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0408 - Amoklauf der Mutanten

Titel: 0408 - Amoklauf der Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Atlan) „Ich hasse es, nahe der See zu sein und sie brüllen und toben zu hören wie eine wilde Bestie in ihrem Käfig. Sie erinnert mich an die immerwährenden Anstrengungen der Menschheit, die kämpft, um frei zu sein, und die genau da endet, wo sie begonnen hat."
    William Hazlitt Zwei Stunden, nachdem er in unruhigen Schlaf gefallen war, erwachte John Marshall von einem Geräusch, das sich, als er sich alarmiert aufrichtete, um zu lauschen, als leises Tappen nackter Füße erwies. Schnell schlug Marshall die Decke zurück. Er vermied es, seine telepathischen Sinne tastend in die Schlafräume auszuschicken, denn die anderen hätten es sofort bemerkt.
    Marshall wollte unter allen Umständen vermeiden, daß sie in ihm einen Spion sahen.
    Dabei war er ein Spion. Seit zwei Wochen hielt er sich auf dem Saturnmond Mimas auf, um die erkrankten Mutanten zu beobachten.
    Schon während der First-Genesis-Krise hatte man die erkrankten Mutanten nach Mimas gebracht, um sie in einer Spezialklinik zu behandeln. Damals vor zwei Jahren war es Dr. Ern Kottena gelungen, die Veränderungen in den Gehirnen der kranken Mutanten zu stoppen.
    Marshall preßte die Lippen zusammen. Jetzt war nicht die Zeit, darüber nachzudenken. Er mußte herausfinden, wer von den Kranken während der Ruhezeit sein Zimmer verlassen hatte.
    Geräuschlos näherte sich John Marshall der Tür seines Zimmers und öffnete sie um einen Spalt. Er fuhr sofort zurück, als er bemerkte, daß das Licht draußen auf dem Gang nicht mehr brannte. Wer immer zu dieser Stunde sein Zimmer verlassen hatte, wollte sein Vorhaben bei Dunkelheit ausführen.
    Marshall löschte die Lampe in seinem Zimmer, damit der Lichtschein nicht auf den Gang hinausfiel, dann öffnete er die Tür erneut. Er streckte den Kopf hinaus.
    Alles war still.
    Ich habe mich getäuscht! dachte Marshall erleichtert.
    Als er die Tür zudrücken wollte, hörte er einen seltsamen Laut, als weinte ein Mensch still vor sich hin. Marshall fühlte, wie Angst in ihm hochstieg. Er war ein erfahrener Mann, der nicht leicht zu beunruhigen war, aber diesmal ging es um das Schicksal von acht Mutanten aus dem Korps. John Marshall kannte die sieben Männer und Betty Toufry noch aus den Jahren, da Perry Rhodan die Dritte Macht gegründet hatte. Er fühlte sich mit diesen Menschen innerlich verbunden.
    Marshall glitt in den Gang hinaus und tastete sich mit den Händen an der Wand entlang. Sein eigener Herzschlag kam ihm übermäßig laut vor. Obwohl er seine Atemzüge unterdrückte, war er überzeugt, daß man sie meterweit hören konnte.
    Er blieb stehen. Seine Handflächen waren feucht, und die Finger, mit denen er die Wand berührte, zitterten. Jemand stand neben ihm! Obwohl er seine telepathischen Sinne völlig ausgeschaltet hatte, war er sensibel genug, um die Anwesenheit eines anderen Menschen in seiner unmittelbaren Nähe zu spüren.
    Und dieser andere wußte, daß John Marshall neben ihm stand.
    „Also gut!" Marshalls Stimme explodierte in die Stille hinein. „Laß uns das Licht anmachen."
    Er hörte ein Schluchzen und fuhr herum. Seine zugreifenden Hände bekamen weiche Arme zu fassen.
    Eine Frau! schoß es durch Marshalls Gehirn.
    „Betty!" zischte er. „Betty, geht es dir nicht gut?"
    Er zerrte die Frau mit sich zum nächsten Lichtschalter. Als er das Licht anknipste, erkannte er, daß es nicht Betty Toufry war, die er gestellt hatte.
    „Gevoreny!" sagte John Marshall überrascht. „Ich hatte dir verboten, dich heimlich mit ihm zu treffen."
    Das Anti-Mädchen senkte den Kopf.
    „Was soll ich jetzt mit dir tun?" fragte Marshall. „Die Mutanten sind krank!
    Du weißt, daß du nicht zu Kitai Ishibashi darfst. Deine Anwesenheit wird ihn innerlich noch mehr erregen. Das ist nicht gut für ihn." Gevoreny Tatstun blickte auf. Ihre Augen waren groß und leicht schräg gestellt. Sie besaß eine fliehende Stirn, lange dunkle Haare und einen breiten Mund. Trotzdem wirkte ihr Gesicht zierlich. Für Marshall war sie eines der schönsten Anti-Mädchen, das ihm jemals begegnet war. Sie gehörte zum Pflegepersonal. Es war ein offenes Geheimnis, daß Kitai Ishibashi, der Suggestor, und dieses Mädchen geheiratet hatten. Dr. Kottena wollte jedoch erst nach völliger Heilung des Mutanten erlauben, daß das Paar zusammenlebte.
    „Werden Sie mich verraten, Mr. Marshall?" fragte Gevoreny.
    Marshall war unentschlossen. „Ich weiß nicht, was ich tun soll", gestand er. „Wenn ich dich dem Arzt melde, wird er dafür sorgen,

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