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0416 - Der Monstermacher

0416 - Der Monstermacher

Titel: 0416 - Der Monstermacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einen MÄCHTIGEN ausrichten?
    Die Berührung reichte bereits aus, sie zu betäuben. Coron hatte seinen Körper blitzschnell schwarzmagisch aufgeladen wie ein Zitteraal und strahlte die Energie in einem blitzartigen Schockschlag ab. Nicole Duval brach mit verzerrtem Gesicht zusammen, stürzte schwer auf den Boden und blieb mit zuckenden Armen und Beinen liegen. Nach einer halben Minute etwa hörten die Zuckungen auf. Sie hatte die Besinnung endgültig verloren.
    Coron war zufrieden. Mehr hatte er vorerst nicht erreichen wollen.
    Ihm reichte das Wissen um die seelischen Konflikte, die die beiden Menschen in den letzten Minuten ausgestanden haben mußten. Es gehörte mit zu seinem Psycho-Terror. Der MÄCHTIGE ließ das Gefäß, das er mitgebracht hatte, zum Tisch schweben und setzte es dort mit seiner magischen Kontrolle ab.
    »Nun, Zamorra?« fragte er. »Habt ihr es euch überlegt, was ihr tun werdet? Wirst du reden? Oder verrät sie euren Auftrag?« Er deutete auf die bewußtlose Nicole, die Zamorra von seiner Position aus jetzt nicht mehr sehen konnte.
    »Fahr zu Hölle«, murmelte Zamorra.
    Coron grinste. »Damit hat es Zeit, bis die Schwefelklüfte unserer Kontrolle unterstehen«, erwiderte er. »Du wirst dich sicher fragen, warum ich deine Begleiterin zur Vampirin gemacht habe. Nun, ich spiele gern. Und ich stelle mir vor, daß es äußerst reizvoll sein dürfte, sie ihr Leben als Blutsaugerin beschließen zu lassen. Vielleicht treibe ich ihr sogar selbst den Eichenpflock ins untote Herz. Oder… willst du es nicht lieber übernehmen? Vielleicht wirst du es sogar müssen.«
    »Niemals«, stieß Zamorra hervor. »Ich frage mich, ob dein perverser Sadismus nicht irgendwo eine Grenze hat. So viel Schlechtigkeit kann eigentlich überhaupt nicht in einem Geschöpf vereint sein. Nicht einmal die Erzdämonen…«
    Coron lachte schallend. »Diese Kinder«, sagte er verächtlich. Er wurde wieder ernst. »Sicher hegt ihr beide Hoffnungen. Die Transformation ist 37 noch nicht perfekt, nicht wahr? Deine Gefährtin muß erst Blut trinken, um eine wirkliche Vampirin zu werden.«
    Zamorra schwieg.
    »Ich werde dafür sorgen, daß sie es tut«, sagte Coron. »Danach gibt es für sie keine Rettung mehr.«
    »Du wirst sie niemals zwingen können«, sagte Zamorra. »Sie hat einen zu starken Willen. Ebenso wie ich. Erst zerbrichst du selbst, Coron, ehe du einen von uns zerbrechen kannst.«
    »Wir werden sehen. Wahrscheinlich ist das Zerbrechen, wie du es nennst, überhaupt nicht nötig. Es geht nämlich auch anders. Ich werde dir sagen, was ich tun werde: Während sie bewußtlos ist, werde ich ihr Blut einflößen.«
    Er streckte die Hand aus. Das Gefäß, das er mitgebracht hatte, schwebte ihm entgegen.
    »Es ist hier drin«, sagte er triumphierend. »Frisches Blut. Das Blut der Druidin Giana, die ich getötet habe…«
    ***
    Langsam kehrten Tals wirre Gedanken in die Gegenwart zurück. Ihm wurde klar, daß er nicht den Rest seines Lebens damit zubringen konnte, hier zu stehen und die tote Wächter-Druidin zu betrauern.
    Er versuchte Spuren zu entdecken, die auf den wirklichen Täter hinwiesen.
    Fast hatte er den Eindruck, ein Vampir habe Giana getötet. Aber das konnte nicht sein. Auf dem Silbermond gab es keine Vampire.
    Plötzlich sah er neben dem Bett etwas auf dem Boden blitzen.
    Ein kleiner, blau funkelnder Stein.
    Er konnte sich nicht erinnern, diesen Stein jemals bei Giana gesehen zu haben. Vorsichtig hob er ihn auf. Als das Licht ihn jetzt voll traf, glühte er förmlich auf, sprühte Lichtkaskaden.
    Fast hätte Tal ihn wieder fallengelassen.
    Aber nicht der Lichtkaskaden und des Glanzes wegen, sondern weil er Magie spürte. Ein gewaltiges Potential neutraler Magie, die sowohl von guten als auch von bösen Kräften benutzt werden konnte.
    Eine dumpfe Erinnerung durchzuckte ihn. Er hatte einmal gehört, daß es diese Kristalle geben sollte. Dhyarra-Kristalle wurden sie genannt und stammten angeblich aus einer Welt, die die Straße der Götter genannt wurde. Man raunte sich zu, daß es wenigstens zehn verschiedene Stärken gäbe.
    Tal hatte keine Erfahrung mit den Dhyarras. Aber wenn seine Vermutung stimmte, war das hier ein Kristall, mit dem man zumindest einen Teil der Welt aus den Angeln heben konnte.
    Wenn er es schaffte, seine Druiden-Kraft mittels des Kristalles zu verstärken…
    Er überlegte nicht weiter. Den Kristall in der Hand, verließ er Gianas Zimmer und eilte durch die Korridore zu Corons Labor hinab.
    Eine

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