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0416 - Der Monstermacher

0416 - Der Monstermacher

Titel: 0416 - Der Monstermacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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innere Stimme schalt ihn leise einen Narren. Wäre es nicht angebrachter, zur Hauptstadt zu springen und andere zu informieren?
    Aber etwas trieb ihn abwärts. Er wollte noch Wissen sammeln, um es später weitergeben zu können. Und der Dhyarra-Kristall in seiner Hand, dessen Ursprung rätselhaft war, gab ihm Sicherheit.
    Er erreichte Corons Labor und stellte fest, daß es immer noch abgekapselt war, so wie Giana es vorgefunden hatte. Aber als Tal den Dhyarra-Kristall einsetzte, war er in der Lage, den Unterschied zwischen den Dimensions-Ebenen zu überwinden. Eine Umsetzung erfolgte.
    Er konnte wieder drei Wesen spüren. Die beiden Fremden und Coron.
    Er erkannte die Ausstrahlung ihrer Bewußtseinskräfte sofort wieder. Nur ihre Gedanken lesen konnte er wegen der persönlichen Barrieren nicht.
    Er konnte höchstens versuchen, seine eigenen Gedanken gezielt zu den anderen zu senden, um sie auf diese Weise anzusprechen.
    Aber das hatte er nicht vor.
    Er lauschte nur, legte sein Ohr an die Tür und versuchte zu hören, was in dem Labor gesprochen wurde.
    Er erschrak.
    »Das Blut der Druidin Giana, die ich getötet habe«, hörte er jemanden sagen.
    Das war ein eindeutiges Geständnis. Und die Stimme – gehörte Coron!
    Coron war der Mörder, der Giana auf bestialische Weise umgebracht hatte?
    Tal war wie gelähmt. Er hörte eine wilde Verwünschung, die von dem Fremden kam, der Zamorra hieß. Etwas geschah dort drinnen, das Tal nur vom Hören her nicht durchschaute. Aber Coron und die Fremden schienen nicht gerade miteinander befreundet zu sein.
    Wenn das stimmte – und wenn Coron der Mörder Gianas war – dann waren die Fremden doch Verbündete! Alles, was Tal bisher geglaubt hatte, war also falsch!
    Sekundenlang spielte er mit dem Gedanken, die Tür zu zerschmettern und in die abgetrennte Dimension des Labors einzudringen. Schon glühte der Dhyarra auf, um Tals Vorstellungen in Wirklichkeit umzusetzen und zeigte dem Druiden damit, auf welche Weise die Sternensteine funktionierten.
    Aber da wurde die Tür bereits von innen aufgerissen.
    Etwas Schwarzes, Unheimliches, raste auf Tal zu, der es gerade noch schaffte, auszuweichen, aber da öffnete sich die Wand dort, wohin er auswich, und eine riesige Gestalt drang aus der Öffnung hervor, wollte mit gigantischen Pranken nach Tal greifen…
    Er fühlte die Aura des Bösen, die sich lähmend auf seinen Geist legen und ihn zerdrücken wollte.
    Seine Abwehr wurde zerschmettert. Der Fremde, das Böse an sich, schien plötzlich überall zugleich zu sein und wollte ihn verschlingen, zerreißen, töten, vernichten, auslöschen…
    Er schrie!
    Todesangst zwang ihn zu einem raschen zeitlosen Sprung. Irgendwo in freier Landschaft kam er an, sprang vorsichtshalber noch zweimal hintereinander irgendwohin und blieb dann zitternd stehen.
    Es war dunkel. Sterne am Nachthimmel verbreiteten nur wenig Licht.
    Wolken zogen unter dem Sternenzelt dahin, verfinsterten den Himmel immer wieder. Ein kühler Wind ließ Tal frösteln. Aber es war nicht nur der Wind, der Kälte mitbrachte. Kälte war auch in ihm selbst, seit er dem Bösen gegenüber gestanden hatte.
    Er fieberte.
    Was war das gewesen, was ihn mit so entsetzlicher Gewalt angegriffen hatte? Was hatte da in Corons Labor auf ihn gelauert?
    Er hoffte, daß es ihn nicht so schnell wiederfand, daß er mit seinen schnellen Sprüngen die Spur verwischt hatte.
    Eine fremde Macht, die nach dem Silbermond griff… sie war nicht mehr nur gemunkeltes Gerücht. Sie war da, die fremde Macht. Sie hatte in Giana ein erstes Todesopfer gefunden. Und was war mit den beiden Fremden?
    In seiner wirren Panik blickte Tal nicht mehr durch. Er beschloß, es anderen zu überlassen, nachzudenken und zu Schlüssen zu kommen. Er konnte nur berichten, was er beobachtet und erlebt hatte.
    Den Dhyarra-Kristall hielt er immer noch in der Hand.
    Er begann, sich auf den Palast-Tempel zu konzentrieren. Er stellte ihn sich vor, wie er aussah in seiner Größe und Pracht, die im System der Wunderwelten einmalig war. Und dann machte er den nächsten zeitlosen Sprung.
    Aber er erreichte sein Ziel nicht…
    ***
    Zamorra konnte nichts tun. Hilflos mußte er miterleben, wie der MÄCHTIGE Nicole das Blut einflößte!
    Aber noch während er es tat, schien er irgend etwas zu spüren. Er sprang auf, und im gleichen Moment ging eine Veränderung mit ihm vor. Er wurde zu einem riesigen, schwarzen Etwas, das dunkle Flammen nach allen Seiten spie. Coron stürmte zur Tür, riß sie

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