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0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

Titel: 0415 - Er starb auf einer heißen Fährte
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der Lichter, den die Lampen der Knickerbocker Road an die tief hängenden Wolken warfen.
    Die Hütte lag im Dunkel, aber die Tür stand offen. Die Streichhölzer in meiner Tasche waren durchweicht. Auf dem Fensterbrett hatte ich bei meinem Besuch welche gesehen, daneben eine zerbeulte Petroleumlampe. Die rußige Lampe blakte zuckend auf! In ihrem Schein suchte ich die Ecken ab. Der Alte war verschwunden und der Bursche, der meinen Schädel als Amboss angesehen hatte, ebenfalls.
    Meine Uhr hatte man mir abgenommen, die Pistole nicht. Ich ging zurück, zu der Stelle, wo ich den Wagen abgestellt hatte.
    Eine Stunde später war ich zu Hause. Ich strapazierte das Telefon. In meinem Büro wurde nicht abgehoben. In der Wohnung von Evi, Susans Freundin, schien auch niemand zu Hause zu sein. Aus dem Hospital erzählte mir die kühle Stimme einer Nachtschwester, dass Carl Bradfish so weit wieder in Ordnung sei, aber sich immer noch nicht erinnern könnte.
    Ich begann einige Überlegungen anzustellen, wurde aber durch ein Geräusch gestört. Es war der Briefkastendeckel im Flur, der leicht geklappert hatte. Ich ging nachsehen und fand einen weißen Zettel. Er stammte von Susan. Sie sei in einem kleinen Hotel abgestiegen, in der 32. Straße, neben dem Plattengeschäft von Raymond. Ich sollte sie anrufen. Das war alles.
    Der Flur draußen lag im Dunkel, von dem Boten, der mir den Zettel gebracht hatte, war nichts mehr zu sehen.
    Das Station Hotel in der 32. Straße bestätigte mir auf Anfrage, dass eine Miss Susan Angel dort wohne. Der Schlüssel hänge noch am Brett, erzählte mir der Portier.
    »Dann verbinden Sie mich, bitte«, sagte ich.
    Susans Stimme klang erregt, aber frisch. »Seit Stunden versuche ich Sie zu erreichen, Jerry! Endlich!«
    »Ich war verhindert«, meinte ich, der Wahrheit durchaus gemäß. »Was ist eigentlich los mit Ihnen?«
    »Kommen Sie her, und ich werde Ihnen alles erzählen. Aber seien Sie vorsichtig. Vor dem Hotel stehen zwei Männer. Der eine…«
    Es waren die beiden Burschen, die mir am Vormittag in meiner Wohnung einen Deal angeboten hatten.
    Ich beeilte mich dementsprechend. Sie saßen in ihrem Wagen, einem Mercury, als ich meinen Leihwagen vor dem Hotel stoppte. Ich tat, als hätte ich sie nicht gesehen, und betrat die Halle. Ich wollte Bescheid wissen, ehe ich etwas anderes unternahm. Der Portier nannte mir die Zimmernummer, und ich stieg in den Lift und fuhr hinauf.
    Susan hatte es sich bequem gemacht. Auf dem runden Tischchen lag eine Frauenzeitschrift. Ich blickte noch einmal auf den Gang hinaus und sperrte wieder ab. Susan setzte sich in den Sessel, schlug die Beine übereinander und betrachtete mich mit sichtlichem Wohlgefallen.
    Ich ließ mich in einen Sessel fallen. »Sie sollten die Finger aus dieser Sache lassen, Susan. Was ist eigentlich los?«
    »Ich habe mich ein wenig umgesehen, Jerry.« Dann kam sie auf den Punkt. »Fold besitzt ein Privatflugzeug.«
    »Und? Das gehört neuerdings zum guten Ton.«
    »Er und Carr waren in Texas. Cliff Jacksons Farm ist doch abgebrannt!«
    Ich klingelte nach dem Zimmerkellner und drehte den Schlüssel herum. Es schien, als hätte der Mann vor der Tür gewartet.
    »Zwei Scotch on the rocks«, sagte ich und nahm ihn nicht mehr zur Kenntnis. »Erzählen Sie, Susan!«
    »Todd Carr ist hinter mir her«, sagte sie. »Er sagte mir, ich brauchte nur im Tabarin nachzufragen, in fünf Minuten wäre er da. Ich mag Todd Carr nicht, und ich bin auch nie hingegangen.«
    »Bis auf heute!«
    »Ja, ich war dort. Ich fragte den Wirt nach Carr. Er tat erst, als verstünde er mich nicht, aber dann telefonierte er. Ich habe ihn genau beobachtet, dann bekam ich Angst vor meinem eigenen Mut…«
    »Und weiter?«
    »Ein alter Mann kam an meinen Tisch. Ich habe mir eine Cola bestellt. Zwischendurch witzelten die anderen. Ich bin aber nicht darauf eingegangen. Sie wurden immer lauter und eindeutiger…«
    »Was war mit dem alten Mann?« Es musste der Hinkende Joe gewesen sein.
    »Er wusste die Geschichte von Carr. Nach drei Whiskys hatte er sie erzählt. Carr hat noch vom Krieg her einen Pilotenschein. Der alte Mann wusste nichts von Fold, aber er sagte, Carr habe gelegentlich vom Miller Field in Staten Island gesprochen. Ich wusste genug und bin gegangen. An der nächsten Ecke habe ich mir in einer Telefonzelle die Gewissheit geholt. Drüben auf dem Miller Field steht eine zweimotorige Cessna. Adam Fold ist als ihr Eigentümer eingetragen.«
    »Beachtlich, was Sie da
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