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0416 - Der Monstermacher

0416 - Der Monstermacher

Titel: 0416 - Der Monstermacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Tals Ermordung brach Hektik aus. Die beiden Wächter-Druiden griffen das nebelhafte Wesen an, konnten es aber nicht an der Flucht hindern. Den Dhyarra-Kristall hatte es mitgenommen.
    Einer der beiden Wächter versuchte dem Unheimlichen im zeitlosen Sprung nachzusetzen, verlor ihn aber. Die Geschwindigkeit, mit der sich der Nebel entfernte, war ungeheuerlich. Schließlich kehrte der Wächter zu seinem Gefährten zurück, um den sich inzwischen auch andere Druiden versammelt hatten. Vorwiegend Neugierige, die zufällig Zeugen des Geschehens auf der Eingangstreppe geworden waren, teilweise aber auch Wächter und auch Priester und Priesterinnen in ihren langen, weißen Gewändern.
    Tals Körper war zu einer eingetrockneten Mumie geworden.
    »Seine Seele hat ihn verlassen«, sagte eine dunkelhaarige Priesterin.
    »Bringt ihn zu seinem Lebensbaum, schnell. Vielleicht ist er noch zu retten. Verliert keine Zeit.«
    »Aber er ist doch tot«, wandte einer der Wächter ein, die Tal sterben gesehen hatten. »Ich habe seine Körperstruktur abgetastet. Wichtige Nervenbahnen sind zerstört.«
    »Das ist nur oberflächlich. Er kann leben, wenn schnell vorgegangen wird«, wandte die Priesterin ein. »Bringt ihn zu seinem Lebensbaum. Sofort.«
    Zwei andere Priester hoben den verdorrten Körper vorsichtig auf. Sie suchten geistigen Kontakt. Minutenlang standen sie wie erstarrt, denn plötzlich machten sie beide gleichzeitig eine Vorwärtsbewegung und lösten sich mitsamt dem Körper Tals auf.
    »Gefahr droht«, berichtete unterdessen der zweite Wächter. Er gab wieder, was er von Tal erfahren hatte, ehe der Mörder zuschlug. »Die Wächterin Giana soll tot sein, Fremde in Corons Burg und Coron selbst der Mörder…«
    »Diesen Anschlag kann aber nicht Coron begangen haben«, wandte die Priesterin ein. »Kein Druide wandelt sich in Nebel um, und kein Druide würde einen künstlichen Nebel erschaffen, um ihn als Mordwaffe einzusetzen. Es muß etwas völlig anderes sein.«
    »Aber was können wir nun tun? Sollen wir warten, ob Tal wieder gesundet, und seinen Bericht in den Einzelheiten hören? Dann kann es längst zu spät sein!« wandte der Wächter ein.
    »Verliert keine Zeit. Begebt euch zu Corons Burg! Findet heraus, was dort geschehen ist, und handelt entsprechend. Ich informiere den Hohen Lord, sobald das Ritual, in dem er sich befindet, seinen Abschluß findet. Geht nicht allein zu Corons Burg. Wenn die Geschichte stimmt, sind bereits zwei Druiden gestorben – Giana und Tal – und es darf keine weiteren Opfer geben. Beeilt euch.«
    Sie wandte sich ab und betrat den Palast-Tempel wieder. Der Stein kam ins Rollen.
    ***
    Coron, der MÄCHTIGE, ahnte nichts davon, daß sein Mordanschlag somit letztlich doch vergebens gewesen war. Er war zu spät gekommen.
    Die Druiden hatten genug erfahren, um zumindest nachzusehen, was hier gespielt wurde.
    Coron erholte sich schnell. Schon nach einer relativ kurzen Pause verließ er seine Raststätte und bewegte sich wieder in Richtung seiner Organburg.
    Er war zufrieden. Die Störfaktoren waren beseitigt. Er konnte sich, wenn er auch mit den Zeitreisenden fertig war, wieder um seine Forschungen kümmern, die den großen Plan vorbereiten sollten. Den Langzeit-Plan, der den MÄCHTIGEN die Kontrolle über das Universum sichern sollte.
    Er glitt durch die Nacht, dem Ziel entgegen.
    ***
    Nicole erhob sich wieder. Es half nichts, hier in der Nacht zu sitzen und zu grübeln. Sie war nicht der Typ Mensch, der tatenlos abwartete, was auf ihn zukam. Sie ergriff lieber selbst die Initiative.
    Typ Mensch! Sie lächelte bitter. Mußte es nicht künftig Typ Vampir heißen?
    Sie ging über den Hügel zu Corons Burg, die sich jetzt immer deutlicher unter dem Schein der am Nachthimmel hängenden Wunderwelt abzeichnete.
    In der Ferne zeigte ein Silberstreif am Horizont die beginnende Morgendämmerung an. Nicole schluckte. Bedeutete das nicht, daß sie baldmöglichst Unterschlupf suchen mußte?
    Vampire und Tageslicht – das hatte doch noch nie zusammengepaßt… und bevor sie nicht sicher war, ob sie auch in dieser Hinsicht vampirhaft geworden war, wollte sie kein Risiko eingehen.
    Wieder versuchte sie sich auf eine Umwandlung ihres Körpers in eine Fledermaus zu konzentrieren. Aber auch diesmal klappte es nicht.
    Zumindest in dieser Hinsicht war das Vampirische in ihr nicht ganz arttypisch.
    Sie mußte sich weiter zu Fuß bewegen.
    Aber bis zu Corons Burg war es ja nicht weit. Nicole erreichte das Organhaus und

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