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0416 - Im Namen der Hölle

0416 - Im Namen der Hölle

Titel: 0416 - Im Namen der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fragen.«
    »Ach, Riley, das haben Sie schon einmal versucht. Dabei ist nichts herausgekommen.«
    »Aber ich gebe nicht auf.«
    Sie lachte wieder, während mein Blick über ihre Gestalt glitt.
    Gladys Vacarro trug ein grauviolettes Strickkleid, das ihr bis zu den Waden reichte. Über die Schultern hatte sie ein gemustertes Tuch gehängt. Sie hielt es mit beiden Händen fest, und ich konnte erkennen, dass an den Fingern zahlreiche Ringe steckten.
    Modeschmuck, mal aus Plastik, dann aus Messing und mit künstlichen Steinen versehen. Zwei verschiedene Ohrringe gehörten ebenfalls zu ihrem Schmuck, und als sie mit einer Hand auf verschiedene Sitzgelegenheiten deutete, konnten wir zwischen Sitzkissen und einer Bodenmatte wählen. Ich sah noch ein Regal und einen kleinen Kocher, auf dem ein Teekessel stand.
    Die Fenster waren ziemlich schmutzig, doch auf Reinigung legte eine Frau wie Gladys wohl keinen Wert.
    Wir hatten unsere Plätze eingenommen. Ich hatte es mir auf der Matte bequem gemacht. Gladys saß uns gegenüber. »So«, sagte sie.
    »Rücken Sie endlich damit heraus, was Sie wissen wollen. Ich habe es eilig.«
    »Sind Sie berufstätig?« fragte ich.
    »Nein, Mister.«
    Erst jetzt stellten wir uns vor.
    »Aus den Staaten kommen Sie aber nicht.«
    »Aus London«, sagte Bill.
    »Oh, ein weiter Weg.«
    »Ja, und extra wegen Ihnen.«
    Sie legte den Kopf zurück und lachte. »Wie komme ich nur zu dieser Ehre?«
    »Es geht um Lizzy.«
    Sofort brach das Lachen ab. Der Blick ihrer Augen wurde stechend, als sie mich anschaute. »Was soll ich Ihnen da sagen? Lizzy ist tot, ich habe ihre Wohnung übernommen.«
    »Das wissen wir«, sagte Riley. »Und wir wissen ferner, dass diese Wohnungen nicht für jedermann zugänglich sind. Man muss den Vormieter schon gut kennen.«
    »Ich kannte Lizzy.«
    »Gut?«
    »Kaum.«
    »Womit hat sie ihren Lebensunterhalt bestritten?« wollte ich wissen. »Reden Sie!«
    »Lizzy war etwas Besonderes.«
    »Und was?«
    »Sie brauchte nicht zu arbeiten. Sie hatte eben Geld.«
    »Woher?«
    »Vielleicht geerbt.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Tut mir Leid, aber ich glaube Ihnen nicht, Gladys. Sie binden uns hier einen Bären auf. Sie wissen mehr über Lizzy, als Sie zugeben wollen. Vielleicht Dinge, die man keinem Polizisten erzählt.«
    »Wie meinen Sie das denn?«
    »Nun, es gibt manche Sachen, über die breitet man den Mantel des Schweigens, des Vergessens. Nichts soll an die Öffentlichkeit dringen, denn diese Dinge können Angst machen. Teufel, Hölle, Hexen, Aberglauben – Sie verstehen mich.«
    »Nein.«
    »Dann frage ich ganz konkret. War Lizzy eine Hexe?«
    Gladys Vacarro saß auf dem Hocker und fing gellend an zu lachen, und sie lachte mich auch aus. »Was reden Sie für einen Unsinn? Lizzy eine Hexe?«
    »Vielleicht hatte sie vor diesem Gegenstand Angst?« Ich hatte mein Kreuz hervorgeholt und hielt es ihr hin.
    Nicht allein Gladys Vacarro blickte mich überrascht an, auch Riley und Bill. Aber die Frau stellte eine Frage. Ihre Lippen verzogen sich dabei, als sie fragte: »Was soll das denn?«
    »Ich wollte Ihnen etwas zeigen.«
    »Nehmen Sie das Ding weg.«
    »Wieso? Mögen Sie es nicht? Fürchten Sie sich davor?«
    »Ja, ich mag es nicht. Ich gehöre weder einer Kirche noch einer Religionsgemeinschaft an. Deshalb will ich damit nichts zu tun haben, verdammt. Weg damit!«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, Gladys. Ich nehme es nicht weg. Könnte es nicht sein, dass eine Hexe der anderen ihre Wohnung überlassen hat? Ist das möglich?«
    »Es ist Unsinn!« kreischte sie.
    Neben mir erhob sich Bill. Gladys sah es zwar, aber sie reagierte nicht darauf. Bill ging auf den Vorhang zu, und als er ihn berührte, begann die Vacarro zu kreischen. »Bleiben Sie da weg!«
    Bill störte sich nicht daran. Auch nicht, als sie hochschnellte und ihn anspringen wollte.
    Ich war schneller. Ich krallte die Finger meiner Rechten in den Saum ihres Kleides und riss daran.
    Sie kippte zurück, wurde von Riley aufgefangen undfestgehalten.
    Sie wehrte sich nicht direkt, aber sie keuchte und wand sich innerhalb des Griffs, aber Riley packte fester zu.
    Und Bill riss den Vorhang auf. Er hatte genau die richtige Stelle in der Mitte erwischt. Unsere Sicht wurde frei, und der Blick fiel auf eine breite Wand.
    Ein Gegenstand nahm sie fast völlig ein.
    Eine schwarze, gestickte Teufelsfratze mit gläsernen Augen, die wie rote Lampen glühten.
    Satan war also gegenwärtig!
    ***
    Ich fühlte mich in meiner Ansicht bestätigt,

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