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0415 - Der böse Plan

0415 - Der böse Plan

Titel: 0415 - Der böse Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sonne aalen zu können, und nun das hier! Das ist eine ganz persönliche Gemeinheit, gezielt gegen mich gerichtet.«
    Zamorra lächelte. »Wer hat dir gesagt, daß auf dem Silbermond ewiger Sommer herrscht!« fragte er.
    »Wir hätten wenigstens einen Regenschirm mitnehmen sollen«, maulte sie und sah sich nach einem schützenden Unterstand um. Aber da war nichts. Sie befanden sich in einer steppengrasbewachsenen Ebene am Fuß einer Gebirgskette, und die Sträucher und wenigen Bäume, die sich vereinzelt aus dem Gras erhoben, boten keinesfalls Schutz vor den Regentropfen.
    »Hätten wir nicht in einer der Städte ankommen können?« murrte sie.
    »Dann könnten wir jetzt in einem Organhaus Unterschlupf suchen. Wo sind wir hier überhaupt gelandet? Hoffentlich nicht meilenweit von jeder Zivilisation entfernt…«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Hier bin ich noch nicht gewesen«, sagte er. »Aber so unendlich groß ist der Silbermond ja nun auch wieder nicht. Irgendwo werden wir schon eine Ansiedlung finden. Oder die Druiden finden uns. Damals haben sie uns ja auch aufgespürt.«
    »Da sind wir ja auch mit erheblich mehr Spektakel eingetroffen. Wir waren für Wesen mit magisch empfindlichen Sinnen überhaupt nicht zu übersehen. Aber selbst wenn sie uns diesmal wieder ihre weißgekleideten Polizeisöldner mit den Riesenvögeln auf den Hals schicken, kann mir das nicht gefallen. Damals haben sie uns eingesperrt, wenn du dich richtig erinnerst.«
    »Und Merlin wollten sie hinrichten. Aber da war ein MÄCHTIGER, der sich zum Oberhaupt der Druiden aufgeschwungen hatte, ohne daß die wußten, wie ihnen geschah«, gab Zamorra zurück. »Wir dürfen nicht davon ausgehen, daß wir auf dieselbe Situation stoßen wie damals. Überhaupt wird alles unter ganz anderen Voraussetzungen ablaufen. Wir wissen ja nicht einmal, ob wir in der richtigen Zeit angelangt sind. Wir sind ja gewissermaßen auf Verdacht ›gesprungen‹.«
    »Wie vortrefflich«, spöttelte Nicole. »Ich hoffe, du hast inzwischen einen genauen Plan.«
    »Sehe ich so aus?«
    Sie sah ihn aus großen Augen an. »Meinst du das im Ernst?«
    Zamorra nickte.
    »Ich glaube, mir fällt der Kitt aus der Brille!« entfuhr es Nicole. »Bist du eigentlich noch normal? Wir wissen nicht, ob wir in der richtigen Epoche sind, wir wissen nicht, mit welcher Grundsituation wir zu rechnen haben, wir wissen nicht, wo wir sind – na prächtig.«
    »Und wir wissen nicht, ob wir wieder zurückkönnen«, sagte Zamorra.
    »Ich rechne eigentlich damit, daß Sara Moon sich als undankbar erweist und Omikron den Rückkehrbefehl gibt, ehe wir wieder aufkreuzen.«
    »Großartig. Einfach großartig. Sicherheitsvorkehrungen hast du natürlich auch keine getroffen.«
    »Raffael weiß, wo wir sind und wird…«
    »Raffael!« entfuhr es ihr. »Ich sprach von Sicherheitsvorkehrungen!«
    »Wir werden versuchen, möglichst nur wenige Sekunden nach unserer Abreise aus der Station dort wieder zurückzukehren«, sagte Zamorra.
    »So schnell kann er nun auch wieder nicht verschwinden.«
    »Das heißt also, daß wir mit dem Zukunftsring zurückkehren – auf jeden Fall, nicht wahr?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Nicht unbedingt«, sagte er. »Vielleicht erinnerst du dich, daß ich schon einmal fast zur gleichen Zeit wieder zurückkehrte, zu der ich verschwand – damals, als ich Odysseus auf seiner letzten Reise begleitete. Es ist alles eine reine Willenssache.«
    »Na schön. Versuchen wir es also so. Trotzdem gefällt es mir nicht, daß wir hier mitten in der Landschaft stehen und uns vom Regen durchweichen lassen.«
    »Es wird wenig nützen, wenn wir jetzt sofort von hier verschwinden«, sagte Zamorra. »Naß sind wir sowieso.«
    »Aber es wird uns etwas nützen, festzustellen, ob die Zeitringe hier überhaupt noch funktionieren«, gab Nicole zu bedenken.
    »Was willst du damit andeuten?« fragte er überrascht.
    »Ich erinnerte mich gerade daran, daß wir hier schon einige unliebsame Überraschungen erlebt haben«, gab Nicole zu bedenken. »Zum Beispiel, daß Merlin sein Gedächtnis verlor – weil er durch seinen Trip in die Vergangenheit gewissermaßen an zwei Orten zugleich existierte und sein Bewußtsein nicht doppelt vorhanden sein konnte, aus Gründen, die weder uns klar sind noch über die Merlin redete… und daß das Amulett nicht funktionierte, weil es aus irgend welchen ebenfalls nicht so ganz klaren Gründen keine richtige Verbindung mehr mit seiner eigenen Zeitund Existenzlinie

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