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0414 - Satanische Bilder

0414 - Satanische Bilder

Titel: 0414 - Satanische Bilder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Frau hatte eine weißmagische Waffe bei sich getragen. Aber diese Waffe hatte er nicht als solche erkannt. Er hatte das darin verborgene unglaublich starke Potential einfach nicht gespürt, genauso wie er den Abwehrschirm um das Haus in der Nacht erst bemerkt hatte, als er hineingeriet.
    Das begriff er nicht. Es lag in seiner Natur, Magie zu spüren, wenn sie sich in seiner Nähe befand, ganz gleich, ob sie schwarz oder weiß war.
    Die Frau kehrte ins abgeschirmte Haus zurück.
    Langsam schwebte der Unsichtbare wieder herum. Er näherte sich gerade so weit, daß er nicht in die Abschirmung geraten konnte - und jetzt, als körperlose Präsenz, konnte er aus der Nähe das Schirmfeld plötzlich fühlen.
    Er nahm die Weiße Magie wahr und erkannte, daß sie sehr stark war. Er konnte sie keinesfalls durchdringen.
    Was nun?
    Auf eine weitere Chance warten…?
    Oder zunächst einmal zurückkehren zum Haus des Malers, um sich erneut eines Körpers zu bemächtigen?
    Das war wohl die vernünftigste Lösung. Der Unsichtbare glitt lautlos durch die Luft, zurück zu Ricardo Cays Haus und den Ateliers…
    ***
    Cay grinste freudlos. »Gegenleistung? Was soll der Unsinn?«
    Jorges Mundwinkel zuckten. »Nun«, sagte er. »Kannst du den Text dieses Vertrags noch lesen? Du erhältst Reichtum und Geld und verkaufst dafür dem Teufel deine Seele.«
    »Das war doch ein Witz, Mann«, sagte Cay. »Du bist doch wohl nicht im Ernst wegen dieses Blödsinns hierher gekommen?«
    »Witz? Blödsinn?« Jorges Stimme wurde plötzlich scharf. »Du bist reich geworden. Du hast das Geld, das du brauchst. Du hast, was du dir immer gewünscht hast. Nennst du das Witz und Blödsinn?«
    »Jorge…«
    »Du hast einen Vertrag unterschrieben«, sagte Jorge kalt. »Du hast erhalten, was dir zugesichert wurde.«
    »Aber das ist doch alles Mumpitz!« entfuhr es Cay. »Ein Vertrag mit dem Teufel… so ein Quatsch. Das gibt’s nur in alten Büchern und in Gruselfilmen, aber doch nicht in der Wirklich…«
    Er unterbrach sich. Er dachte an die unheimlichen Ereignisse mit seinen Bildern. Das gab es doch eigentlich auch nicht in der Wirklichkeit. Eine dumpfe Beklommenheit stieg in ihm auf.
    »Gib mir den Vertrag mal her!«
    Jorge händigte ihn ihm aus. »Glaube nicht, du könntest ihn ungültig machen, indem du ihn zerreißt. Das kannst du nicht. Du kannst ihn auf keine Weise zerstören. Niemals.«
    Cay schüttelte den Kopf. Er betrachtete das Papier mit den handgemalten Buchstaben. Seine Unterschrift war immer noch unverändert lesbar darunter, und der geschwungene Schriftzug »Lucifuge Rofocale«, wie er in kunstvollen Buchstaben auch als Briefkopf zu sehen war.
    Er schnalzte mit der Zunge. »Du bist also dieser Lucifuge Rofocale?« Er las den komplizierten Namen vom Papier ab. »Ein dümmeres Pseudonym ist dir wohl nicht eingefallen, wie?«
    Jorge schüttelte den Kopf. »Ich bin nur der Vermittler«, sagte er. »Es handelt sich um einen Blankovertrag.«
    »Blödsinn. Steck den Wisch ein, und wir vergessen die ganze Sache«, sagte Cay. »Du glaubst doch nicht wirklich, daß ich das alles ernst nehme.«
    »Ich habe dir damals gesagt, daß ich es ernst meine«, erwiderte Jorge. »Das ist die Wahrheit. Du hast diesen Vertrag unterschrieben, er ist gültig. Die Mächte der Hölle haben dich unterstützt, gefördert, haben dir alles ermöglicht. Was glaubst du wohl, woher dein Paß stammt, den jenes Mädchen dir besorgte, als du in London eintrafst? Was glaubst du wohl, wer deine Auftraggeber auf dich aufmerksam machte? Auch hier in England, in ganz Europa, gibt es mehr gute Illustratoren als Aufträge. Wir haben dir geholfen, Ricardo. Die Hölle hat dir geholfen und ihren Teil des Vertrags erfüllt. Nun ist es an dir, die Gegenleistung zu erbringen.«
    »Du machst dich lächerlich, Jorge«, sagte Cay. »Ich glaube, es ist besser, wenn du gehst und nicht wieder hierherkommst. Ich habe Wichtigeres zu tun, als mir diese Spinnerei anzuhören.«
    »Ab jetzt«, sagte Jorge, »Gehört deine Seele dem Teufel. Ich bin nur hier, um dich daran zu erinnern.«
    »Und wie möchte der Herr Lucidingsbums an meine Seele kommen? Reißt er sie mir aus dem Leib, oder was? Holt er mich persönlich in den großen Kessel? Oder wird er die Erfüllung des Vertrags beim zuständigen Landgericht einklagen? Wohl vertreten durch den advocatus diaboli, ja?«
    Jorge schüttelte den Kopf.
    »Du hast völlig falsche Vorstellungen, Ricardo«, sagte er. »Wirklich - es ist doch alles so einfach. Du

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