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0412 - Ein Grab aus der Vergangenheit

0412 - Ein Grab aus der Vergangenheit

Titel: 0412 - Ein Grab aus der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihm?«
    »Ja.«
    »Weshalb hast du mich nicht eingeweiht?«
    »Zwar kämpfst du gegen die Mächte der Finsternis, John Sinclair, aber du bleibst für uns Templer trotzdem ein Fremder. Vielleicht können wir einmal Freunde werden, wenn wir mehr über dich wissen. So aber möchte ich dich als einen Verbündeten bezeichnen, und dabei bleibe ich. Doch auch einem Verbündeten muss man Vertrauen entgegenbringen. Ich weiß, dass du unbedingt Hectors Geheimnis herausfinden willst. Er wusste viel über Dinge, die dich interessieren. Ich erinnere da nur an Aibon oder den Dunklen Gral. Du bist eng damit verwachsen, und ich will dir auch das Grab nicht vorenthalten. Deshalb möchte ich dich bitten, einen Blick hineinzuwerfen. Lass uns gehen.«
    Was blieb mir anderes übrig, als der Person zu folgen, die mehr wusste als ich?
    Ich kam mir vor wie ein kleines Kind, als ich neben ihm herging.
    Natürlich schaute ich nach links und rechts. Die Werwölfe hatte es allesamt erwischt. Sie erholten sich allmählich und begriffen nun, was mit ihnen geschehen war. Dabei reagierten sie unterschiedlich.
    Einige warfen sich zu Boden, schlugen ihre Pranken in das Gras und die feuchte Erde. Andere wiederum heulten zum Steinerweichen und führten uns irre Tänze vor.
    Nur Manon sah ich nicht.
    Als ich den Abbé auf sie ansprach, hob er nur die Schultern. »Sie wird es auch erwischt haben, keine Sorge.«
    »Ich weiß nicht. Diese Person ist sehr schlau, wie ich mir denken kann.«
    »Es entkommt niemand!«
    »Außerdem sollten wir uns nicht zu sicher fühlen. Die Bestien leben noch. Sie haben zwar keinen Verstand wie wir Menschen, aber ihr Instinkt ist nicht zu unterschätzen. Sie werden riechen, wo wir uns aufhalten. Noch müssen sie über ihr Schicksal nachdenken. Warte noch einige Minuten, dann können wir uns…«
    »Du brauchst keine Sorgen zu haben.« Er sah mich während der Antwort lächelnd an, und mir gefiel dieses Grinsen nicht. Es war mir einfach zu wissend.
    Noch zwei Schritte, dann hatten wir Hectors Grabstätte erreicht.
    Ich spürte wieder das heftige Schlagen meines Herzens. Was würde ich vorfinden? Überhaupt noch etwas, oder war dieser Rest möglicherweise mit dem Licht der weißen Magie verschwunden?
    Auch die Stimme des Abbés hatte sich verändert. Sie klang sehr rau und kratzig. Er streckte seinen Arm aus und deutete in die offene Grabstätte. »Da, schau.«
    Ich sah hin.
    Vor mir stand ein Sarg aus Stein oder Marmor. Das alles war zweitrangig, mich interessierte der Inhalt.
    Auch wenn Hector de Valois gestorben war, so war er dennoch vorhanden. Im Sarg lag – ein silbernes Skelett!
    ***
    Plötzlich spürte ich einen Druck an meinem Kopf, als würde er von verschiedenen Händen umklammert werden. Gleichzeitig setzte sich ein Kloß in meinem Magen fest, denn ich hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit einem Skelett aus Silber.
    »Und das ist er?« hauchte ich.
    »Ja«, flüsterte der Abbé. »Wir haben ihn gefunden. Endlich. Jetzt wird die Macht der Templer zurückkehren.«
    Ich sah mir das Skelett genau an. Das Silber war nicht mal oxidiert. Keine dunkle, graue oder schwarze Stelle war zusehen.
    Vom Schädel bis zu den knochigen Zehen glänzte und schillerte das wertvolle Edelmetall.
    Das Skelett hatte seine silbernen Knochenarme angewinkelt, und die Hände lagen auf dem Brustkorb. In den Augen sah ich nichts.
    Sie waren leer, ebenso wie die Löcher an der Nase.
    »Was sagst du jetzt, John?«
    Ich hob die Schultern. »Ist er tatsächlich tot?«
    »Ja.«
    »Aber wie kommt das Silber…?«
    »Es ist ein Geheimnis, das du möglicherweise später einmal erfährst. Für heute lass es genug sein. Du hast schon mehr erlebt, als du eigentlich durftest, das muss ich dir noch sagen. Es ist ein Geheimnis unseres Templer-Ordens, deshalb werde ich dich bitten, das Skelett so rasch wie möglich wieder zu vergessen. Hast du verstanden? Vergiss das Skelett, denke nie mehr daran, höchstens, wenn sich unsere Pfade einmal wieder kreuzen sollten.«
    »Das hörte sich verflixt endgültig an.«
    Der Abbé nickte. »So habe ich es auch gemeint. Es ist endgültig. Ich werde dich wegschicken. Du verlässt die Insel…«
    Ich fühlte mich wieder fit. Auch meine Stimme hatte an Stärke gewonnen. »Moment mal, Meister, so einfach ist das nicht. Du vergisst wohl, dass die Werwölfe nicht ausgeschaltet, sondern nur geblendet worden sind. Oder?«
    »Das habe ich nicht vergessen. Aber sie bedeuten keine Gefahr für uns. Wir werden damit schon

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