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0415 - Der böse Plan

0415 - Der böse Plan

Titel: 0415 - Der böse Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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den Vergangenheitsring besessen. Der Zukunftsring mit dem blauen Stein war in Pater Aurelians Besitz gewesen.
    Aber Aurelian brauchte den Ring nicht mehr. Er wandelte jetzt auf einem anderen Pfad, folgte einer anderen Bestimmung.
    Diese Gedanken gingen Zamorra durch den Kopf, während sich ringsum eine neue Umgebung festigte.
    Sie hatten ihr Ziel erreicht.
    Sie befanden sich auf der Heimatwelt der Druiden…
    ***
    Fasziniert hatte der Ewige Omikron den Vorgang beobachtet. Zum ersten Mal wurde er Zeuge der Wirksamkeit von Merlins Druiden-Magie.
    Die beiden Menschen lösten sich vor seinen Augen einfach auf. Und für die Dauer weniger Sekunden glaubte er zu sehen, wie ihre Bewegungen rückläufig stattfanden, während ihre Körper durchsichtig wurden und verblaßten. Da schien auch ein Echo im Raum zu hängen, als klängen auch die Zauberworte dabei rückwärts…
    So war das also, wenn jemand sich in die Vergangenheit bewegte.
    »Weg sind sie…«, murmelte er. Ab jetzt begann für ihn das Warten auf die Rückkehr der beiden. Er wußte nicht, wie lange es dauern würde.
    Vielleicht nur ein paar Minuten, vielleicht auch eine kleine Ewigkeit?
    Die Gesetzmäßigkeit von Zeitreisen waren unerforscht. Niemand konnte vorhersagen, was geschah.
    Plötzlich näherte sich ihm einer der Männer in Schwarz. Der Totenbleiche hielt etwas in der Hand. Ein kleines Plastiketui, mit einem Dhyarra-Siegel versehen. Das magisch erzeugte Siegel flirrte vor den Augen des Ewigen. Es ließ sich nicht berühren, war aber da.
    »Eine Botschaft des ERHABENEN, Herr«, sagte der Schwarze.
    Der Ewige starrte ihn an. »Wie kommst du daran?«
    »Der ERHABENE gab sie mir, ehe wir Ash’Cant verließen.«
    »Und warum übergibst du mir das Ding erst jetzt?« knurrte Omikron verärgert.
    »Der ERHABENE befahl es mir so.«
    Omikron murmelte eine Verwünschung. Er benutzte seine eigenen Dhyarra, um das Siegel aufzulösen. Anhand der Schwierigkeiten, die es ihm bereitete, erkannte er, daß es tatsächlich von einem extrem hochrangigen Dhyarra-Kristall geschaffen worden war. Vom Machtkristall des ERHABENEN…
    Endlich hatte er es geschafft und das Etui mit der somit fälschungsund veränderungssicheren Botschaft geöffnet. Eine kleine Folie glitt heraus.
    Der Ewige nahm sie in die Hand und betrachtete die eingebrannten griechischen Buchstaben, die sich zu für ihn klar lesbaren Schrift formten.
    Da du die Botschaft liest, sind Zamorra und seine Begleiterin jetzt in der Vergangenheit. Du wirst diesen Ort mit deiner Station verlassen und nicht wieder aufsuchen. Damit wird eine Rückkehr der beiden Menschen in unsere Zeit unmöglich gemacht.
    Der Ewige starrte die Buchstaben an, die vor seinen Augen zu tanzen begannen und verschwammen. Dann löste sich die Folie in Rauch auf.
    Der Befehl war klar.
    Wenn Zamorra und Nicole ihre Schuldigkeit getan hatten, wurden sie nicht mehr gebraucht. Sie würden zum Tode verurteilt sein. Wenn sie in die Gegenwart zurückkehrten und die Station nicht mehr hier vorfanden, würden sie in der Weltraumleere sterben. Für den ERHABENEN eine perfekte Sache. Er wurde seinen Gegner Zamorra los – ob er den Auftrag in der Vergangenheit überlebte oder nicht.
    »Schlau«, murmelte der Ewige, »aber zu erwarten gewesen.« Wieder fragte er sich, worum es bei der Aktion in der Vergangenheit wirklich ging. Welches Interesse hatte der ERHABENE daran, in grauer Vergangenheit irgend etwas zu verändern? Was steckte wirklich dahinter?
    Von dem ERHABENEN würde Omikron niemals etwas erfahren. Der einzige, der es ihm verraten konnte, war Zamorra. Er hatte bisher geschwiegen.
    Vielleicht würde er bei seiner Rückkehr gesprächiger sein.
    Aber der Befehl des ERHABENEN besagte, daß es keine Rückkehr geben durfte. Der Ewige kämpfte mit seiner Neugier. Er ahnte, daß er einem Geheimnis auf der Spur war, das für den ERHABENEN existentielle Bedeutung hatte. Wenn man daraus Kapital schlagen konnte, wenn es eine Möglichkeit gab, mit dem gewonnenen Wissen den ERHABENEN vorsichtig unter Druck zu setzen und dadurch Vorteile zu erwirken… ?
    Befehlsverweigerung dagegen war tödlich.
    »Nun gut«, murmelte der Ewige schließlich. Er hatte seine Entscheidung getroffen. Er wußte, welche der beiden Möglichkeiten für ihn besser war…
    Und er handelte so, wie er handeln mußte.
    ***
    Es regnete.
    Nicole schüttelte sich. »Das darf nicht wahr sein!« protestierte sie.
    »Da ist man endlich aus dem regenkalten England raus, hofft, sich wieder in der

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