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0411 - Der Herold des Satans

0411 - Der Herold des Satans

Titel: 0411 - Der Herold des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bluthunde schneller waren als ich.
    Nicht sie bewegten sich, sondern Jean. Er trat seitlich an mich heran. Zum ersten Mal entdeckte ich in seinen Augen ein gewisses Gefühl, das mir jedoch Angst machte.
    Es war die Vorfreude auf die Rache.
    Er senkte seinen Blick und starrte auf meine Füße. Ich wusste, was er vorhatte. Wenn dieser kräftige, gewalttätige Mann zutrat, blieb von meinem Fuß kaum etwas übrig. Wenigstens konnte ich die Zehen vergessen.
    Mir brach der Schweiß aus, was mir überhaupt nicht gefiel, dann nämlich sahen die anderen meine Furcht und würden sich daran weiden.
    Er kam von der Seite. Schlich heran, gierig darauf, sich an mir zu rächen.
    »Es wird erst fürchterlich schmerzen!« versprach er mir. »Dann aber wirst du die Engel singen hören.«
    »Sie wollen treten?«
    »Und wie!«
    Seine Augen glänzten noch stärker. Er hob bereits den rechten Fuß, nahe genug bei mir stand er ja.
    Dann rammte er ihn nach unten.
    Ich spürte keinen Schmerz, ich hörte auch nicht die Engel singen.
    Es war ein Reflex, der mich hatte so handeln lassen. Beinahe unbewusst hatte ich den Fuß im letzten Augenblick weggezogen, sodass die Hacke des Franzosen auf den Boden hämmerte und ich gleichzeitig die Linke vordrosch, die sich in seinem Leib versenkte.
    Er bückte sich, hob aber den rechten Arm, und ich beging den Fehler, mich zur Seite zu bewegen.
    Der Hieb traf mich voll.
    Es war ein so genannter Hammerschlag, ein klassischer Knockout.
    Jean hatte mir das Singen der Engel versprochen. Das hörte ich zwar nicht, dafür sah ich die Sterne des Alls in rasender Geschwindigkeit um meinen Kopf sausen, bis auch diese explodierten und ich von nichts mehr wusste…
    ***
    Es ist immer das gleiche Gefühl, das einen Menschen überfällt, wenn er aus der Bewusstlosigkeit erwacht. Ich habe oft genug darüber geschrieben, auch in diesem Fall erging es mir so, wenn auch mit einer gewissen Variante.
    Da war jemand, der ständig gegen mein Gesicht schlug, sodass im Kopf die Schmerzen ihre langen Bahnen zogen.
    Nicht nur das fühlte ich, gleichzeitig vernahm ich eine raue Stimme.
    »John, komm zu dir. Wach endlich auf, verdammt! Alles ist beschissen. Los!«
    Ich reagierte nicht. Der verdammte Kerl sollte mich doch in Ruhe lassen, vielleicht konnte ich noch schlafen, aber er ließ einfach nicht locker und schlug weiter.
    Irgendwann wurde es mir zu viel. Ich öffnete die Augen, schloss sie sofort wieder und gab ein leises Stöhnen von mir.
    »Endlich«, sagte der andere.
    »Was ist denn?« fragte ich.
    »Du sollst aufwachen, verdammt!«
    »Lass mich!«
    »John, komm zu dir. Sonst sargen sie uns hier ein! Warte…«
    Es blieb mir nichts anderes übrig. Um irgendetwas zu unternehmen, war ich viel zu schwach. Die Kopfschmerzen, ein pausenloses Donnern, peinigten mich sehr.
    Dabei war es nur der Strahl meiner kleinen Bleistiftleuchte, mit dem mich Gerald Gress anleuchtete.
    »Merkst du das?«
    »Hör auf damit!«
    »Okay, aber nur, wenn du nicht einschläfst.«
    »Ich versuche es.«
    Gress nahm die Lampe tatsächlich zur Seite. Es wurde wieder dunkler, und mir ging es besser. Ich lag auf dem Boden, hatte aber keine Lust mehr, aufzustehen, außerdem würde ich mich kaum auf den Beinen halten können.
    Vorsichtig öffnete ich zum zweiten Mal die Augen. Diesmal ging es besser.
    Es war also nicht völlig dunkel, und ich sah den rechts neben mir hockenden Gress als kompakten Schatten.
    »Habe ich noch einen Kopf?« fragte ich ihn.
    »Ja, wieso fragst du?«
    »Weil ich das Gefühl habe, hier ohne Schädel zu liegen.«
    »Der ist aber noch dran.«
    »Wie gut.«
    »Dich hat es hart erwischt.«
    »Kann man wohl sagen.«
    Gress bewegte sich neben mir. Er warf einen Blick auf die Uhr.
    Um die Zeiger erkennen zu können, musste er das Ziffernblatt dicht vor seine Augen halten. »Draußen ist es schon dunkel«, erklärte er.
    »Wir haben bereits Abend.«
    Ich erschrak. »Das kann doch nicht sein!« flüsterte ich. »Jetzt schon Abend?«
    »Ich täusche mich nicht. Da kannst du mal sehen, wie hartman dich getroffen hat.« Er ließ den Arm wieder sinken. »War es dieser verdammte Leibwächter?«
    »Leider.« Mein Nacken schmerzte, obwohl ich ihn kaum spürte.
    Als ich unter den Kopfschmerzen zu stöhnen anfing, bekam Gress Mitleid. »Bleib mal erst ruhig liegen, John.«
    »Wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben.«
    »Wie kam das eigentlich?« wollte Gress wissen.
    »Ich sah einen Schatten, und dann ging das Licht aus. Einfach so.«
    »Und

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