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0418 - Die Waldhexe

0418 - Die Waldhexe

Titel: 0418 - Die Waldhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Lopez…«
    Und dann krachten Schüsse!
    Silvana begriff.
    Die fremde Frau wurde für Silvana gehalten. Valdez hatte sich von der schriftlichen Warnung, die sich danach in Nichts aufgelöst hatte, wie der Zauber es vorschrieb, nicht einschüchtern lassen. Im Gegenteil - er ging zum Gegenangriff über. Er begann die Hexenjagd und hatte als Verstärkung den Dorfpolizisten auf seine Seite geholt!
    Und er verwechselte die Fremde mit der Hexe und ging auf sie los…
    Silvana begriff, daß es jetzt auch für sie ums Ganze ging. Valdez war gefährlicher und härter, als sie gedacht hatte. Sie konnte ihn nicht einschüchtern und dadurch in die Flucht schlagen, Sie mußte härtere Geschütze auffahren, wenn sie überhaupt etwas erreichen wollte.
    Die Schüsse verstummten. Silvana hatte sie nicht mitgezählt. Aber dann sah sie Valdez ins Freie stürmen, die rauchende Pistole in der Hand. Er wollte entweder auch sie bedrohen, weil er seinen Irrtum eingesehen hatte, oder die Frau war durchs Fenster geflohen - Silvana glaubte, Glas klirren gehört zu haben -, auf jeden Fall wußte die Hexe, daß sie jetzt handeln mußte.
    Sie überlegte nicht, ob es richtig war. Sie fühlte sich durch Valdez unmittelbar bedroht. Er wollte nicht nur ihren Wald niederbrennen, sondern er stand mit einer Schußwaffe vor ihr.
    Und sie schlug zu.
    Valdez hatte nicht einmal mehr die Zeit, Erstaunen zu zeigen. Auch kein Erschrecken. Sein Genick brach, und er stürzte tot vor Silvana auf den Boden.
    Die setzte ihre Hexenkraft nachträglich ein. Sie berührte Valdez, sandte ihren Zauber in seinen Körper. Erst, als sie sich wieder aufrichtete, wurde ihr klar, daß das nicht mehr nötig gewesen war.
    Alles war viel zu schnell gegangen.
    Und da war der Polizist neben ihr, sah, wie sie sich von dem Toten aufrichtete, und entsetzt sah sie ihn an und war nicht mehr in der Lage, sich zu wehren, weil sie all ihre Kraft in Valdez geschickt hatte, um einen schon Toten noch einmal zu töten…
    Und in Lopez’ Augen sah sie, daß er sie als Mörderin erkannt hatte und sich anschickte, sie festzunehmen…
    ***
    Im Moment, als er Valdez nach draußen folgte, hatte Lopez gesehen, wie die junge Frau Valdez niederschlug, sich über ihn beugte und sich wieder aufrichtete.
    Da gab es nicht den geringsten Zweifel. Die Fremde hatte Valdez umgebracht. Daß er tot war, sah der Polizist sofort. Kopf und Schultern bildeten einen unmöglichen Winkel…
    Neben Valdez lag die Dienstpistole.
    Blitzschnell hob Lopez sie auf. Die Waffe war zwar leergeschossen, aber vielleicht wußte die Frau das nicht.
    Er hielt die Pistole locker in der Hand. »Warum haben Sie ihn getötet? Er hat Sie doch nicht bedroht…«
    Er dachte an die Vampirin, die Hexe, die durchs Fenster geflohen war. Er wußte, daß er sie nicht mehr einholen würde. Das war jetzt vorbei…
    Aber hier war eine Mörderin, die ihn nur stumm anstarrte.
    Er wechselte blitzschnell das Magazin, ehe sie begriff, daß seine Waffe leer gewesen war.
    Da glaubte er seinen Augen nicht zu trauen.
    Veränderte sich Valdez’ Leichnam nicht? Begann der nicht unheimlich rasch zu verwelken, zu vertrocknen?
    Menschen hatten sich versammelt, Männer und Frauen, die durch die Schüsse aufmerksam geworden waren. Die Kinder hatte man vorsichtshalber weggeschickt. Jetzt sahen fast zwei Dutzend Menschen, wie Valdez sich veränderte, wie ihm die Haare ausfielen, sich die Haut über seinen Fingerknochen spannte… wie er verdorrte und… zu Staub zerfiel…
    Verwesungsgestank breitete sich aus und ließ auch Lopez und die Frau, auf die er die Waffe gerichtet hatte, zurückweichen.
    Jemand stöhnte auf.
    »Hexe…«, hörte Lopez jemanden murmeln.
    Und Valdez war zu einem Staubhaufen zerfallen, vermischt mit einem Kleiderbündel, so wie der Mann im Jeep, Zoro, und der Wirt Bastiano gestern abend zu Staub zerfallen waren!
    In diesem Moment, selbst zum Zeugen dieses unheimlichen Vorgangs geworden, machte Lopez sich Vorwürfe, daß er das alles so sehr auf die leichte Schulter genommen hatte. Es gab die Hexe wirklich und ihre unheimliche Art des Tötens! Und wenn er Valdez geglaubt hätte, könnte der vielleicht noch leben…
    Und die Hexe stand neben ihm!
    Nicht die andere, die schwarzgekleidete mit den Vampirzähnen, war die Hexe Silvana, von der man sich unter der Hand erzählte, sondern hier stand sie neben ihm…
    Lopez brach der Schweiß aus.
    Was, wenn die Hexe ihre unheimlichen Kräfte auch gegen ihn einsetzte?
    Unwillkürlich ließ er sie in

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