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0412 - Gefahr von Sol

Titel: 0412 - Gefahr von Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein, und verhalte dich im übrigen passiv. Dadurch erkennen die Fremden, daß wir ihnen nicht schaden wollen.
    Außerdem haben sie Zeit genug, um uns zu beobachten und herauszufinden, daß wir Hilfe benötigen."
    Accutron Mspoern überlegte kurz, dann fegte er Kurs auf einen weiten Orbit um den zweiten Planeten an.
    Lobbyhuvos aber setzte sich vor die Sphärenorgel, stimmte eine Melodie an und sang dazu mit seiner engelhaften Stimme. Sein Körper strahlte dabei in einem violetten Schimmer, und zwei seiner Arme waren weit ausgefahren; zwei Hände strichen sanft und beruhigend über die erikafarbene Haut von Accutrons halbkugelförmigem Kopf ...
     
    2.
     
    Olymp, weiter Planet von Boszyks Stern, größter Umschlagplatz der Galaxis ...
    Kaiser Anson Argyris lachte dröhnend über den Witz, den Cracko Vinza, Handelsminister des Planeten Mully, soeben gemacht hatte. Mit einer seiner riesigen Hände griff Argyris auf das Tablett eines vorbeigehenden Diener-Robots, riß von dem lecker zubereiteten Puter eine Keule ab und biß hinein. Der Bratensaft troff über sein Kinn und den schwarzen Bart.
    Indigniert verharrte der Roboter. Er hatte den Auftrag gehabt, dem Chef des Oklumah-Handelsringes und seiner Begleiterin einen gebratenen Puter zu servieren - aber einen vollständigen Puter ...!
    „Was ist los?" fragte Kaiser Argyris grinsend.
    „Warum stehst du hier herum, Roboter?" Er wischte sich mit dem behaarten Handrücken einige Fleischkrumen vom Mund. Mit der anderen Hand winkte er einen zweiten Diener-Robot heran und ließ sich einen tönernen Literkrug Bier reichen.
    Der erste Roboter war inzwischen zu einem Entschluß gekommen. Er drehte sich um und marschierte in Richtung Küche zurück.
    Wahrscheinlich würde er dort einen zweitenPuter bestellen. Schließlich kann man einem milliardenschweren Gast keinen angebrochenen Vogel anbieten.
    Anson Argyris leerte den Bierkrug mit einem Zug, wischte sich den Schaum von Nase und Bart und warf den letzten Puterknochen zielsicher in den fünfzehn Meter entfernten Schlund des Abfallvernichters.
    „Ihr Witz war tatsächlich gut, Mr. Vinza", sagte Argyris. Dabei ließ er seinen Blick über die zahlreichen Gäste wandern, die sich inzwischen zu kleinen Gruppen zusammengefunden hatten.
    Wahrscheinlich wurden hier Milliardengeschäfte angebahnt, denn die Gesellschaft setzte sich hauptsächlich aus den Bossen der mächtigsten Handelsgesellschaften und den Handelsministern der wichtigsten Planeten zusammen. Anson Argyris konnte es nur recht sein, wenn seine Gäste miteinander ins Geschäft kamen. Das belebte die Wirtschaft der Galaxis, erhöhte den Wohlstand der Menschen und führte automatisch zur Steigerung ihrer Ansprüche, deren Befriedigung wiederum dem Handelsplaneten Olymp neue Umsatzrekorde brachte.
    „Ich kenne noch einen", erwiderte Handelsminister Vinza. Er säh sich um, damit niemand sie belauschte, dann neigte er sich mit Verschwörermiene zu Argyris hinüber. „Zwei Xomylonier kamen einmal auf den Planeten ..."
    Er unterbrach sich, als er bemerkte, daß der Kaiser ihm nicht mehr zu hörte.
    Argyris lauschte der Meldung seiner Hyperkomzentrale. Die Information wurde unmittelbar von dem Empfänger in seinem Robot-Kernkörper aufgenommen und dem positronischen Gehirnteil zugeleitet. Niemand konnte die Meldung hören - und niemand hörte die Antwort, die Argyris Positronengehirn formulierte und über den Sender abstrahlte.
    Das alles währte kaum eine Sekunde. Dann wandte sich die Aufmerksamkeit des Kaisers wieder der unmittelbaren Umgebung zu. Anson Argyris erkannte die Anzeichen von Enttäuschung auf Vinzas Gesicht.
    Das Gesicht der Pseudo-Variablen-Kokonmaske verzog sich zu einem um Verzeihung bittenden Lächeln. Die prankenhafte Hand von Kaiser Argyris legte sich auf Vinzas Schulter.
    „Entschuldigen Sie, mein Lieber", sagte er. „Ich weiß, es ist unverzeihlich gewesen. Versuchen Sie dennoch, mir nicht böse zu sein. Mir fiel gerade etwas Wichtiges ein. Ich komme gleich wieder, Exzellenz."
    Damit wandte er sich um und ging auf einen der Nebeneingänge des Saales zu. Eine junge, kokett wirkende Dame, die Tochter des arkonidischen Handelsministers, wollte sich bei ihm einhaken; er schob sie mit einer gemurmelten Entschuldigung zur Seite und setzte seinen Weg fort.
    Außerhalb des Saales rannte der Kaiser plötzlich.
    Die Meldung war mit höchster Dringlichkeitsstufe gekommen, und die wenigen Stichworte, die seine geheime Zentrale durchgegeben hatte, schienen auf

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