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0410 - Das Geheimnis von Olymp

Titel: 0410 - Das Geheimnis von Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kommandozentrale und warf sich, vollkommen erschöpft, auf sein Lager. Er schlief sofort ein und erwachte ziemlich spät. Langsam begann er sich in diesem neuen schimmernden Schiff inmitten der Mannschaft, die mit allen Wassern gewaschen war, wohlzufühlen. Er war wieder in seinem alten Element.
    Prospektor unter Prospektoren.
    Weit vor dem Schiff lag der Planet Talb-Lessah.
    Eine öde Welt voller stumpfer Berge und hitzeflimmernder Sandwüsten. Ein Planet, der die spärlichen Reste seiner Lufthülle an das umgebende All abgab. Ein toter Planet.
    Mit einem Geheimnis, das nur Cascal kannte.
     
    *
     
    Während das Schiff, von der Positronik gesteuert, seinem Ziel entgegenflog, versammelten sich die einundfünfzig Menschen in der Messe. Die Tische wurden abgeräumt, das Geschirr und die Essensreste verstaut. Dann ging Cascal daran, seine Leute nach der Sitte der Prospektoren zu vereidigen.
    Er sprach die langen, feierlich klingenden Sätze in der Form der alten Überlieferung.
    Der Chor der anderen gab die Antworten.
    Schließlich hoben sich einundfünfzig Arme, und die Eidesformel wurde gesprochen. Die Besatzungsmitglieder bildeten von diesem Moment an eine neue Sippengemeinschaft; anders war es in einem Prospektorenschiff nicht zu denken.
    Cascal war Schiffseigner.
    Außerdem war er „Patriarch". Er war Herr über Leben und Tod, seine Entscheidungen waren zwar anfechtbar, blieben aber zuletztbestimmend. Jetzt war er endgültig sicher, dass diese fünfzig Menschen zu ihm hielten - bei aller Großzügigkeit achteten die Prospektoren diesen Eid mehr als ihr eigenes Leben.
    Hatten sie sich einmal dazu entschlossen, Ja zu sagen, blieben sie dabei. Ein weiterer Stein fiel von seinem Herzen.
    „Jetzt sind wir eine große Familie", spottete Caresca. „Muss ich jetzt zu dir >Vater< sagen, Joak?"
    Joak näherte seine Lippen ihrem Ohr, schob das Haar zurück und flüsterte: „Ich werde dafür sorgen, dass du in Zukunft über die Art der Anrede keinerlei Zweifel mehr haben wirst, Liebste."
    Sie wurde rot und lächelte dann in sich hinein.
    „Viel Erfolg!" sagte sie dann lakonisch.
    „Danke."
    Das Schiff raste durch den Hyperraum, und die Mannschaft richtete sich weiter ein. In diesen vorwiegend ereignislosen Tagen verlor die OVERLUCK etwas von der Kühle und dem Glanz des absolut Neuen.
    Schließlich tauchte auf Ardrey Augermans Ortungsschirmen der Planet auf.
    „Planet Talb-Lessah in Sicht!" verkündete er stolz.
    „Fabelhaft", sagte Cascal und wandte sich an Dyroff. „Leite bitte eine Landung ein."
    „An welcher Stelle?"
    Cascal winkte Augerman, dem Fachmann für Oberflächenphotographie.
    „Ardrey ... suche bitte auf dem Planeten ein Schiff.
    Ein kleines Raumschiff steht irgendwo zwischen den Felsen. Daneben landen wir."
    Das Schiff ging aus dem Linearraum zurück in das dreidimensionale Einstein-Kontinuum. Einer der kleinen Lichtpunkte wurde größer und größer. Es war die Sonne dieses leblosen Planetensystems, ein kleiner, weißer Stern. Dann orteten und errechneten Augerman und Dagmar die Lage des Planeten. Das Schiff führte in rasendem Anflug eine winzige Kurskorrektur durch, kam näher und näher, und aus der Schwärze des Alls sonderte sich ein Pünktchen mit einer hohen Albedo ab. Es wurde zu einer winzigen, fast weißen Kugel, die ohne Wolken und ohne erkennbare Unterschiede der Landmarken größer wurde. Die Ortungsantennen des Schiffes traten in Tätigkeit, und sie suchten in der unermesslichen Fläche aus Gelb, Weiß und sandigem Ocker die Reflexe eines vergleichsweise winzigen Metallgegenstandes. Schließlich erfassten sie einen kaum wahrnehmbaren Impuls in der Nähe des südlichen Poles des Planeten. Das Schiff ging näher und bremste die hohen Fahrtwerte ab. Cascal, der sämtliche Manöver, an den Schacht des Antigravlifts gelehnt, beobachtet hatte, nahm seinen Platz wieder ein und vergewisserte sich, dass sie auch wirklich dort landeten, wo das Schiff stand. Sämtliche Werte stimmten, und als sie genügend nahe waren, projizierte Augerman die Vergrößerung des Bildes, das unterhalb der OVERLUCK lag, auf eine Anzahl von Nebenschirmen der Bordanlage. Cascal nickte und schaltete die Anlage ein, die ihn mit sämtlichen Räumen des Schiffes verband.
    „Hier ist Cascal", sagte er leise. Seine Stimme hatte die Eigenschaft, selbst bei geringer Lautstärke jeden Raum auszufüllen. „Wir landen in wenigen Minuten neben dem garantiert kostbarsten Schiffswrack der bekannten Galaxis. Ich schalte die

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