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0416 - Im Namen der Hölle

0416 - Im Namen der Hölle

Titel: 0416 - Im Namen der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bill Conolly ebenfalls, denn er stand da und sah sich die Fratze bewegungslos an. Nur Riley meldete sich nach einem scharfen Einatmen. »Das hätte ich nicht gedacht!« flüsterte er, »das nicht.«
    Ich ging einige Schritte vor und drehte mich zur Seite hin, um mir die Frau anzuschauen. »Ist diese Fratze Ihrer Phantasie entsprungen, oder haben Sie das Bild übernommen?«
    »Ich sage nichts!«
    »Wie Sie wollen.«
    Bill zog den Vorhang noch weiter auf. Wir blickten in einen kleinen Raum. Die Teufelsfratze an der Wand stellte nicht die einzige Einrichtung dar. Unter ihr stand ein schwarzer Tisch mit kurzen Beinen. Zwei ebenfalls dunkle Kerzen mit schwarzen Dochten rahmten die Fratze ein, und zwischen diesen beiden Kerzen sah ich eine kleine Puppe. Sie trug völlig normale Kleidung, Bluse und Rock. Das Gesicht konnte ich erst erkennen, als ich direkt vor ihr stand.
    Es wurde von blonden Haaren umrahmt und strahlte eine gewisse Exotik aus. Die Puppe wirkte fast wie ein Mensch, nur eben sehr verkleinert. Ich nahm sie hoch und hörte Gladys Vacarro wütend fauchen. Anscheinend hatte ich ein sehr wertvolles Stück erwischt.
    »Lassen Sie die!«
    »Weshalb?«
    »Ich will es nicht, verdammt!«
    Ihre Worte kümmerten mich nicht. Mit der Puppe in der rechten Hand ging ich auf sie zu. Und zwar so, dass auch Bob Riley sie sehen konnte.
    »Kennen Sie die Puppe?« fragte ich ihn.
    »Nein, aber…«
    Da riss sich Gladys los. Sie wurde plötzlich zur Furie, wollte mich anspringen und mir die Puppe aus der Hand reißen, doch ich nahm den Arm schnell zurück.
    Bill stand mir bei. Diesmal packte er sie, schleuderte sie herum, und Gladys fiel gegen den Vorhang, der sie aufhielt. Dort blieb sie stehen. Ihre Mundwinkel hatte sie nach unten gezogen. Sie hatte den bösen Blick, und Bill sah sich gezwungen, sie in den Polizeigriff zu nehmen.
    »Kann ich jetzt weitermachen?« fragte ich.
    »Ich verfluche dich!«
    »Meinetwegen.« Ich nahm es gelassen hin und wandte mich, mit der Puppe in der Hand, dem einheimischen Reporter zu. »Sehen Sie sich das Ding mal an. Ich habe Sie vorhin beobachtet. Mir schien es so, als würde Ihnen der Anblick etwas sagen.«
    Er nickte. »Ja, ich kenne sie.«
    »Und?«
    »Das ist Lizzy.«
    Mit so etwas Ähnlichem hatte ich schon gerechnet. »Sie täuschen sich nicht?« fragte ich trotzdem nach.
    »Nein, auf keinen Fall. Ich habe den Kopf gefunden. Es sind die gleichen Gesichtszüge.«
    »Danke, das wollte ich wissen.«
    »Nichts wird es euch nützen! Gar nichts!« begann Gladys plötzlich zu schreien. »Überhaupt nichts, zum Teufel!«
    »Vielleicht.« Ich blieb cool. »Aber es hat doch einen Grund dafür gegeben, dass Sie die Puppe unter das Abbild des Teufels gelegt haben. Oder etwa nicht?«
    »Es war Zufall.«
    »Lügen Sie nicht!« zischte Bill. »Auch wir kennen uns mitsolchen Praktiken aus. Sie wollten die Puppe beschwören. Und zwar im Namen des Teufels, oder nicht?«
    »Meinen Sie!«
    »Wollten Sie es, oder wollten sie es nicht?« fragte ich.
    »Ja, ja, ja!« Sie schrie los. »Ich wollte es. Der Teufel sollte mir helfen. Ich habe Lizzy gut gekannt. Wir waren manchmal wie Schwestern. Sie ist zwar tot, aber ihre Mörder werden keine Freude an ihrem Tod haben. Sie wird mir sagen, wer die Mörder sind.«
    »Daran glauben Sie?« fragte Riley.
    »Natürlich.«
    »Ich auch«, sagte ich, ging wieder zum Tisch und legte die Puppe an die gleiche Stelle zurück. »Wir haben nichts dagegen, wenn Sie mit Ihrer Beschwörung beginnen. Bitte sehr.« Ich streckte den Arm aus und deutete auf die Puppe.
    »Wieso?«
    »Beschwören Sie den Geist Ihrer Freundin. Wir sind gespannt auf dessen Informationen.«
    »Er wird euch nichts sagen!«
    »Das muss er!«
    Gladys Vacarro merkte, dass ich nicht umzustimmen war.
    Vielleicht fürchtet sie sich auch vor meinem Kreuz. Jedenfalls zeigte sie sich einsichtig und nickte. »Es ist gut. Sie können hier im Raum bleiben. Nur werden wir den Vorhang schließen müssen, und Sie bleiben dann draußen. Alles andere würde stören.«
    Davon war ich zwar nicht begeistert, aber man muss auch mal Kompromisse eingehen. Zunächst überzeugte ich mich, dass es in dem zweiten Raum keine versteckten Ausgänge gab.
    Das war nicht der Fall. Wenn Gladys uns entwischen wollte, musste sie durch den Teil des Zimmers, in dem wir warteten. Ich nickte meinen Begleitern zu. »Wir werden es riskieren.«
    »Hoffentlich hat der Teufel gute Laune!« sagte die Vacarro leise.
    »Wenn nicht, wird er euch

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