Wir nehmen alle Bekannten von Peynchester genauer unter die Lupe."
„Unter den Komputer meinst du wohl", berichtigte Gucky und entmaterialisierte.
*
„ ... ein Brand, Mr. Albrich. Die genaue Aufzeichnung liegt vor." Mr. Glob legte eine neue Karte ein, die das spezielle Ereignis genau aus dem Erinnerungsspeicher holte „Da, sehen Sie. Das Datum: 26. September 3430, einen Monat vor dem Fall Laurin."
Ken gab keine Antwort.
Genau vierunddreißig Tage vor dem Angriff der ehemaligen Kolonisten auf das Sonnensystem und dessen Eintauchen in die Zukunft war in den Fosserwerken ein kleiner Brand ausgebrochen. Die Ursachen blieben bis heute ungeklärt. Der Schaden war nicht besonders groß. Insgesamt wurden eintausend leere und frisch gelieferte Cosmobin-Druckampullen vernichtet. Ken wurde plötzlich hellwach. Er wußte: Das war der Hinweis, nach dem er stundenlang gesucht hatte.
Tausend Ampullen waren verschwunden!
In diesem Augenblick erschien Gucky und fragte trocken: „Noch immer nichts? Bei uns auch nicht.
Langweilige Geschichte."
Ken zeigte auf den Bildschirm des Erinnerungsspeichers.
„Sieh dir das an, Kleiner. Es hat gebrannt."
Gucky nickte.
„Na schön, dann laß es doch brennen. Was ist schon dabei? Ich kenne keine Fabrik, in der es nicht schon mal gebrannt hat."
„Aber ich meinerseits gehe jede Wette darauf ein, daß es der erste und letzte Brand war, bei dem genau eine solche Ampulle angeblich vernichtet wurde, in der die Information über den Fall Laurin nach Ertrus gelangte. Na, hat es jetzt bei dir geklingelt?"
Gucky hielt den Kopf schief, dann nickte er gelassen.
„Es hat geklingelt, Ken. Laut sogar. Was nun?"
„Tausend Ampullen! Natürlich fand man nur einen Rest, aber da sie kaputt waren, waren sie nicht mehr zu zählen. Es ist gut möglich, daß hundert verschwanden. Mit der entsprechenden Information und in bewährter Form präpariert konnten sie dann gegen eine normal gefüllte Ampulle ausgetauscht werden. Wenn wir jetzt noch herausfinden, wer dazu die Möglichkeit hatte, haben wir unseren Mann."
Mr. Glob fragte: „Machen wir weiter, Mr. Albrich?"
Ken ging zu ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter.
„Ich glaube, es ist nicht mehr nötig. Sie haben mir sehr geholfen, Mr. Glob. Und vergessen Sie nicht: Die ganze Angelegenheit ist geheimzuhalten. Sie sind hiermit zum strengsten Schweigen verpflichtet, um unsere Arbeit nicht zu erschweren. Ist das ganz klar?"
„Sie können sich auf mich verlassen."
Ken nahm Guckys Hand.
„So, und nun wollen wir mal sehen, was Fellmer gefunden hat."
*
Fellmer Lloyd war erstaunt, als Ken mitkam. Sein Erstaunen verwandelte sich jedoch in echte Aufregung, als er die Geschichte von dem Brand hörte.
„Alles deutet doch darauf hin, daß es sich um Brandstiftung handelt. Und selbst dann, wenn tatsächlich neunhundertneunundneunzig Ampullen dabei vernichtet und nur eine entwendet
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