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0410 - Das Geheimnis von Olymp

Titel: 0410 - Das Geheimnis von Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einer Weile hörte er, wie sich Dagmar O'Yutang erkundigte: „Chef, eine Frage: Wohin steuern wir jetzt?"
    Cascal sagte in aller Gemütsruhe: „Sucht bitte die Koordinaten des Newton-Systems heraus und programmiert sie ein. Dorthin fliegen wir."
    Shaw Alfaro vergrub sein Gesicht in beide Hände und stöhnte dumpf auf. „Wehe den Besuchten!" murmelte er.
    Während die OVERLUCK vom Planeten Talb-Lessah startete und den neuen Kurs einschlug, durchdachte der stellvertretende Kommandant Dyroff Hypern, was er im Verlauf der letzten sechzig Minuten alles erlebt hatte. Achtundzwanzig Tonnen Howalgonium in Halbtonnenkisten waren verladen worden, und Cascal hatte sich mit seinem breiten Grinsen im Gesicht darüber ausgeschwiegen, wie es zu diesem „Unfall" gekommen war. Es wirkte glaubhaft, denn dieser gewaltige Reichtum war ein Argument, das niemand widerlegen konnte. Nicht einmal Hypern, der trotz seines Misstrauens und seiner Skepsis nicht gemerkt hatte, dass die angeblichen Leichen in der MARIMA wahre Meisterwerke der Plastikformer der Abwehr waren.
    Da die Leichen unecht waren, blieb auch das Wrack unecht. Das alles wusste nur Joak Cascal, und wegen der Größe seiner Aufgabe durfte er einfach kein Risiko eingehen. Er saß da und beobachtete die Schirme, die jetzt langsam schwarz würden. Sterne tauchten auf, und die Maschinen der OVERLUCK rissen das Schiff in den Raum hinaus, und dem, zweiten Ziel entgegen.
    Es war das Sonnensystem der Wissenschaftler.
    Benannt nach dem Mann, der zwischen 1643 und 1727 die drei klassischen Bewegungsgesetze gefunden hatte, nach denen sich Monde und Planeten bewegten, auch die des Newton-Systems mit seinen siebzehn Planeten. Allerdings waren die wissenschaftlichen Erkenntnisse dieser Menschen dort sehr weit von Newtons Infinitesimalrechnung und von seiner Analyse des Lichts entfernt, das er ins Spektrum zerlegt hatte.
    24 617 Lichtjahre von der Erde entfernt, auf der Newton geboren worden war.
     
    3.
     
    Shaw Alfaro war groß und hager; seine schwarzen Augen unter den buschigen, weißen Brauen ruhten auf den Seiten des Handbuchs, das vor ihm auf dem Pult lag. Während die OVERLUCK der Grenzgeschwindigkeit entgegenraste, strich sich der Astrogator durch das dichte, weiße Haar und zitierte laut aus der Beschreibung des Newton-Systems.
    „Hier steht es, für alle, die es noch nicht wissen", sagte er ins Mikrophon.
    Seine Stimme kam aus den Lautsprechern in sämtlichen Räumen. Jeder, der sich für das weite Ziel des Fluges interessierte, konnte zuhören.
    „Die Sonne ist ein Blauer Überriese. Das gesamte System umfasst siebzehn Planeten und ist, wie die Koordinaten schon ausweisen, im äußeren Ring des galaktischen Zentrums gelegen."
    Er blätterte sorgfältig um.
    „Alle siebzehn Planeten, auch die heißen Welten nahe der Sonne und die Eisriesen im sonnenfernen Raum sind bewohnt, allerdings indirekt. Es befinden sich dort wissenschaftliche Stationen für sämtliche Zwecke. Meist Spezialbauten mit kleiner Besatzung, die turnusmäßig ausgetauscht wird.
    Kopernikus ist der interessanteste Planet.
    Er ist erdgleich, durchmisst am Äquator 13 618 Kilometer und besitzt eine Schwerkraft von eins Komma nullneun g. Die Luft entspricht der normalen Zusammensetzung für optimale Bewohnbarkeit, also den Werten von Terra. Die mittlere Temperatur beträgt dreißig und drei Tausendstel Grad nach der Celsiusskala. Kopernikus rotiert in sechsundzwanzig Stunden und vierundzwanzig Minuten. Sechs Hauptkontinente, weite Meere und eine ausgesprochen schöne Landschaft. Hauptsächliche Landschaftsform ist savannenähnlich, von Wäldern unterbrochen."
    Joak Cascal starrte mit zurückgelegtem Kopf auf die Panoramaschirme vor und über sich.
    Er hatte den zweiten Teil seiner Aufgabe erfüllt.
    Die achtundzwanzig Tonnen Howalgonium, die selbstverständlich aus den Arsenalen der Solaren Abwehr, also des Imperiums stammten, waren nur ein Teil der Vorbereitungen, die von der Abwehr lückenlos getroffen worden waren. Jetzt ging es für ihn darum, mit den Wissenschaftlern des Newton-Systems Verbindung aufzunehmen. Und vermutlich mit beiden Gruppen. Das war der dritte Teil des großen Planes.
    „Deiner Beschreibung nach muss Kopernikus eine wunderschöne Welt sein!" stellte Borges Couter fest.
    „Ja", sagte der Astrogator, „das soll stimmen. Ich war aber noch nie hier."
    „Schließlich", warf Cascal ein, „ist der genaue Aufenthaltsort der Wissenschaftler auch erst kürzlich entdeckt worden. Sie haben es

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