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0415 - Der böse Plan

0415 - Der böse Plan

Titel: 0415 - Der böse Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verlassen hatte, wann sie in den Tiefschlaf versetzt worden war – niemand konnte es genau sagen. Die zwischen ihrer Geburt und ihrem Wiedererwachen liegende Zeitspanne war nicht exakt definiert. Es konnten fünf oder zehn Jahre sein, aber auch tausend!
    Das einzige feststehende Datum war die Zerstörung der Wunderwelten und des Silbermondes. Gryf, Teri Rheken, Merlin, Warren Clymer und seine Gefährtin Jessica Torrens… sie waren Zeugen jener Aktion geworden. Aber das war eben nur der Endpunkt eines möglicherweise jahrhundertelangen Geschehens. Wann der erste MÄCHTIGE sich auf den Wunderwelten einnistete – wer konnte es sagen? Selbst die Bewohner des Silbermondes hatten es, als Zamorra sie seinerzeit danach fragte, nicht gewußt. Sie hatten ja nicht einmal geahnt, daß der bösartige Feind unter ihnen weilte…
    Es war also alles offen.
    Es gab nur eine Zeit, die absolut tabu war: jene, in der sich Zamorra, Nicole, Gryf, Teri und Merlin und später auch Rob Tendyke bereits hier aufgehalten hatten. Sie mußten unbedingt vermeiden, sich selbst zu begegnen –, denn von einer solchen Begegnung hätten sie doch jetzt etwas wissen müssen.
    Alles andere war unbestimmt.
    Zamorra nahm sogar an, daß sie mehrere Zeitversetzungen durchführen mußten, um sich an ihr Ziel heranzutasten. Sie konnten nur raten, wann die richtige Zeit war.
    Aber gerade, weil alles so unbestimmt war – war die Gefahr eines Zeitparadoxons nicht so groß, wie es auf den ersten Blick schien…
    Omikron versetzte die Station. Wiederum gab es sie von einem Moment zum anderen an ihrem bisherigen Standort nicht mehr. Ohne Zeitverlust hatte sie die Erde verlassen und wurde an einer anderen Stelle wieder existent.
    Mitten im Nichts.
    Sie mußte dabei nicht nur von einer Dimension in die andere gewechselt sein, sondern auch eine größere Distanz zurückgelegt haben, denn die Wunderwelten hatten sich räumlich gesehen viele Lichtjahre von der Erde entfernt befunden. Aber es war eine Entfernung, die nichts bedeutete.
    Druiden, die vom Silbermond zur Erde kamen oder den umgekehrten Weg beschritten, besaßen andere Möglichkeiten, die Entfernung zu überbrücken. Sie spielte keine Rolle. Die Überwindung der Dimensionsgrenze war schon weitaus schwieriger.
    Jetzt schwebte die Station in der Schwärze eines fremden Sternenmeeres.
    In der Gegenwart war hier nichts mehr. Keine Wunderwelten mit ihrer entarteten Sonne, kein Silbermond. Nur noch Zerstörung, Chaos, Leere.
    Von hier aus führte der nächste Weg in die Vergangenheit…
    ***
    »Analh natrac’h – ut vas bethat – doc’h nyell yen vvé…«
    Dreimal sagte Zamorra Merlins Machtspruch auf. Vor seiner Brust hing das Amulett, das schwach aufglühte, und als er den Vergangenheitsring dabei drehte, während er die Zauberformel sprach, begann die Versetzung in eine andere Epoche.
    Rot flammte der kristallische Stein in der Goldfassung des Ringes auf.
    Die Umgebung verschwamm. Die Gestalt Omikrons wurde unscharf, verblaßte.
    Nichts blieb.
    »Analh natrac’h – ut vas bethat – doc’h nyell yen vvé…«
    Reise in die Vergangenheit, zu einem nur vage bestimmten Zeitpunkt!
    Früher, als Zamorra, mal mit Nicole, mal ohne, meist mit den Freunden Carsten Möbius und Michael Ullich, in die Vergangenheit der Erde gereist war, um dämonische Einwirkungen zu neutralisieren, hatte er immer genau gewußt, in welches Jahr er »springen« mußte – zuweilen auf den Tag und die Stunde genau. Das hier war ganz anders.
    Die Reise schien kein Ende zu nehmen.
    Aber dann entstanden ringsum endlich wieder feste Umrisse.
    Immer noch hielt Nicole Zamorra umklammert. Der Körperkontakt war notwendig. Ohne ihn würde Zamorra nur allein in die Vergangenheit gehen können, würde Nicole von ihm getrennt werden. Das aber wollten sie beide vermeiden. Sie wollten dieses Abenteuer gemeinsam durchstehen.
    Nur was der Zeitreisende direkt am Körper trug – oder womit er direkten Kontakt hatte – vermochte er mitzunehmen. Bei der Rückkehr in die Gegenwart war das nicht weniger wichtig.
    Auf eine Bedingung glaubten sie diesmal allerdings verzichten zu können.
    Wer mit einem Ring reiste, mußte, um in die eigene Zeit zurückkehren zu können, an genau jenen Ort gehen, an dem er in der Vergangenheit auftauchte. Nur dort war die Rückkehr möglich. Benutzte man statt dessen den anderen, den Zukunftsring, spielte es keine Rolle. Dann war es eine völlig neue Reise unter völlig neuen Gesichtspunkten.
    Damals hatte Zamorra nur

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