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0410 - Blonder Köder für den G-man

0410 - Blonder Köder für den G-man

Titel: 0410 - Blonder Köder für den G-man Kostenlos Bücher Online Lesen
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mich stark genug, aufzustehen.
    Ich schwankte auf die Tür zu, die das Schild mit der Aufschrift VORSICHT! LEBENSGEFAHR!, trug. Die Tür war verschlossen.
    Ich machte kehrt und ging über die Brücke zurück.
    Meine linke Hand blutete, an den Knöcheln war die Haut zerschunden und teilweise aufgerissen. Ich konnte die Finger nicht ausstrecken. Aber was spielte das schon für eine Rolle? Ich war noch einmal davongekommen.
    Ich verließ die Scheinwerferbrücke, öffnete die Eisentür und stieg über die schmale Treppe nach unten.
    Auf halbem Weg kam mir ein etwa fünfzigjähriger Mann im blauen Arbeitsoverall entgegen. Er hatte ein kleines Schnurrbärtchen und ein rundes Gesicht mit großen, erschreckten Augen.
    »Was war denn eigentlich los?«, fragte er.
    »Das ist eine lange Geschichte«, sagte ich. »Zu lang, um jetzt und hier erörtert zu werden. Haben Sie Gaillard gesehen?«
    »Welchen Gaillard? Mein Gott, Sie bluten ja!«
    »Nicht der Rede wert«, sagte ich, obwohl ich plötzlich das Brennen in der Schulter viel stärker spürte. Fast war es so, als wäre der Schmerz erst durch seinen Hinweis erneut ausgelöst worden. »Sie kennen doch Gaillard?«
    »Nein, wer soll das sein?«
    »Einer der Schauspieler, ein junger Bursche mit Koteletten. Er trägt Bluejeans, ein rotes Hemd und eine schwarze Lederjacke«, sagte ich.
    Der Bühnenarbeiter schüttelte den Kopf. »Ich kenne jeden Statisten. Ein Mann namens Gaillard ist nicht darunter.«
    »Hm«, machte ich. »Im Grunde ist das nicht mal überraschend.«
    »Was hat’s denn gegeben? Ihre Hand…«
    Ich ging an ihm vorbei. Er folgte mir. Als wir am Fuße der Treppe angelangt waren, fragte ich: »Können Sie die Bühnenbeleuchtung einschalten?«
    »Das ist Sache des Elektrikers -«, sagte er zögernd.
    »Wissen Sie, wo der Schalter ist?«
    »Ja, schon, aber da darf ich nicht ran.«
    Ich zeigte ihm meinen Ausweis. »Ach so«, sagte er. »Das ist natürlich etwas anderes.« Eine halbe Minute später war die Bühne taghell erleuchtet.
    Ich fand meine Smith & Wesson ohne Mühe zwischen den bereits aufgebauten Kulissen. Ich steckte die Waffe ein, vorsichtshalber in die linke Jacketttasche. Man konnte nicht wissen. Vielleicht war Gaillard in der Nähe, um darauf zu warten, dass ich die vorgesehene Bruchlandung auf der Bühne machte.
    Nachdem ich dem Arbeiter eingeschärft hatte, zunächst kein Wort über den Vorfall laut werden zu lassen, verließ ich die Bühne.
    Ich erreichte die Straße über den Hinterausgang ohne weitere Zwischenfälle; der Portier bemerkte nicht einmal, dass ich an der rechten Schulter blutete.
    Als ich auf der Straße stand, glitt ein Taxi heran, aus dem zwei Schauspieler stiegen. »Zum Flower-and-Fifth-Avenue-Hospital«, sagte ich dem Fahrer und ließ mich in die Polster des Fonds fallen.
    Zehn Minuten später waren wir am Ziel. Ich hatte gerade noch Kraft genug, um Mr. High bruchstückweise zu berichten. »Unternehmen Sie nichts«, bat ich den Chef, »morgen früh bin ich wieder da.«
    Gegen halb neun Uhr lag ich im Bett eines Einzelzimmers mit bandagierter Schulter und heftpflasterbeklebter linker Hand. Ich war die Kugel los und fühlte mich den Umständen entsprechend ganz wohl.
    Die Kugel war ohne besondere Mühen entfernt worden, ich hatte keinen nennenswerten Blutverlust erlitten, wenn ich brav sein würde, hatte der Arzt mir versichert, könnte ich schon am nächsten Morgen das Krankenhaus verlassen.
    Ich war ein wenig schwach und müde und fand, dass dieser Zustand das verlangte Bravsein weitgehend erleichterte. Ich beschloss also, im Hospital zu schlafen.
    ***
    Am nächsten Morgen fühlte ich mich so fit und munter wie ein Profi im Trainingslager. Nach dem Frühstück machte ich mich auf den Weg.
    Ich musste den rechten Arm freilich in einer Schlinge tragen; auf diese Weise sollten Reflexbewegungen vermieden werden, die den Heilprozess der Wunde behindern oder aufhalten konnten.
    Ich fuhr zunächst ins Office, um Bericht zu erstatten.
    Mr. High war, wie ich erfuhr, unterwegs, um an einer Besprechung mit den Führungsorganen der City Police teilzunehmen. Es ging dabei um Koordinationsfragen. Zum Glück traf ich meinen Freund Phil an, der vor Erstaunen aus den Socken kippte, als ich ihm meine Story servierte.
    »Das ist sehr verwirrend und mysteriös«, sagte er, nachdem ich alles berichtet hatte. »Ich möchte sagen, dass damit der letzte Rest von Klarheit beseitigt wurde.«
    »Klar ist an diesem Fall bisher nur eins gewesen«, stellte ich

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