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0416 - Im Namen der Hölle

0416 - Im Namen der Hölle

Titel: 0416 - Im Namen der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vernichten.«
    »Das ist unser Risiko.«
    Sie kannte mich nicht und wusste auch nicht, welche Sträuße ich schon mit Asmodis ausgefochten hatte. Bisher hatte ich ihn zurückschlagen können. Hier sollte er uns helfen, ein Problem zu lösen. Ob es klappte, stand in den Sternen.
    Gladys Vacarro ging. Sie blickte noch einmal über die Schulter zurück, und in ihren Augen las ich keinen Funken Sympathie.
    Mit einer ruckartigen Bewegung schloss sie den Vorhang. Bill, der neben mir stand, lachte leise. »Die wird vom Hass fast zerfressen«, bemerkte er.
    »Hast du etwas anderes erwartet?«
    »Kaum.«
    »Mir ist das alles ein Rätsel«, sagte Riley. »Ein verdammtes Rätsel, wirklich. Mit welchen Dingen wird man hier konfrontiert? Bisher habe ich geglaubt, dies sei alles Humbug, aber jetzt…« Er sah uns auffordernd an, doch wir konnten ihm keine Antwort oder Erklärung auf seine drängenden Fragen geben.
    Die wichtigste Person in diesem Fall war jetzt Gladys Vacarro. Sie, die auf der Gegenseite stand, musste uns helfen, einen Fall zu lösen, von dem wir bisher so gut wie nichts wussten. Ich rechnete trotzdem mit ihrer Loyalität, denn ich glaubte nicht, dass Gladys vom Tod ihrer Freundin begeistert gewesen war. Er musste sie irgendwie mitgenommen haben, den Eindruck jedenfalls hatte sie auf mich gemacht. Wer immer Lizzy auch getötet haben mochte, die Vacarro wollte es wissen und sich wahrscheinlich mit Hilfe des Teufels an diesem Mörder rächen.
    Irgendwo in meinem Hinterkopf schwebte noch immer der Name Jane Collins. Eigentlich hatten wir ja wegen ihr diese Reise unternommen. Ob die Spur möglicherweise über Umwege zu ihr führte?
    Auch an Yakup dachte ich. Er hatte sich ebenfalls nicht gemeldet, obwohl er längst hätte in seinem Kloster sein müssen. Da war einiges schief gelaufen.
    Ich ging bis zum Vorhang und zog die eine Seite behutsam ein wenig nach rechts. Ich sah, dass die Frau bereits die beiden Kerzen angezündet hatte.
    Sie bestanden aus schwarz eingefärbtem Wachs. Die Dochte waren ebenfalls dunkel, und dies übertrug sich auch auf die Flammen. Die Lichter brannten längst nicht so hell, wie es bei normalen Kerzen der Fall war. Ihr düsteres Licht huschte als grau wirkender Schein über die Teufelsfratze.
    »Was macht sie jetzt?« fragte Bill.
    Ich gab keine Antwort, sondern schaute stumm zu. Die Frau hatte die Puppe aufgenommen und war vor der Teufelsfratze in die Knie gesunken. In der rechten Hand hielt sie eine gläserne Röhre, die mit einem weißen Pullover gefüllt war. Sie öffnete den Mund, legte die Röhre schräg und ließ das Pulver aus der Öffnung in ihren Mund fließen. Nicht alles, ungefähr die Hälfte. Es vermischte sich mit ihrem Speichel. Ich hörte sie schmatzen und schlürfen und danach sehr tief ausatmen.
    Dann war Ruhe.
    Ich zog mich zurück und berichtete den beiden Männern von meiner Entdeckung.
    »Sie hat Drogen genommen«, sagte Bill.
    Der Ansicht waren auch Riley und ich. Nun warteten wir. Nach etwa fünf Minuten vernahmen wir ein leises Stöhnen, als wäre die Person von einem plötzlichen Schmerz überfallen worden. Sofort danach ertönte ein saugender Atemzug, dann wieder das Stöhnen, und einen Moment später vernahmen wir die ersten Worte.
    Sie waren nur geflüstert worden, nicht mehr als ein Zischen, dann aber hob die Frau die Stimme an, und wir hörten, wie sie den Teufel anflehte.
    Sie betete zu ihm.
    Sie rief nach ihm, sie flehte ihn an, sich ihr zu offenbaren.
    »Satan erscheine! Satan erscheine! Ich bin deine treue Dienerin, ein Nichts gegen dich, aber sei mir einmal gnädig und lasse den Geist deiner Dienerin Lizzy in diese Puppehineinfahren, damit ich erfahre, wer sie getötet hat. Ich bitte dich, Satan! Ich bitte dich von ganzem Herzen. Bitte!«
    Was da nun geschah, blieb ihr Geheimnis, denn ich wollte den schwarzmagischen Zauber nicht stören. Es war sowieso schon kurios genug, dass wir uns auf solche Dinge, die uns eigentlich zuwider waren, verlassen mussten.
    Doch der Zweck heiligt die Mittel!
    Noch war es hinter dem Vorhang ruhig. Welche Kräfte dort befreit worden waren, darüber konnten wir nur spekulieren. Aber ich spürte, dass die Frau Erfolg haben würde. Da war tatsächlich etwas, das wie ein böses Omen durch den Raum schlich und sich auch vom Vorhang nicht aufhalten lassen wollte.
    Ich merkte es an der Reaktion meines Kreuzes. Es erwärmte sich, und das war im Moment schlecht. Das Kreuz konnte unter Umständen die Beschwörung vernichten.
    Ich ging

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