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0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

Titel: 0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
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gesucht?«
    »Ja, sicher! Ich mußte ihm doch zeigen, daß —«
    Mit einer Handbewegung unterbrach Tim sie. Er riß förmlich den Telefonhörer an sich, stutzte, warf ihn zurück auf die Gabel und fing an, fieberhaft im Telefonbuch zu blättern. Endlich hatte er die Nummer der Gesellschaft gefunden, nahm erneut den Hörer und wählte. Nach einigem Hin und Her erhielt er schließlich die Auskunft, daß die Mahnungsabteilung für einen solchen Fall zuständig sei, daß aber dort nachts nicht gearbeitet würde. Er möchte doch tagsüber in den normalen Bürostunden noch einmal anrufen.
    »Okay, ja«, sagte er, »selbstverständlich. Ich rufe gleich morgen früh wieder an.«
    Er ließ den Hörer sinken und wandte sich an seine Frau.
    »Wann war der Kerl hier?« fragte er schnell.
    »Heute früh, du warst noch keine fünf Minuten weg. Es war also noch vor acht.«
    »Vor acht? Das ist ja ganz ausgeschlossen! Die Mahnungsabteilung fängt überhaupt erst um neun an! Also kann er gar nicht von der Telefongesellschaft gekommen sein! Nelly, jetzt denk um Gottes willen nach! Wie sah der Mann aus?«
    Nelly Cookane wurde angesteckt von der Unruhe ihres Mannes. Sie hielt es nicht mehr in ihrem Sessel aus. Sie stand auf und räumte auf dem Tisch mit sinnlosem Beschäftigungsdrang die Bierdosen zusammen.
    »Er war mittelgroß«, begann sie mit geistesabwesendem Blick. »Es war eigentlich nichts Besonderes an ihm. Doch, ja, aber das war nicht sehr auffällig. Er hatte ein kleines Muttermal auf dem linken Nasenflügel…«
    ***
    Das Zimmer kannte ich nicht. Die Wände waren mit ockergelber Ölfarbe gestrichen, die an verschiedenen Stellen Blasen geworfen hatte und dort anfing abzublättern. Ein Fenster gab es nicht. Die Einrichtung bestand aus einem Tisch und sechs alten, dunklen Holzstühlen. Als ich langsam wieder meine Sinne zusammen hatte und den Kopf hob, sah ich, daß ich auf einem der Stühle und mit dem Oberkörper auf dem Tisch lag.
    Nach einer Weile begannen die Dinge um mich herum klare Umrisse anzunehmen, und das Schaukeln des Zimmers hörte auf. Ich blinzelte ein paarmal, räusperte mich sehr vorsichtig und betrachtete meine Umgebung, wobei ich mich jedoch hütete, eine heftige Bewegung zu machen.
    In einer Ecke des Zimmers, dicht neben der einzigen Tür, saßen Raggioti und Mac Phillie. Der letztere hatte sich seinen breitrandigen Stetson ins Genick geschoben und glotzte mich mit hämischem Gesichtsausdruck an.
    »Hallo,« sagte Raggioti freundlich.
    Ich knurrte etwas und tastete meinen Kopf ab. Über dem rechten Ohr hatte ich eine Beule, fast so groß wie ein Hühnerei.
    »Ich möchte wissen, was auf einmal in euch gefahren ist«, knurrte ich. »Hab ich euch was getan? Und wo steckt eigentlich der Kerl, der vor der Theke lag, als ich ’reinkam?«
    »Der ist nach Hause gegangen«, antwortete Raggioti gleichmütig. »Er fühlte sich nicht wohl.«
    »Kann ich mir denken«, brummte ich. »Er war früher wieder bei Verstand als Sie, Cotton. Wir haben uns mit ihm unterhalten, er hat eine kleine Versicherung bei uns abgeschlossen, und danach ist er nach Hause gegangen.«
    »Versicherung?« wiederholte ich in gespielter Verständnislosigkeit. »Was denn für eine Versicherung?«
    »Daß ihm nicht wieder so übel wird wie heute abend«, sagte Raggioti gedehnt. »Ihnen ist doch auch übel — oder?«
    »Hundsmiserabel ist mir«, gestand ich ehrlich.
    »Sehen Sie! Sie sollten auch eine Versicherung abschließen!«
    »Ihr seid wohl nicht bei Verstand«, knurrte ich wütend. »Ich weiß verdammt genau, warum mir elend ist! Weil ihr beide über mich hergefallen seid! Als ob ich euch was getan hätte!« Mac Phillie stand auf und kam herangeschlendert. In seinen Augen glitzerte es gierig.
    »Cotton«, sagte Raggioti ruhig, »Sie bringen alles durcheinander. Kein Mensch hat Ihnen was getan. Ihnen ist plötzlich schlecht geworden, und da sind Sie ein bißchen unglücklich gestürzt. Dagegen können Sie sich bei uns versichern lassen. Fünfzig Dollar wöchentliche Prämie — und ich garantiere Ihnen, daß Sie nie wieder so unglücklich stürzen werden.«
    Phillie stand neben mir. Er legte mir die flache Hand auf den nackten Kopf und drückte mit seinem verdammten Daumen ausgerechnet auf die Beule. Ich zuckte zusammen.
    »Können Sie sich jetzt erinnern?« fragte Raggioti.
    »Ich werde euch was husten«, sagte uh böse. »Ich gehe zur Polizei. Solche Lumpen wie ihr gehören hinter ein solides Gitter! Ich —« , Es kam, wie es zu

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