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0416 - Der Monstermacher

0416 - Der Monstermacher

Titel: 0416 - Der Monstermacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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entkommen und ein Versteck zu finden.
    Und er mußte eine Möglichkeit finden, Coron unschädlich zu machen oder wenigstens seine Pläne zu durchkreuzen. Der MÄCHTIGE war nicht zufällig hier. Er war gekommen, um den großen Plan vorzubereiten, der in Sara Moons Veränderung gipfelte. Was er hier anstellte, waren vermutlich nur ein paar Vorversuche, oder auch nur eine Nebenbeschäftigung.
    Immerhin, wer in der Lage war, Organhäuser so zu manipulieren, daß sie zu Riesenwachstum tendierten, der konnte auch andere Veränderungen bewerkstelligen.
    Vielleicht gab es irgendwo in Corons Burg Pläne!
    Sie erreichen und seinerseits verändern, war Zamorras Plan. Dazu mußte er sie nur durchschauen.
    Er konnte sich immer leichter bewegen. Je länger Coron fernblieb, desto schwächer wurde sein Zauber. Deutete das nicht darauf hin, daß er sich sehr weit entfernt hatte? Vielleicht jagte er dem Druiden nach, der ihn gestört hatte…
    Wer weit reist, bleibt lange fort, dachte Zamorra und näherte sich den Türöffnungen. Dahinter sah er schattenhaft einen Gang, verschwommen und fern, als befände er sich in einer anderen Welt. Er erinnerte sich an Corons Behauptung, das Labor so abgekapselt zu haben, daß niemand es betreten konnte.
    Aber es gab jetzt zwei Löcher in der Abkapselung.
    Zamorra merkte es, als er durch die Öffnung in der Wand die Alchimistenküche verließ. Er stand plötzlich im Gang, und als er sich umwandte, sah er durch die Öffnung das Innere des Labors so schattenhaft verschwommen, wie vorhin die Druidin als Schattenfrau eingedrungen war.
    Ein Übergang war jetzt also möglich!
    Zamorra kehrte wieder zurück. Er bemühte sich um Nicole und schaffte es endlich, sie sich auf die Schultern zu laden. Dann verließ er mit ihr das Labor, bewegte sich durch Korridore und Treppengänge, bis er sicher war, ebene Erde erreicht zu haben.
    Dann erlangte er eine Tür nach draußen.
    Das Organhaus öffnete sich ihm. Er trat mit seiner Last in die kühle Nacht hinaus. Dunkelheit schlug ihm entgegen.
    Sicher, Nicole und er hatten ein Zimmer in Corons Burg. Aber dorthin wollte Zamorra trotz der da sicher vorhandenen Bequemlichkeit erst einmal nicht zurück. Er bewegte sich durch das Steppengras bis zu einem kleinen Hügel, hinter dem er Nicole zu Boden gleiten ließ. Tief atmete er durch.
    Sie war noch immer bewußtlos.
    Aber sie war erst einmal draußen; außerhalb des unmittelbaren Einflusses, den Coron hatte. Der MÄCHTIGE würde suchen müssen. Und solange er damit beschäftigt war, hatte Zamorra freie Hand.
    Er sah zum bewölkten Himmel hinauf. Es war kühl und windig, aber nicht so sehr, daß Nicole sich hier draußen erkälten oder gar eine Lungenentzündung holen würde. Beide waren sie gegen einfache Erkrankungen recht unempfindlich geworden und hielten eine Menge aus. Und richtig kalt war es nicht. Nicole würde eine oder zwei Stunden hier draußen unbeschadet überstehen.
    Zamorra riß einige Grasbüschel aus, warf sie zur Seite und glättete den freigelegten Boden. Dann zeichnete er mit dem Finger Schriftzeichen in das Erdreich. Er hinterließ eine kurze Botschaft für Nicole für den Fall, daß sie erwachte, ehe er wieder zurück war. Das schwache Sternenlicht zwischen den Wolken reichte aus, die Buchstaben zu erkennen.
    Außerdem schob sich langsam eine der Wunderwelten über den Horizont.
    Verkehrte Welt!
    Auf der Erde schien in den Nächten der Mond. Hier, auf dem Silbermond, der selbst nur der Trabant eines Planeten war, ging dieser Planet am Nachthimmel auf und unter – oder auch am Taghimmel neben der Sonne. Es war ein bizarrer Anblick, der Zamorra jedesmal aufs Neue faszinierte, wenn er die riesige Scheibe der Wunderwelt am Himmel erscheinen sah…
    Zamorra straffte sich.
    Er kehrte in Corons Burg zurück…
    ***
    Tal erschrak.
    Er taumelte. Schwarze Ringe tanzten vor seinen Augen. Er war nicht dort angekommen, wo er hin wollte. Das hier war nicht der Palast-Tempel.
    Das hier war eine Waldlichtung!
    Sie lag im Zwielicht der Morgendämmerung, und er erkannte sie. Er war schon oft hier gewesen, aus den unterschiedlichsten Gründen. Sie befand sich auf halbem Weg zwischen Corons Burg und der Hauptstadt, wenn er sich richtig erinnerte. Das bedeutete, daß er nicht einmal die Hälfte der Gesamtentfernung geschafft haben konnte.
    Und er fühlte sich schwach, sehr schwach.
    Er brauchte ein paar Minuten, bis ihm klar wurde, weshalb er so erschöpft war. Die Kraft, die er Giana zufließen ließ, fehlte ihm

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