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041 - Die Tür mit den 7 Schlössern

041 - Die Tür mit den 7 Schlössern

Titel: 041 - Die Tür mit den 7 Schlössern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Also, dort wohnt der jetzige Lord Selford?«
    »Er denkt nicht daran!« warf Havelock ein, und seine Augen funkelten böse hinter den Gläsern. »Er wohnt nirgendwo. Das heißt, er wohnt nirgendwo länger als zwei oder drei Tage. Er ist der König der Nomaden. Sein Vater war in seiner Jugend ähnlich geartet. Pierce - das ist sein Familienname, von seinem Titel macht er keinen Gebrauch -, Pierce ist in den letzten zehn Jahren unaufhörlich gereist. Nach England kehrt er nur in großen Zeitabständen zurück. Ich selbst habe ihn seit vier Jahren nicht mehr gesehen. Als Selford starb, war Pierce sechs Jahre alt. Er wuchs ohne Mutter, Geschwister und überhaupt ohne nähere Verwandte auf. Auch sein Vater war das einzige Kind seiner Eltern gewesen, und so waren weder Onkel noch Tanten da, mit denen ich meine Verantwortung hätte teilen können. Der Knabe war schwächlich; er war den Anforderungen der Privatschule, in die ich ihn im Alter von acht Jahren brachte, nicht gewachsen. Endlich fand ich einen geeigneten Hauslehrer, der ihn, so gut es eben bei seiner Kränklichkeit ging, im Notwendigsten unterrichtete. Doch reichte seine Ausbildung nicht für das Universitätsstudium aus. Ich sandte ihn daher mit seinem Hauslehrer zum Abschluß seiner Ausbildung auf Reisen. Ich wünschte, ich hätte es nicht getan; denn die Wanderlust brannte sich in seine Seele und trieb ihn seit der Zeit ruhelos durch die Welt. Vor vier Jahren kam er zu mir nach London. Er war auf dem Weg nach Amerika. Er trug sich mit dem Gedanken, ein Buch über seine Erlebnisse zu schreiben, und der Reiseteufel plagte ihn toller denn je. Seitdem ist meine Sorge um ihn eher größer als geringer geworden. Ab und zu gelangen Geldforderungen an mich, und ich schicke ihm ansehnliche Summen in alle Teile der Welt. Er ist allerdings berechtigt, sie zu fordern, denn er ist seit drei Jahren volljährig.«
    »Seine finanzielle Position -«, begann Dick.
    »Durchaus unerschüttert«, unterbrach ihn Havelock. »Das ist es nicht, was mich beunruhigt. Es kann ihm aber sonst etwas zugestoßen sein. Er befindet sich vielleicht in schlechten Händen.«
    Er zögerte und fuhr dann fort: »Ich muß unbedingt eine Verbindung mit ihm herstellen - nicht direkt, sondern durch eine dritte Person. Mit anderen Worten, ich möchte Sie bitten, Lord Selford nach Amerika zu folgen und seine Bekanntschaft zu suchen, ohne ihm zu sagen, daß Sie mich kennen oder von mir geschickt worden sind. Er reist unter dem Namen John Pierce, hält sich an jedem Ort nur vorübergehend auf, und Sie müssen sehr sorgfältig nachforschen, wohin er sich jeweils wendet, weil ich nicht versprechen kann, Sie ständig auf dem laufenden halten zu können. Allerdings dürfen Sie die Hilfe der amerikanischen Polizei nicht in Anspruch nehmen. Alles, was Sie unternehmen, muß geschehen, ohne daß er es erfährt oder dadurch belästigt wird. Wir müssen dreierlei festzustellen versuchen. Erstens: ist er eine unerwünschte Verbindung eingegangen? Zweitens: ist er noch der freie Herr seines Willens? Drittens: wird das Geld, das ich ihm schicke, zu seinem eigenen Vorteil verwandt? Er schrieb mir vor einiger Zeit, daß er eine ganze Reihe von Aktien der verschiedensten Industriekonzerne erworben habe, und einige hat er bei mir hinterlegt. Der größere Teil ist jedoch in seiner Hand, und er antwortete mir auf Nachfrage, daß er ihn bei einer südamerikanischen Bank deponiert habe. Das ist alles, was ich Ihnen zu sagen hätte. Wie gefällt Ihnen der Auftrag?«
    »Es sieht so aus, als sollte ich zu einer sehr angenehmen Ferienreise kommen. Wie lange, denken Sie, wird diese Jagd dauern?«
    »Ich weiß es nicht; es hängt von den jeweiligen Umständen und insbesondere von dem Ausfall Ihres Berichtes ab.
    - Ich verfüge über erhebliche Mittel und kann Ihnen sehr großzügig Spesen auswerfen. Außerdem erhalten Sie selbstverständlich ein angemessenes Honorar.«
    Er nannte eine erstaunlich hohe Summe.
    »Wann soll die Reise vor sich gehen?«
    Der Rechtsanwalt nahm ein Taschenbuch zur Hand und orientierte sich im Kalender.
    »Heute ist Mittwoch. Sagen wir, heute in acht Tagen. Jetzt ist Pierce in Boston, wohin er sich begeben hat, um im Interesse seines Buches die Geschichte des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges zu studieren. Er teilte mir aber mit, daß er demnächst nach New York gehen werde, wo er im Commodore-Hotel absteigen wird.«
    »Eine Frage«, sagte Dick, als er sich erhob, »haben Sie irgendeinen Grund

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