Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
041 - Die Tür mit den 7 Schlössern

041 - Die Tür mit den 7 Schlössern

Titel: 041 - Die Tür mit den 7 Schlössern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
diese Hoffnung hatte getrogen. Seine Sterbeschreie legten davon ein grimmiges Zeugnis ab.
    Es dauerte einige Sekunden, bis Dick sich gefaßt hatte, dann bat er unter Schilderung der näheren Umstände das Fernamt, die nächstgelegene Polizeiwache von dem Überfall in Kenntnis zu setzen.
    Schließlich ließ er sich die Nummer Brixton 9007 geben. Sneed war sein erster Gedanke. Er mußte helfen. Wenn nur das Klingelzeichen stark genug war, um seinen Bärenschlaf zu unterbrechen.
    Zu seinem Erstaunen meldete Sneed sich sofort.
    »Sie sind es, Dick Martin? Menschenskind, Sie stören meine schönste Bridgepartie. Ich nehme hier einigen Kollegen vom Hauptquartier scheffelweise das Geld ab. Es sind die reinsten Säuglinge, sag' ich Ihnen -« Protestierende Stimmen wurden im Hintergrund laut. »Na, wollt ihr etwa behaupten, daß ihr mehr vom Bridge versteht als ein schnullerndes Baby?«
    Dick riß die Geduld.
    »Aber so hören Sie doch mit dem Unsinn auf, Sneed! Ich habe Ihnen etwas sehr Wichtiges zu sagen. Cody hat mich angerufen. Er ist überfallen worden - Mörder befinden sich in seinem Hause.«
    Er schilderte, auf wie sonderbare Weise ihn die Kunde davon erreicht hatte.
    »Das klingt böse«, sagte Sneed, plötzlich sehr ernst geworden.
    »Wir fahren hin. Ich rufe sofort ein Auto!«
    »Mein Wagen fährt schneller. Ich hole Sie ab.«
    »Gut, Martin. Wir kommen Ihnen entgegen. Erwarten Sie uns unter dem Eisenbahnbogen. Inspektor Elbert und Sergeant Staynes werden uns begleiten.«
    »Ausgezeichnet. Ich fürchte, wir brauchen jeden Arm!«
    Dick hängte ein, froh über die Unterstützung, die er sich gesichert hatte. Er riß den Mantel vom Riegel und stürzte zur Tür. Als er sie öffnete, fuhr er in höchstem Erstaunen zurück. Eine bleiche Frau hob die Hand zur Türklingel.
    »Mrs. Lansdown!« Stammelteer.
    Sybil! Eiskalter Schrecken überfiel ihn.
    »Ich weiß mir keinen Rat mehr«, klagte sie. »Meine Tochter ist verschwunden!«
    »Bitte, kommen Sie doch herein«, sagte Dick, der plötzlich sein Herz schlagen hörte. »Erzählen Sie mir alles der Reihe nach. Jede Einzelheit ist von Wert.«
    Mrs. Lansdowns Geschichte war rasch erzählt. Als sie gegen acht Uhr nach Hause kam, war Sybil nicht da. Bis um zehn machte sie sich deswegen noch keine Sorge. Dann rief sie bei ihrer Freundin an, bei der Sybil oft die Abende verbrachte. Sie hatte sie seit Tagen nicht gesehen. Ein zweiter, ein dritter Anruf bei anderen Bekannten blieb ebenso erfolglos. Dann war es ihr geglückt, Sybils Kollegin zu erreichen. Das junge Mädchen gab endlich den gewünschten Aufschluß. Eine fremde Dame habe Sybil besucht und sie zu einer Autofahrt eingeladen. Wer war die Dame? Darüber zergrübelte sich die Mutter den Kopf. Inzwischen wurde es Mitternacht, und von Sybil noch immer keine Spur.
    Dick hörte aufmerksam zu. Mit eiserner Ruhe zwang er die tobende Unruhe seines Herzens nieder.
    »Hat Sybils Kollegin eine Beschreibung der Dame gegeben?«
    Mrs. Lansdown nickte.
    »Wie sah sie aus?«
    Mrs. Lansdown gab ein paar Anhaltspunkte. Sie war noch nicht zu Ende, da setzte fast sein Herz aus. Er kannte die grobknochige, penetrant duftende Dame, die er ursprünglich für eine einfältige Wirtschafterin gehalten hatte. Es war Mrs. Cody.
    Mrs. Lansdown sah ihn erbleichen. Das Wort erstarb ihr im Munde; sie packte seinen Arm.
    »Mein Gott, Sie ahnen etwas! Ist es so schlimm?«
    Dick schüttelte mühsam den Kopf.
    »In zwei Stunden habe ich Klarheit«, sagte er, äußerlich gefaßt. »Wollen Sie meinen Anruf hier erwarten? Meine Bibliothek steht Ihnen zur Verfügung!«
    »Nein, nein! Es ist besser, ich gehe heim. Es ist doch nicht ausgeschlossen, daß Sybils Verschwinden sich ganz harmlos aufklärt. Dann kommt sie zurück und ängstigt sich zu Tode, wenn sie die Wohnung leer findet. Aber gehen Sie nur, Mr. Martin! Kümmern Sie sich nicht um mich! Ich finde meinen Weg schon allein, und mein Auto hält vor der Tür.«
    Es war keine Minute zu verlieren. Dick befolgte ihren Rat und eilte vor ihr die Treppe hinab. Er riß die Tür zur Garage auf, sprang ans Steuer, fuhr das Auto hinaus. Es war ihm wohler, als er das Rollen der Räder unter den Füßen spürte. Jede Sekunde brachte ihn jetzt dem Tatort näher.
    Unter dem Eisenbahnbogen in Brixton Road standen drei vermummte Gestalten.
    »Steigen Sie schnell ein«, rief Dick ihnen zu.
    Sneed wählte den Platz an seiner Seite.
    Dick starrte auf die menschenleere Straße, über die sein Scheinwerfer fegte.
    »Miss

Weitere Kostenlose Bücher