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041 - Um Mitternacht im Leichenhaus

041 - Um Mitternacht im Leichenhaus

Titel: 041 - Um Mitternacht im Leichenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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war.
    Judy hörte noch, wie er zur Treppe ging, dann rauschte der Aufzug ...
gleichzeitig klingelte noch einmal das Telefon.
    »Bei Sullivan«, meldete sich Judy und erwartete, dass sich der Portier des
Hotels meldete, um für Ed eine Nachricht durchzugeben.
    Aber es war eine andere Stimme. Sie erkannte sie sofort. Die Wände schienen
auf sie zuzukommen, das Blut rauschte in ihren Ohren, und der Boden unter ihren
Füßen wankte.
    »Hallo, Mrs. Bartmore ?«
Sanft und zwingend – eine eigenartige, unheimliche Mischung. »Ich denke, Sie
haben unser Rendezvous noch nicht vergessen. Um Mitternacht im Leichenhaus,
nicht wahr?«
    Es wurde ihr nicht bewusst, dass sie schrie und tobte, und dass sie wie
unter einem elektrischen Schlag zusammenschreckte, als sich plötzlich zwei
Hände auf ihre Schultern legten.
    Sie wirbelte herum. Der Telefonhörer krachte auf die Tischplatte. Ed
Sullivan stand vor ihr. »Judy, Judy!« Er schüttelte sie und sprach beruhigend
auf sie ein. Judy Bartmore hörte sich selbst
sprechen, ohne den Sinn ihrer Worte zu erfassen. »Du hier, Ed? Ich dachte, du
...«
    »Ich kam sofort wieder zurück. Offenbar hat sich ein Witzbold einen Scherz
mit mir erlaubt. Als ich kam, hast du vor dem Telefon gestanden und geschrien.
Man hat dich bis auf den Korridor gehört. Ich bin wie ein Verrückter gerannt
und dachte, es sei etwas Fürchterliches passiert ...«
    Sie nickte und schüttelte abwechselnd den Kopf, weinte, während sich
gleichzeitig Erleichterung in ihr ausbreitete. Eds Nähe beruhigte sie und gab
ihr die Gewissheit, dass keine unmittelbare Gefahr für sie bestand.
    »Es ist furchtbar, Ed! Eine Teufelei ist im Gang. Man bedroht mich! Das
geht den ganzen Tag schon so ...« Es sprudelte nur so aus ihr heraus. Was sie
ihrem Mann nicht anvertraut hatte, offenbarte sie nun Ed Sullivan.
    Der Regisseur blieb ernst, brachte die Schauspielerin zu dem Diwan und gab
ihr etwas zu trinken.
    Judy fühlte, wie der Whisky ihre Kehle herablief. »Was du brauchst, ist
zunächst einmal Ruhe«, meinte Sullivan schließlich. Sie vernahm seine Stimme
wieder klar und deutlich, fühlte seine beruhigende Nähe, den warmen Arm, den er
um ihre Schultern gelegt hatte. »Du musst mit Ernest darüber sprechen .«
    »Ja, das werde ich .«
    »Du musst die Polizei verständigen .«
    »Das kann ich nicht, Ed. Es gäbe einen Skandal, so kurz vor der Premiere.
Du weißt, was geschehen würde, wenn herauskommt, dass ich schon einmal in der
Behandlung eines Psychiaters gewesen bin, dass ...«
    Ed Sullivan unterbrach sie. »Aber das war wegen einer Lappalie. Niemand
wird so vermessen sein, die Dinge, die jetzt geschehen, damit in Verbindung zu
bringen .«
    »Den Klatschbasen ist alles recht, das weißt du genauso gut wie ich, Ed .« Ihre Stimme klang verbittert. Sie verbarg das Gesicht in
beide Hände. »Ich spüre manchmal selbst Zweifel, und das ist das schlimmste,
Ed«, fuhr sie nach einer Weile fort. »Die Morddrohungen am Telefon ...«
    »Es sind keine richtigen Morddrohungen. Er hat nicht ein einziges
Malgesagt, dass er dich töten will .«
    »Das ist richtig. Aber indirekt. Und das kommt doch auf dasselbe heraus.
Die Drohungen am Telefon könnten das Werk eines Wahnsinnigen sein. Aber das
Geschehen in Henrys Haus ... Wie passt das zusammen ?« Verzweifelt sah sie ihn an.
    Ed Sullivan nippte bedrückt an seinem Glas. »Wenn ich das wüsste !«
    »Wenn ich das jemandem erzähle .. das gehört in
einen Horrorfilm. Habe ich es erlebt, habe ich es nicht erlebt ... ich zweifle
an mir selbst, Ed .« Ihre Augen füllten sich wieder mit
Tränen. »Wenn das so weiter geht, bin ich innerhalb von zwei Tagen erledigt.
Ich sehe schwarz für die Premiere. Ich bin am Ende, möchte aber dich und das
Team nicht im Stich lassen .«
    »Du lässt uns nicht im Stich, ich weiß das, Judy«, bemerkte Ed Sullivan und
strich über seinen roten Schnurrbart. »Wir haben alles hineingesteckt, und die
beiden Stücke werden ein Erfolg, darauf kannst du dich verlassen. Sprechen wir
nicht mehr von der Arbeit. Du gehst jetzt nach Hause. Ich werde dich
zurückbringen. Morgen sieht alles ganz anders aus. Ich hätte dich auf keinen
Fall mehr herbitten sollen, das wird mir erst jetzt klar. Die letzten Tage
waren zu viel für dich. Ruh dich aus, das ist der erste und wichtigste Rat, den
ich dir geben kann. Wir brauchen dich. Das Stück steht und fällt mit dir. Die
Leute kommen, um dich zu sehen, um Judy Bartmore zu
bewundern. Du musst eine erfrischende, eine einmalige

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